MyKronoz ZeTime Test
Wer den Begriff Hybrid Smartwatch hört und mit der Technologie bereits etwas vertraut ist, assoziiert damit vermutlich Folgendes: Eine intelligente Uhr, der dank eines analogen Ziffernblatts ihre erweiterten Fähigkeiten nicht anzusehen sind. Genau dieser Gedanke ist auch völlig korrekt und doch hat ihn der Genfer Hersteller MyKronoz 2017 noch einmal auf ein neues Level gehoben.
Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona verblüffte die Marke die Smartwatch-Welt mit einem noch nie dagewesenen Konzept. Ein digitales Display, in das analoge Zeiger integriert sind. Dieses besonders innovative Modell schickte das Unternehmen aus Genf kurz darauf auf den Crowdfunding-Plattformen Kickstarter und Indiegogo ins Rennen. Das Projekt avancierte nicht nur zu einem der erfolgreichsten, das auf diese Weise finanziert wurde – es gab MyKronoz ohne Zweifel einen zusätzlichen Schub, was den Bekanntheitsgrad angeht.
Auch ich war von Beginn an von der ZeTime – so heißt die Hybrid Smartwatch ganz offiziell – fasziniert. Beeindruckend fand ich aber zugleich auch den Fakt, dass am Ende der Crowdfunding-Kampagne über 30.000 Bestellungen für die Uhr eingegangen waren. Das ergab unterm Strich mehr als sechs Millionen US-Dollar. Mittlerweile ist sie nicht nur auf dem Markt erhältlich, sondern hat noch Zuwachs bekommen. Die ZeTime Petite ist eine kompaktere Version für die Damen, wobei das Debütmodell den Zusatz Regular trägt und an die Herren adressiert ist. Diese bislang einmalige Smartwatch hat mich nun in gleich zwei Ausführungen erreicht und umso gespannter bin ich jetzt, ob sie dem großen Hype auch wirklich gerecht wird.
Design
Zur optischen Wirkung einer Smartwatch gehört nach meinem Dafürhalten auch der erste Eindruck, der sich mir mit der Verpackung bietet. Die MyKronoz ZeTime weiß mir an dieser Stelle bereits zuzusagen. Gelungen finde ich hier die zylinderförmige, durchsichtige Box, in der schon vor dem eigentlichen Öffnen ein Blick auf die Uhr geworfen werden kann. Damit vermag das Wearable wie in einer kleinen Vitrine zu ihrem Käufer zu kommen.
Die wichtigsten Eckdaten und Eigenschaften der Smartwatch offenbaren sich ebenfalls bereits auf der Verpackung. Im unteren Bereich lässt sich etwa erfahren, dass die Armbänder der ZeTime von MyKronoz austauschbar sind, dass analoge Zeiger zu erwarten sind, die in ein Display verbaut sind und welche Aufgaben die Smartwatch ganz konkret für mich erbringen kann.
Grundsätzlich ist die ZeTime in mehrere Varianten zu unterscheiden. Hier gibt es zunächst einmal die beiden Modelle Regular und Petite, die einen Hinweis auf die Größe geben. Petite leitet sich aus dem Französischen ab und bedeutet klein – dementsprechend ist diese Ausführung mit einem Gehäusedurchmesser von 39 Millimetern auch die kompaktere Version. Sie richtet sich daher primär an die Damen, gegebenenfalls aber auch an Herren mit schmalen Handgelenken. Den Zusatz Regular tragen schließlich die Varianten dieser MyKronoz Smartwatch mit einem Gehäusedurchmesser von 44 Millimetern.
Darüber hinaus bietet der Genfer Hersteller noch unterschiedliche Materialien für das Armband an. Der Standard ist dabei ein wasser- und schweißresistentes Band aus Silikon. Noch einen Hauch edler wird es mit der Premium-Version, die mit einem Lederarmband daherkommt. Wer es gern noch etwas stilvoller mag, greift schließlich auf die Elite-Ausführung zurück, die über ein Edelstahlband verfügt – entweder als Glieder- oder als Milanaise-Variante. Positiv ist an dieser Stelle in jedem Fall, dass die Interessenten vor einer angenehmen Qual der Wahl stehen. Sie können sich aber nicht nur für die unterschiedlichen Größen und Materialien entscheiden, sondern sogar noch aus mehreren farblichen Designs ihren Favoriten herauspicken.
