tellimed Solino GPS Notfall Uhr Test
Mit der tellimed Solino GPS Notfall Uhr hat mich eine Senioren Smartwatch erreicht, die ich im Rahmen eines Testberichts genauer unter die Lupe nehmen möchte. Bislang war mir dieses Modell noch nicht bekannt und auch der Name des Herstellers begegnet mir zum ersten Mal. Als ich mich jedoch im Vorfeld etwas genauer mit dem Unternehmen auseinandersetze, verstehe ich umso besser, warum dieses innovative Wearable entstanden ist.
Bei tellimed handelt es sich um eine Marke aus Deutschland. Schon seit 2004 existiert der Hersteller von Niederrhein, der sich anfangs auf Hausnotrufsysteme spezialisierte. Und wer mit dem Prinzip dieser Systeme vertraut ist, weiß um deren Grenzen. Sie lassen sich in aller Regel nur in den eigenen vier Wänden und ein paar Meter außerhalb dieser nutzen – das impliziert schließlich schon der Begriff des Hausnotrufs.
Senioren und andere Personen mit einem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis stehen dann vor dem Problem, dass sie auf diese Technologie nicht setzen können, wenn sie noch vollkommen eigenständig sind und beispielsweise Besorgungen in der Stadt machen. Mit der Solino GPS Notfall Uhr hat tellimed aber einen sehr sinnvollen Begleiter entwickelt, der überall und jederzeit zu Diensten ist. Vor allem aber – und das macht dieses Wearable umso interessanter – braucht es zum Einrichten oder Orten keine App. Ob die Smartwatch hält was sie verspricht und wie gut sie das in der Praxis tut, möchte ich nun im Zuge dieses Tests herausfinden.
Design
Ich beginne meine Einschätzungen zum Design eines Wearables stets mit einigen Worten zur Verpackung des Geräts. Nicht anders möchte ich es auch bei der tellimed Solino handhaben. Die Senioren Smartwatch kommt in einem flachen, rechteckigen Karton zu ihren neuen Besitzern und in diesem steckt einiges an Zubehör. Das ist einerseits die GPS Uhr selbst sowie ein kleiner Schraubendreher zum Öffnen des SIM-Kartenfachs und Wechseln des Armbands. Damit wird es möglich, ein anderes Band am Tracker zu befestigen. Eine weitere Option besteht darin, das Wearable nicht am Handgelenk, sondern wie eine Kette zu tragen. Dafür befindet sich im Lieferumfang auch ein entsprechendes Halsband, an dem sich die Solino befestigen lässt.
Das Ladegerät darf freilich ebenfalls nicht fehlen. Hierfür ist ein magnetischer Pin vorgesehen, der an der Gehäuseunterseite andockt. Erfreulicherweise geht tellimed einen Schritt weiter als viele andere Marken und liefert einen Stecker mit. Somit kann ich die Uhr entweder klassisch an der Steckdose laden oder alternativ auch an einem USB-Anschluss. Komplettiert werden die Utensilien durch eine sehr gut verständliche Bedienungsanleitung in deutscher Sprache. Diese sollte unbedingt aufbewahrt werden, denn darin befindet sich eine Liste mit SMS-Codes. Benötigt werden diese, um die Solino einzurichten.
Doch genug der Vorrede, jetzt soll es um die Senioren Smartwatch selbst gehen. Ich würde sie eigentlich gar nicht unbedingt als Smartwatch bezeichnen, denn von ihrem Erscheinungsbild vermag sie mich eher an ein Fitness Armband zu erinnern. Das ist keineswegs als Kritik zu verstehen. Im Gegenteil: Das Wearable zeigt sich in einem sehr schlanken Design und erweist sich damit als ein unauffälliger Begleiter. Die einzig verfügbare Ausführung ist komplett in Schwarz gehalten, wodurch die Solino problemlos von jedem getragen werden kann. Sie eignet sich somit für Damen und Herren gleichermaßen, wobei nicht nur Senioren, sondern prinzipiell auch jüngere Personen auf ihre Dienste vertrauen können.
