Kronaby Sekel Hybrid Smartwatch Test
Der schwedische Hybrid Smartwatch Hersteller Kronaby setzt ausschließlich auf smarte Uhren im Look des klassischer Zeitmesser und brachte zum Marktstart 24 Modelle auf den Markt. Inzwischen hat sich das Sortiment auf 33 Ausführungen erweitert. Diese unterteilen sich in vier Serien. Carat und Nord richten sich vornehmlich an die Damen. Die meisten Varianten der Sekel sind unterdessen den Herren gewidmet. Wir erhielten die weibliche Variante Nord mit braunem Lederarmband und silberner Lünette von Kronaby. Die Uhr kommt in einer quadratischen Box mit einer blaugrünen Umverpackung. Wird diese abgezogen, kommt eine weiße Klappbox zum Vorschein. In dieser befindet sich die Uhr, die ein beiges Leinenkissen umschließt sowie eine Kurzanleitung in verschiedenen Sprachen. Sehr edel empfinde ich das Innere der Box, das auch in der Klappe sowie am Boden mit Leinenstoff überzogen ist. Da die Uhr über eine Knopfzellenbatterie (CR3032) verfügt, liegt dem Lieferumfang kein Ladekabel bei.
Design
Die Kronaby ist in einem schlichten Design gehalten. Die Lünette zeigt sich in Silber und am Gehäuse befinden sich rechts drei Knöpfe. Das Zifferblatt ist silberweiß mit Zahlen von 1-12, am Außenrand befinden sich noch die Zahlen 0-109. Der Minutenzeiger ist Silber und der Stundenzeiger Rosegold. Das Lederarmband verfügt über neun vorgestanzte Löcher und einer Dornschließe für perfekten Sitz an jedem Handgelenk.
Funktionen und Praxistest
Da die Hybrid Smartwatch nicht aufgeladen werden muss, kann ich sie direkt anlegen. Zeitgleich lade ich mir die Kronaby App aus dem App Store für mein iPhone 6s herunter. Ich öffne die App und schon poppt ein Fenster auf, in dem ich einwillige, dass ich über Push-Nachrichten informiert werden darf. Danach lege ich ein Konto an (mit Vor-und Nachnamen, Mailadresse und Passwort). Danach geht es sofort mit der Kopplung der App und Uhr weiter. Dazu muss natürlich auch Bluetooth auf dem Smartphone eingeschaltet sein. Ich drücke rechts den mittleren Knopf an der Uhr und schon wird sie gefunden. Ich akzeptiere und komme zum nächsten Schritt des Kalibrierens. Dazu muss ich das Rad in der App drehen und beide Zeiger auf die 12 Uhr-Position bringen. Danach stellt sich automatisch die Uhrzeit ein und ich kann weitere Einstellungen vornehmen. Das ging wirklich recht einfach und sehr schnell. Sehr positiv.
In der App sehe ich nun fünf Menüpunkte: Ziffernblatt, gefilterte Benachrichtigungen, Drücker, Aktivität und Einstellungen. Unter dem Reiter Ziffernblatt habe ich vier Komplikationen zur Auswahl. Das bedeutet, ich darf entscheiden, welche Funktion den mittleren Knopf besetzen soll. Ich kann zwischen meinem Schrittziel, dem Datum, einer zweiten Zeitzone und einem Timer wählen. Je nachdem, wofür ich mich entscheide, schiebe ich die Auswahl rechts neben die dargestellte Uhr und der mittlere Knopf ist mit der Funktion meiner Auswahl besetzt.
Unter gefilterte Benachrichtigungen habe ich die Möglichkeit, meine Kontakte (Kontakte hinzufügen), Verschiedenes (alle Anrufe, Kalender, Inaktivitätsalarm, Kalender, Wecker) und Apps (Whatsapp, Ebay, Facebook, Messenger und Skype) einem bestimmten Vibrationsmuster (1,2 und 3) zuzuordnen.
Unter Drücker kann ich Funktionen für den oberen und unteren Knopf festlegen. Ich habe die Wahl zwischen Smartphone Suche (Find phone), Musiksteuerung (Music control), Kamera (Camera), an den Ort erinnern (Remember this spot) und begleite mich nach Hause (Walk me home). Bei der Suche nach meinem Smartphone gibt es drei Töne, aus denen ich wählen kann. Die Musikkontrolle ist auch ganz einfach, einmal Drücken Play/Pause, zweimal Drücken bringt mich zum nächsten Titel und dreimal Drücken zum vorherigen Lied. Bei der Kamerasteuerung muss die Kamera App geöffnet sein, wenn ich auf den oberen oder unteren Knopf (je nachdem, wohin ich die Funktion geschoben habe) drücke, wird ein Foto geschossen. Wenn die App nicht geöffnet ist, verändere ich die Lautstärke meines Klingeltons.
Klasse finde ich die Funktion „Remember this spot“. Ich drücke einfach nur den Button und schon speichert er in der App den Ort ab, den ich mir merken wollte. Dazu drücke ich einfach in der App auf die Funktion und gehe auf gespeicherte Orte. Schon erhalte ich eine Liste mit Karte und Straßenname, Hausnummer, PLZ und Stadt. Drücke ich auf einen der Orte, werde ich zur Karten App vom iPhone geleitet und könnte mich navigieren lassen. Eine super Idee, wenn ein interessanter Platz unbedingt wiedergefunden werden soll, ohne lange zu suchen.