Und für wen das noch immer nicht genügend Optionen sind, der darf letztlich das vorhandene Armband durch ein anderes mit passenden Maßen ersetzen. Das ist in meinen Augen definitiv begrüßenswert, da der Trend ohnehin immer mehr zur individualisierten Smartwatch geht, die der Nutzer nach seinen Wünschen gestaltet. Schön, dass auch MyKronoz auf diesen Bedarf reagiert.
Doch nun ganz konkret zu den beiden Modellen, welche mich erreicht haben. Es handelt es sich um zwei Varianten der Petite: Einmal die standesgemäße Ausführung mit einem Band aus Silikon und zudem die Premium-Version mit einem Lederband. Dazu unterscheiden sich die Farben des Gehäuses, wobei ein Modell Silber gehalten ist und das andere in einem Anthrazit-Ton. Beide Smartwatches wirken meiner Ansicht nach sehr stilvoll und lassen sich in allen Situationen tragen – im beruflichen Alltag, ebenso wie in der Freizeit. Zu feierlichen Anlässen gleichermaßen wie bei sportlichen Aktivitäten.
Apropos sportliche Aktivitäten: Standesgemäß ist der optische Pulsmesser, mit dem die Herzfrequenz komfortabel am Handgelenk gemessen wird. Speziell für die möglichst exakte Berechnung des Kalorienverbrauchs sowie einen regelmäßigen Blick auf die Gesundheit ist das begrüßenswert. Mittlerweile hat sich der Pulsmesser aber bei nahezu jeder Smartwatch zur erwartungsgemäßen Ausstattung etabliert, weswegen dies nicht unbedingt hervorgehoben werden muss.
Noch ohne dass ich die MyKronoz ZeTime eingeschaltet habe, fallen natürlich sofort die beiden Zeiger auf, die in den Bildschirm integriert sind. Dadurch vermag die Smartwatch beim ersten, flüchtigen Blick zunächst wie eine sehr minimalistische Armbanduhr zu erscheinen. Das ist zweifelsohne das absolute Alleinstellungsmerkmal dieses Wearables und begeistert mich allein aufgrund der Idee, aber auch in der Art, wie MyKronoz es in die Tat umgesetzt hat.
Drei Knöpfe befinden sich am rechten Rand, wobei die digitale Krone in der Mitte leicht hervortritt, während die anderen beiden Tasten etwas flacher konzipiert sind. Sie werden gemeinsam mit dem Touchscreen für die Bedienung der Smartwatch genutzt. Obwohl die beiden Zeiger in den Bildschirm integriert sind, reagiert das gesamte Display gut auf Fingerberührungen. Geht beispielsweise eine Nachricht ein, wandern die beiden Zeiger auf die Position von 14.45 Uhr, sodass sie eine waagerechte Linie bilden und das Ablesen der Inhalte nicht behindern. Anschließend bewegen sie sich wieder zurück auf die aktuelle Zeit. Auch das hat MyKronoz bei der ZeTime meines Erachtens sehr gelungen umgesetzt – allerdings ist auch gerade das wohl notwendig, da sich die Informationen tatsächlich schlechter ablesen lassen würden.
Grundsätzlich ist das Display der ZeTime Petite recht kompakt gehalten und zwar so, dass sich sämtliche Inhalte noch gut erkennen und ablesen lassen. Im Gegenzug fällt das Gehäuse mit 39 Millimetern schlanker aus, sodass die Smartwatch an schmaleren Handgelenken gut aufgehoben wirkt. Wer sich eine größere Variante wünscht, ist mit der ZeTime Regular und ihren 44 Millimetern gut beraten.
Im Lieferumfang der Smartwatch befinden sich noch eine Schnellstart-Anleitung und ein Ladegerät. Zweitgenanntes lässt sich durchaus noch einmal hervorheben. Bei der Recherche vor dem Erhalt der Uhr habe ich bei den Rezensionen einiger Käufer in anderen Shops Kritik an der Ladevorrichtung gelesen. Bemängelt wurde dabei, dass die Verbindung zwischen der ZeTime und der dafür vorgesehenen Ladeschale nicht stabil genug sei und die Gefahr bestehe, dass die Energiezufuhr zwischenzeitlich unterbricht. Das kann ich ganz und gar nicht bestätigen. Die Uhr passt perfekt auf das Modul und wird magnetisch angezogen. Wenn sie auf einer ebenen Fläche liegt, ist eine Störung der Energiezufuhr nach meiner Ansicht ausgeschlossen.