Ebenfalls erfreulich: Mit einem geringen Gewicht von nur 40 Gramm spüre ich schon nach wenigen Augenblicken nicht mehr, dass sich die GPS Uhr an meinem Handgelenk befindet. Das sorgt für einen hohen Tragekomfort. Schwimmen darf ich mit dem Wearable indes nicht gehen, da es lediglich spritzwassergeschützt ist. Für sehr begrüßenswert halte ich des Weiteren das Bedienkonzept. Die tellimed Solino verfügt lediglich über eine Taste, die sich unterhalb des Bildschirms befindet. Das macht die Bedienung denkbar einfach – Berührungsängste sind somit vollkommen unbegründet.
Das Display selbst ist mit seinen 2,4 Zentimetern Durchmesser ausreichend übersichtlich. Mit einem kurzen Knopfdruck erfahre ich die aktuelle Zeit. Zudem werden mir das Datum, der Akkustand und der Mobilfunkempfang dargestellt. All das bildet die Senioren Smartwatch einfarbig ab und schont damit die Kapazitäten des Akkus. Bis zu sieben Tage am Stück soll sie mit einer Aufladung auskommen. Ob das stimmt, verrät das folgende Kapitel.
Jetzt noch ein kurzer Hinweis zur Aufladung. Der magnetische Adapter dockt problemlos an der Gehäuseunterseite an. Diese Vorrichtung hält perfekt und es besteht keine Gefahr, dass die Energiezufuhr unterbrochen wird. Zusammenfassend überzeugt die tellimed Solino mit ihrem Design in allen Belangen. Das i-Tüpfelchen bestünde darin, wenn sie vollständig wasserdicht wäre und somit auch beim Baden oder Schwimmen am Handgelenk verbleiben darf. Alles in allem entpuppt sich der schlanke Begleiter jedoch als eine sehr gut durchdachte Senioren Smartwatch in dezenter Optik.
Funktionen und Praxistest
Wie jedes Wearable kommt auch die tellimed Solino nicht umhin, vor ihrem täglichen Einsatz konfiguriert zu werden. Zuvor benötigt sie allerdings eine passende SIM Karte im Nano-Format. Diese steckt der Nutzer in das dafür vorgesehene Fach, welches er mit Hilfe des mitgelieferten Schraubendrehers öffnet und wieder schließt. Mir blieb diese Arbeit erspart, da der Hersteller das Testgerät schon mit der erforderlichen SIM ausgestattet hatte.
Für die Konfiguration der GPS Uhr ist die eingangs erwähnte Bedienungsanleitung mit der darin enthaltenen Tabelle erforderlich. Sie hält sämtliche SMS-Befehle bereit. Diese sende ich an die Rufnummer der Uhr, woraufhin diese die Einstellung übernimmt und mir das mit dem SMS-Antworttext „Ok“ bestätigt. Wer sich hierunter noch nicht so viel vorstellen kann, für den möchte ich ein Beispiel anbringen. Ich will, dass meine Handynummer als erster Kontakt bei einem Notfall verständigt wird. Dazu sende ich die SMS mit der Nachricht „sos1:“ und den nach dem Doppelpunkt entsprechenden Ziffern an die Solino.
Das sieht beim ersten Blick auf die Tabelle mit den Kürzeln vielleicht etwas kompliziert aus, ist es aber überhaupt nicht. Die Befehle sind allesamt gut verständlich und sollte mal ein Befehl falsch eingegeben worden sein, meldet sich die Uhr mit dem entsprechenden Hinweis zurück. Ein kleines Problem ergab sich beim Test lediglich bezüglich der Konfiguration der Uhrzeit. Als ich die automatische Zeiteinstellung anforderte, ging die tellimed Solino eine Stunde vor. Mit dem alternativ verwendbaren Kommando für die in Deutschland geltende Zeitzone lag sie dann aber bis zum Ende der Testphase richtig.