Unter der Funktion „Walk me home“ kann ein ausgesuchter Kontakt über meinen Standpunkt informiert und als Notrufkontakt hinterlegt werden. Dieser muss sich dafür die Kronaby Friends App herunterladen. Er erhält die SMS, klickt auf den Link und lädt sich die App herunter. Danach muss er noch einmal den Link öffnen, um die Einladung zu sehen und den eigenen Namen zu hinterlegen. Drücke ich nun den Knopf kurz, erhält die Kontaktperson eine Meldung, dass sie mich nach Hause begleiten soll.
Nur wundere ich mich, warum dies ohne Signalton funktioniert. Wenn ich mich abends auf dem Weg nach Hause befinde und möchte, dass mich mein hinterlegter Kontakt ‚begleitet’ muss ich das auf jeden Fall im Vorfeld klären, damit die Person auch auf ihr Handy schaut. Anhand einer stummen Meldung (obwohl Töne eingeschaltet sind) klickt mein Kontakt auf diese und erhält meine aktuellen Positionsdaten. Sobald ich mich zuhause befinde, verschwindet die Karte. Schöner wäre hier die Info, wenn der Kontakt gut angekommen ist. Drücke ich in dieser Zeit 3 Sekunden lang den Walk me home Knopf, löse ich einen Alarm aus. Die App der Kontaktperson blinkt rot und zeigt den aktuellen Standort. Zudem kann die Person über die App auch einen Anruf tätigen. Tolle Sache. Das funktioniert natürlich nur mit dem Smartphone in der Nähe, da die Uhr über kein GPS oder SIM-Karte verfügt.
Im Menüpunkt Aktivität sehe ich, wie viel ich mich am Tag bewegt habe – leider nur an diesem. Jeder Tag wird neu gezählt, es wird nicht protokolliert und weggespeichert. Das heißt, man sollte immer ein Auge auf seine täglichen Schritte haben und eventuell manuell Buch führen. Kurioserweise hatte ich an einem Tag bereits 55 Prozent meines Aktivitätsziels erreicht. Als ich mit dem Fahrrad (etwa 5 km) zu Hause ankam, lag mein Ziel bei 38 Prozent. Entweder zählt die Uhr rückwärts oder ich hatte bereits 138 Prozent geschafft, nur die App gibt es so nicht aus. Normalerweise läuft die Messung über den Beschleunigungsmesser, der aber beim Radfahren nicht greift (oder doch?), da sich meine Arme nicht bewegen. Es werden zudem keine Kalorien oder Distanzen ausgegeben. Die Schrittanzahl kann ich bis maximal 20.000 Schritte ansetzen. Wer aktiver ist, muss die restlichen Schritte selbst zählen.
Unter den Einstellungen kalibriere ich meine Uhr, wenn ich denke, dass die Zeiger sich nicht auf der richtigen Stelle befinden. Unter Uhr löschen, entferne ich diese von meinem Konto und kann dann die Kronaby mit einem anderen Handy und Benutzeraccount verwenden. Unter Hilfe, lässt sich der Support kontaktieren und es sind Open-Source Lizenzen einsehbar sowie alles über die Uhr wie beispielsweise Informationen zur App, der Firmware, der Artikelnummer, der Seriennummer und Weiteres.
Und da sind wir bereits am Ende. Nur noch ein Hinweis: Es wird kein Batteriestatus angezeigt, es gibt keine Schlafüberwachung und ich kann die Vibrationsstärke nicht einstellen.
Fazit
Kronaby hat eine gute Hybrid Smartwatch auf den Markt gebracht. Schlicht, aber trotzdem modern. Ich persönlich finde die Idee des Nachhausegeleitens super, allerdings müsste der Begleiter besser zum Start des Loslaufens informiert werden. Der Notfallbutton funktioniert einwandfrei. Passiert mir auf dem Weg etwas, leuchtet die App sofort rot. Die Vertrauensperson kann mich umgehend anrufen und sieht immer ganz genau, wo ich mich befinde. Ein wenig suboptimal ist trotzdem auch hier, dass der begleitende Freund am Smartphone sitzen bleiben muss, da er sonst die leuchtende App nicht wahrnimmt.
Ein wirklicher Gesundheitstracker ist die Kronaby nicht. Es gibt keine Übersicht bzw. Auswertung über die Woche, jeder Tag wird neu berechnet und mitgezählt. Das ist zwar schade, aber vielleicht auch nicht gewollt und der Fokus wurde auf andere Funktionen gesetzt.
Das Besetzen von Funktionen auf den rechten, oberen und unteren Knöpfen ist super-einfach. Es funktionierte alles einwandfrei.
Das einzige Manko waren die Smart Notifications. Ich habe beim Einstellen der Benachrichtigungen die Vibrationsmodi gespürt, nur leider nicht, als jemand angerufen oder mir geschrieben hat. Obwohl ich auch das Update der App heruntergeladen und installiert habe, wollte es nicht funktionieren. Das kann daran liegen, dass wir ein ‚defektes Gerät’ erhalten haben und werden dem auf den Grund gehen. Der Inaktivitätsalarm hat funktioniert. Beim Spüren ist es auch geblieben, die Vibration könnte wirklich stärker sein.
Kronaby Sekel Hybrid Smartwatch Testergebnis
Positiv:
- schlichtes aber schickes Design
- leicht
- Walk me home App
- Notruf abgeben bei geöffneter „Walk me home“ App
- Musiksteuerung
- Kamerasteuerung
- Wecker
- Datumsanzeige/zweite Zeitzone
- Inaktivitätsalarm
- Benachrichtigungen per voreingestellten Vibrationsmodus
Negativ:
- Vibration bei Anrufen und Nachrichten funktionierte nicht
- Walk me home Pushbenachrichtigung verbesserungswürdig
- Batteriestatus fehlt
- Schlafüberwachung fehlt
- Aktivitäten nur von einem Tag
Preis-/Leistungsverhältnis 65