Leichte Kritik würde ich unter einem anderen Gesichtspunkt äußern. Am Ende der Ladevorrichtung ist ein klassischer USB-Stecker zu finden. MyKronoz liefert – wie es allerdings bei vielen anderen Herstellern der Fall ist – kein Verbindungsstück für die Steckdose aus. Wer ein solches nicht daheim hat, kann die Smartwatch daher nur am PC laden. Davon abgesehen ist es wiederum erfreulich, dass der Lieferumfang sehr übersichtlich bleibt und es dem Nutzer daher einfach gemacht wird.
Abschließend möchte ich nicht verschweigen, dass sich die ZeTime wasserdicht zeigt, was ich für nennenswert halte. Angesichts des speziellen Displays ist das nicht unbedingt selbstverständlich, dafür aber umso begrüßenswerter. Auf ein Schwimmtraining habe ich zwar während der Testphase verzichtet, aber beim Duschen hielt sie ihr Versprechen in jedem Fall.
Alles in allem bin ich bezüglich des Designs schon einmal über weite Strecken sehr zufrieden mit der ZeTime, die eine optisch sehr gelungene Smartwatch verkörpert. Bleibt das Display aus, wirkt sie ganz und gar nicht wie ein technisches Gerät. Das dürfte mit Sicherheit vielen Interessenten zusagen, die bislang an eine Analoguhr gewohnt sind und womöglich noch Berührungsängste mit diesen modernen Accessoires haben.
Funktionen und Praxistest
Wie gut eine Smartwatch in der Praxis tatsächlich ist, lässt sich bereits anhand des Einrichtungsvorgangs erahnen. Bei der ZeTime geschieht das wie folgt: Zunächst lade ich die Smartwatch auf, da sie im Auslieferungszustand einen sehr niedrigen Akkustand mitbringt. Währenddessen kann ich sie aber dennoch vorbereiten. Mit einem Knopfdruck auf die mittlere Taste am Gehäuserand weist mich die Uhr darauf hin, die ZeTime App herunterzuladen. Anschließend soll ich sie mit meinem Smartphone verbinden und dann kann es losgehen.
Das klingt angenehm einfach und davon will ich mich überzeugen. Im Play Store gebe ich den Namen der Anwendung ein und starte den Download. Die Wearables von MyKronoz sind mit einer herstellereigenen Software ausgestattet und dementsprechend mit Android und iOS kompatibel. Daher würde sich die Uhr gleichermaßen mit einem iPhone synchronisieren lassen.
Zurück zu meinem Android Smartphone, auf dem die App mittlerweile heruntergeladen und installiert ist. Beim ersten Öffnen habe ich die beiden Optionen, entweder mich mit einem vorhandenen Nutzerkonto anzumelden oder mich neu zu registrieren. Das kann ich entweder mit meiner Mailadresse tun, ginge aber auch mit Accounts bei Twitter, Facebook oder Google. Ich lege einen Nutzernamen an und dann fragt mich die Anwendung noch, in welchem Land ich beheimatet bin sowie das Geschlecht und meinen Geburtstag. Zuletzt bin ich noch gefordert, der App meine Größe und mein Gewicht zu verraten. Das sind standesgemäße Angaben, die beim Einrichten aller Wearables von den Herstellern verlangt werden und unter anderem zur Berechnung des Kalorienverbrauchs notwendig sind.
Nachdem diese Schritte erledigt sind und mich nur ein paar Augenblicke gekostet haben, erhalte ich eine Willkommens-Mail von MyKronoz, die allerdings nur in englischer Sprache verfasst ist. Dort muss ich noch mein neu eingerichtetes Nutzerkonto bestätigen und dann ist endgültig alles startklar.
Konkret heißt das: Bluetooth – falls nicht schon geschehen – auf dem Smartphone einschalten und die App nach der ZeTime suchen lassen. Umgehend wird mir diese in der Anwendung gezeigt und ich wähle sie aus. Dann bestätige ich auch auf der Uhr selbst noch, dass ich die beiden Geräte miteinander synchronisieren möchte und ich bin startklar. Bis hierhin ging alles sehr schnell und einfach vonstatten. Das ist schon einmal angenehm und spricht für die ZeTime.
Auf das Koppeln folgt das Einrichten der Smartwatch nach meinen Bedürfnissen. Ich kalibriere die analogen Zeiger nacheinander so, wie es mir in der App dargestellt wird. Die beiden Plus- und Minussymbole auf dem Smartphone helfen mir dabei, den Zeiger zu bewegen. Somit ist gewährleistet, dass mit die MyKronoz ZeTime die Zeit auch wirklich auf die Minute genau visualisiert, wenn das Display nicht aktiviert wird.