Nun möchte ich kurz erklären, warum tellimed auf diese SMS-Codes setzt. Der Grund ist ganz simpel: Einerseits brauchen die Käufer somit keine App und in der Konsequenz nicht zwingendermaßen ein Smartphone. Andererseits betrifft es die Datensicherheit. Sämtliche Informationen sind nur auf der GPS Uhr selbst gespeichert. Dritte haben keine Chance, an diese zu gelangen. Aus meiner Sicht sind das zwei starke Kaufargumente.
Ein weiterer Vorteil der Solino: Die Notfallkontakte müssen nicht unbedingt ein Handy besitzen, denn es dürfen auch Festnetznummern hinterlegt werden. Bis zu zehn Personen kann ich insgesamt mit der Smartwatch im Ernstfall bestätigen. Dafür muss die Taste der Uhr für drei Sekunden gedrückt werden. Für fünf Angehörige ist eine Telefonkette eingerichtet. Meldet sich der erste Kontakt nicht, erhält der zweite einen Anruf und so weiter. Diese Abfolge wiederholt sich bis zu drei Mal.
An dieser Stelle muss ich einen wichtigen Hinweis anbringen. Jeder eingetragene SOS-Kontakt sollte seinen Anrufbeantworter, beziehungsweise seine Mailbox deaktivieren. Tut er das nicht und hebt nicht ab, endet der Notruf damit und die nächste Person kann nicht verständigt werden. Ich hatte zu Testzwecken meine Festnetznummer als ersten Kontakt hinterlegt. Als ich nicht reagierte, aktivierte sich der Anrufbeantworter, woraufhin dort eine automatische Nachricht der Uhr einging. Weitere Personen wurden nicht benachrichtigt.
Ganz anders sieht es bei den fünf SMS-Kontakten aus. Sie erhalten in jedem Fall alle eine SMS. Darin ist der Hilferuf hinterlegt und es stehen die aktuellen GPS-Koordinaten zum Abruf bereit. Diese erreiche ich über einen Link, der mich direkt zu Google Maps führt. Zu diesem Zweck ist ein Smartphone wiederum hilfreich. Tatsächlich überrascht die tellimed Solino mit ihrer sehr genauen Ortung. Abweichungen konnte ich keine feststellen. Bei mehrmaligem Testen leistete sie sich keinerlei Ungenauigkeiten. Das ist in jedem Fall ein weiterer Vorzug dieser Senioren Smartwatch.
Für mehr als hilfreich halte ich zudem die Option, zusätzliche Informationen zu hinterlegen. So können etwa eingenommene Medikamente oder die Adresse des Trägers sowie weitere wichtige Vermerke gespeichert werden. Betätigt er die SOS-Taste, versendet die Solino diese Angabe automatisch mit.
Diese Notruf-Funktion stellt die aus meiner Sicht wichtigste Funktion dar, doch das Modell bietet noch weitaus mehr Möglichkeiten. So lassen sich auch eingehende Telefonate annehmen. Der Träger der Uhr hebt mit einem einfachen Knopfdruck ab. Die Gesprächsqualität wusste hierbei ebenfalls zu überzeugen. Auch ohne abgesetzten Hilferuf ist es im Übrigen möglich, den Senior zu orten. Eine simple SMS mit dem Inhalt „sos“ genügt und ich erhalte umgehend die GPS Daten. Gleichzeitig bekommt der Besitzer der Uhr einen Hinweis, dass sein Standort abgefragt wurde.
Aus meiner Sicht ist es auch sinnvoll, dass die tellimed Solino GPS Notfall Uhr über einen Herzfrequenzsensor verfügt. Über die Einstellungen lassen sich feste Zeiten bestimmen, an denen eine Pulsmessung erfolgen soll. Es dürfen ebenso Grenzen für hohe und niedrige Werte festgelegt werden. Stellt die Smartwatch einen Wert außerhalb dieses vorgegebenen Rahmens fest, warnt sie die Angehörigen per SMS darüber. Der Träger kann aber mit zweimaligem, kurzem Drücken der Taste auch selbst eine manuelle Messung vornehmen. Das untermalt die Notfall Uhr mit einer Musik, was meines Erachtens nicht nötig ist. Beispielsweise sorgt das in der Bahn vermutlich für fragende Blicke.
