Warum Wearables in der NBA verboten sind

WhoopDie nordamerikanische Basketball-Profiliga, die National Basketball Association (NBA), gilt als die beste und populärste Basketball-Liga der Welt. Kürzlich hat ein Spieler der Cleveland Cavaliers, Matthew Dellavedova, für Aufsehen gesorgt. Er fiel durch seine besonders schlechte Leistung gegen die Brooklyn Nets auf.  In allen 15 Spielen zuvor trug Dellavedova ein Wearable namens „Whoop“ (ausgesprochen „hoop“). Doch ausgerechnet bei diesem Spiel fehlte das Fitness-Armband an seinem Handgelenk. Im Vergleich zu anderen Wearables, wie etwa von Fitbit oder Jawbone, ist es recht unbekannt. Sportler hingegen, gerade aus dem Profibereich, tragen es gerne und das aus gutem Grund. ESPN spricht von „einem der faszinierendsten Produkte, die im Sport im genutzt werden.“ Anders als Produkte von Fitbit soll es auch die Umgebungstemperatur und die Körpertemperatur messen können. Daneben könne damit natürlich auch die Herzfrequenz (und die auch die Herzfrequenz-Schwankungen) aufgezeichnet werden. Hinzu kommt ebenso eine umfassende Sleeptracking-Funktion.

 

Whoop (fitness band)

ESPN bezeichnet „Whoop“ als eine Art Fitbit-Armband, allerdings nicht für den allgemeinen Fitness-Begeisterten, sondern für den Millionen-Athleten, also für Profisportler, die eine Menge Geld kosten und dementsprechend auch behandelt werden müssen. Zwischen September 2015 und Januar 2016 sollen 119 Athleten aus allen möglichen Sportbereichen „Whoop“ getestet haben und das mit erstaunlichen Ergebnissen: Insgesamt soll sich das Schlafverhalten der Athleten deutlich gebessert haben, im Durchschnitt schliefen sie 42 Minuten länger. Ihr Alkoholkonsum soll sich zudem um 79% verringert haben. Auch das allgemeine Stresslevel und die Schwankungen der Herzfrequenz sollen sich deutlich verbessert haben. Am erfreulichsten ist wohl, dass die Verletzungen der Athleten um 60% verringert werden konnten. Dieser Aspekt scheint gerade im Profibereich ausschlaggebend zu sein. Vereine geben für ihre Spieler Millionen aus, weswegen sie lieber gesund sein sollten. Das Problem ist nur folgendes: Wearables, darunter auch „Whoop“, sind in der NBA verboten, zumindest auf dem Spielfeld. Aber gerade dann, wenn der Athlet zu Höchstleistung gezwungen ist, wäre es sinnvoll, Daten über ihn aufzuzeichnen. Diese Regel der NBA besteht bereits sehr lange.

Dementsprechend wurde Dellavedova auch darauf aufmerksam gemacht – seit dem trägt er das Armband nicht mehr. Als ein Grund für das Verbot wird zum Beispiel das Verletzungsrisiko genannt. Es ist im Basketball schließlich nicht unüblich, dass Spieler mal „eine gewischt“ bekommen. Wenn jetzt noch ein kantiges Wearable am Handgelenk ist, könnte es das Verletzungsrisiko deutlich erhöhen. Desweiteren befürchte die NBA wohl eine „Überflutung“ der Wearables im Sport und damit werde die Entscheidung, was man auf dem Spielfeld erlauben kann und was nicht, nicht leichter. Ein allgemeines Verbot dieser Wearbles kann somit als Vorbeugungsmaßnahme angesehen werden.

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