Auch das erwies sich als ein Kinderspiel. Gleich zu Beginn fragt die App nach meinen Zielen. Welche Gesamt-Schrittzahl ich über den Tag schaffen möchte, wie viele Kalorien purzeln sollen, welche Distanz ich laufen und wie lange ich nachts schlafen will – all das gehört dazu und kann ich selbst entscheiden.
Innerhalb der Anwendung offenbaren sich mir noch zahlreiche weitere Einstellmöglichkeiten. So darf ich etwa die Entscheidung treffen, wie oft die ZeTime meine Herzfrequenz misst. Ich kann auch Antworten voreinstellen, die ich dann über die Uhr bei eingehenden Mitteilungen versende, ohne das Smartphone dafür aus der Tasche holen zu müssen. Gerade das finde ich hilfreich, da bei anderen Betriebssystemen oftmals schon standardisierte Nachrichten vorliegen, die zumeist sehr einsilbig gehalten sind. Auch gewünschte Weckzeiten oder Erinnerungen kann ich mir einstellen. Diese übernimmt die ZeTime problemlos und setzt die Alarme wie gewünscht um.
Was das Fitness- und Gesundheitstracking angeht, lassen sich ebenfalls diverse Konfigurationen vornehmen. Hier ist es etwa empfehlenswert, die üblichen Zeiten anzugeben, in denen schlafengegangen und aufgestanden wird. Umso exakter wird die Auswertung letztlich. Die Auswertung war nach meinem Empfinden auch stets präzise. Allerdings verwunderte mich das Ergebnis, als ich die MyKronoz ZeTime einmal nachts abgelegt habe. Hier wäre ich eigentlich davon ausgegangen, dass schlichtweg keine Daten dazu einzusehen sind. Allerdings konnte ich dann in der App sehen, dass mein Schlaf mehr als 21 Stunden gedauert haben soll. Zusammengefasst heißt das hinsichtlich dieser Funktion: Verbleibt die Smartwatch nachts am Handgelenk, wertet sie den Schlaf genau aus. Wird sie abgelegt, zeichnet sie Nonsens auf. Für den Nutzer ergibt sich daraus aber auch kein wirklicher Nachteil, denn wenn er seinen Schlaf analysieren lassen will, bekommt er ein verlässliches Ergebnis.
Schön finde ich auch, dass den Trägern der ZeTime die Wahl beim Kalorienverbrauch gelassen wird. Sie dürfen entscheiden, ob sie nur die aktiv verbrannte Energiemenge oder Aktiv- und Passivkalorien ermittelt haben möchten. Aus meiner Sicht macht zweite Option vornehmlich Sinn, da sich nur so erkennen lässt, wie es um den Gesamtverbrauch bestellt ist. Das kann wiederum bei einer geplanten Diät sehr hilfreich sein. Andernfalls dürfte es auch Nutzer geben, die nur die aktiven Kalorien erfahren möchten und daher ist diese Entscheidungsmöglichkeit zu begrüßen. Für eine klassische Smartwatch, die nicht primär als sportlicher Begleiter zu betrachten ist, sondern ihre Stärken eher im Alltag ausspielt, empfand ich die Ergebnisse bezüglich des Kalorienverbrauchs recht exakt. Wer diese Werte noch exakter wissen will, entscheidet sich ohnehin eher für eine Fitness Uhr, die permanent die Herzfrequenz misst. Insofern enttäuschte mich die ZeTime an dieser Stelle nicht.
Anzuzweifeln habe ich eher die ermittelte Schrittzahl. Hier schlich sich der Eindruck ein, dass die Smartwatch gelegentlich Ergebnisse liefert, die zu gering ausfallen. Hinter diese Daten würde ich zumindest ein leichtes Fragezeichen setzen, wobei die von mir zurückgelegte Gesamtdistanz am Ende eines Tages wiederum recht wahrscheinlich ausfiel.
Uneingeschränkt zufriedenstellend sind die Benachrichtigungen zu allem, was sich auf dem Smartphone ereignet. Ob eingehende Anrufe, Mitteilungen aller Art oder sogar Neuigkeiten aus diversen Apps – hier zeigte die ZeTime keinerlei Schwächen. Gelegentlich machte sie mich sogar einen Augenblick früher über Nachrichten aufmerksam, bevor es mir mein Smartphone signalisierte. Das wiederum fand ich verblüffend, da die Inhalte erst auf dem Handy ankommen müssen, bevor sie via Bluetooth am Handgelenk landen. In jedem Fall ist diese verlässliche Performance positiv zu erwähnen. Leider lassen sich Mails nicht auf der Smartwatch darstellen. Es kann nur eingesehen werden, dass ich eine Mitteilung erhalten habe und wer ihr Absender ist. Allerdings käme meiner Einschätzung nach der Bildschirm speziell bei langen Texten wohl schnell an seine Grenzen.