Darüber hinaus hält die tellimed Solino GPS Notfall Uhr noch die Option bereit, verschiedene Abfragen zu machen. Ist der Träger beispielsweise innerhalb eines Zeitraums länger nicht aktiv, verschickt sie eine Mitteilung an die Angehörigen. Ebenso bietet sie eine sogenannte Tagesmeldung. Zu einer gewünschten Zeit fragt sie dann täglich ab, ob alles in Ordnung ist. Das Signal erweist sich als sehr gut hörbar und lässt sich selbst dann wahrnehmen, wenn die Uhr abgelegt wurde und sich in einem anderen Raum befindet.
Abschließend erinnert das Wearable rechtzeitig an eine Aufladung. Hier lässt sich einstellen, dass ab einem Akkustand von zehn Prozent ein Warnsignal erklingt. Wer sich daran stört, kann diese Einstellung aber auch deaktivieren. Und nun noch zu Ausdauer der tellimed Solino. Laut Hersteller beträgt die maximale Laufzeit sieben Tage. Im Test erreichte ich mit der Smartwatch sogar noch weitaus mehr als eine Woche – dabei trug ich die GPS Uhr aber auch nicht permanent. Wer also mit dem Wearable telefoniert, schafft durchaus noch mehr.
Fazit
Die tellimed Solino hinterließ im Testbericht viele positive Eindrücke. Einziger Grund zur Kritik ist in meinen Augen die Tatsache, dass ich als hinterlegter Kontakt meine Mailbox deaktivieren muss. Tue ich das nicht, endet die Notrufkette und die Smartwatch kann den nächsten Angehörigen nicht mehr erreichen. Dessen sollte sich jeder bei der Einrichtung bewusst sein.
Abgesehen davon erfüllt die Solino ihre Aufgaben mit Bravour und stets verlässlich. Sie beschränkt sich auf das Wesentliche und das ist die Sicherheit ihres Trägers. Jeder sollte sich mit ihrer Handhabung schon nach kürzester Zeit vertraut fühlen. Schon allein deswegen, aber auch aufgrund ihres dezenten Designs erweist sie sich als ein perfektes Wearable für Senioren. Was ebenfalls für sie spricht, ist die Tatsache, dass keine App und kein Smartphone erforderlich sind. Es kann sich also praktisch jeder Angehörige als Notfallkontakt eintragen lassen. Damit gehört die tellimed Solino zu den wenigen Smartwatches, bei der niemand ausgeklammert wird, nur weil er kein Mobiltelefon besitzt.
Des Weiteren sind die Daten der Nutzer absolut sicher, da sie nur bei einem abgesetzten SOS-Ruf an gespeicherte Kontakte weitergegeben werden. Letztlich weiß auch die lange Akkulaufzeit von rund sieben Tagen zu überzeugen. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte GPS Uhr mit Mehrwert für die Sicherheit – und das nicht nur für Senioren.
tellimed Solino GPS Notfall Uhr Testergebnis
Positiv:
- unauffälliges Design
- angenehmer Tragekomfort und geringes Gewicht
- sehr leichte Handhabung
- einwandfreie Kommunikation
- präzise Ortung
- sinnvolle Ergänzungen wie Pulswarnungen
- lange Akkulaufzeit
- Warnung bei niedrigem Akkustand
- auch mit simplem Handy und Festnetz nutzbar
- kann auch als Kette getragen werden
- Daten ausschließlich auf der Uhr gespeichert
Negativ:
- Mailbox muss für Kettenanruf deaktiviert werden
- Signalton bei Pulsmessung unnötig
Preis-/Leistungsverhältnis 100