Bei anderen Informationen wie dem gegenwärtigen Aktivitätsfortschritt oder dem aktuellen Wetter stellt die ZeTime die Inhalte wiederum sehr ansprechend dar. Das Wetter ist allerdings ein passendes Stichwort, denn dazu empfängt die Smartwatch typischerweise auch Informationen vom Mobiltelefon. In meinem Fall musste ich diese Funktion aber in der App deaktivieren, da ich in zeitlich sehr kurzen Abständen immer wieder eine Benachrichtigung erhielt. Das empfand ich als störend und könnte gegebenenfalls durch ein Update des Herstellers in Zukunft verbessert werden.
Letztlich verfügt die ZeTime von MyKronoz noch über einige standesgemäße Apps, die den Alltag etwas erleichtern. Hierzu gehören ein Kalender, eine Stoppuhr oder ein Timer. Gleichzeitig zähle ich die Steuerung der Musikwiedergabe und des Kameraauslösers auf dem Smartphone dazu. Dabei erbrachte die Uhr ihre Aufgaben ebenfalls verlässlich. Schade ist, dass durch das herstellereigene Betriebssystem keine weiteren Apps auf die ZeTime geladen werden können wie es bei Wear OS von Google, Tizen von Samsung und watchOS von Apple der Fall ist. Alle essenziellen Funktionen sind aber auf der Smartwatch vorhanden.
Zum Abschluss soll noch auf die Akkuleistung eingegangen werden. Ein Benefit, den die analogen Zeiger mit sich bringen, ist die verlängere Batterieleistung. Bleibt das Display nicht immer eingeschaltet, verbraucht die Uhr natürlich weniger Energie, die dann nur für den Betrieb des Uhrwerks notwendig ist. Als klassische Smartwatch schaffte es die ZeTime während meiner Testphase auf zweieinhalb bis drei Tage. Dabei waren aber alle Features wie eine permanente Verbindung mit dem Mobiltelefon oder eine regelmäßige Pulsmessung aktiviert. Diese Leistung ist meines Erachtens absolut in Ordnung. Im Uhr-Modus, bei dem ausschließlich die Zeit angezeigt wird, erreicht die ZeTime bis zu 30 Tage. Dann sind zwar ihre intelligenten Funktionen nicht abrufbar, es ist aber ein nennenswertes Merkmal der ZeTime.
Fazit
Die MyKronoz ZeTime konnte mich in meiner Testphase über weite Strecken überzeugen. Sie zeigt als eine klassische Smartwatch nur sehr wenig Schwächen und liefert eine verlässliche Performance ab. Kleine Abweichungen bezüglich der von ihr ermittelten Schrittzahl sind meines Erachtens nach zu verschmerzen. Angenehm ist an dieser Uhr, dass sich viele Konfigurationsmöglichkeiten über die App ergeben. Die Trägerin oder der Träger kann sich die ZeTime so individualisieren, wie es gewünscht ist. Von Standards wie der täglich zu erreichenden Schrittzahl über die Frequenz, in welcher der Puls gemessen wird, bis hin zu einer ganzen Reihe attraktiver Watchfaces lässt die Smartwatch viele Entscheidungen zu.
Schade ist, dass sich keine zusätzlichen Apps auf die ZeTime laden lassen. Wer sich die Uhr zulegt, weiß das aber mit Sicherheit und erwartet stattdessen eine Allround-Smartwatch, die alle standesgemäßen Aufgaben erbringt – und diese bekommt er auch. Letztlich wäre die ZeTime auch ein ganz gewöhnliches Wearable, wenn MyKronoz nicht das Feature mit den analogen Zeigern integriert hätte. Dadurch ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal gegeben. Es lässt nicht nur eine längere Akkulaufzeit zu, sondern macht dieses Modell auch zu einem besonderen Accessoire. Aus diesem Grund spreche ich gern eine Kaufempfehlung aus.
MyKronoz ZeTime Testergebnis
Positiv:
- revolutionäres Display-Konzept
- angenehmer Tragekomfort und geringes Gewicht
- viele Einstellmöglichkeiten (z.B. Pulsmessung
- Kalorienberechnung)
- komfortables Laden
- lange Akkulaufzeit
- wasserdicht
- verlässliche Performance
- große Designauswahl
Negativ:
- Display zeigt Nachrichteninhalte nicht an
- Einrichten mit Kalibrierung etwas verwirrend
Preis-/Leistungsverhältnis 85