Wie Wearables Autisten bei Angstzuständen helfen können
Forscher der britischen Lancaster University haben ein Wearable entwickelt, das erwachsenen Menschen mit Autismus dabei helfen soll, Angstzustände zu verstehen und mit ihnen umzugehen. In letzter Zeit gibt es immer wieder Forschungsprojekte und kommerzielle Produkte aus dem Wearable-Bereich, die die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Träger verbessern sollen. Die Lancaster University hat sich mit den Autism Initiatives UK zusammengetan, um auf das teilweise noch sehr wenig beachtetet Leiden autistischer Menschen aufmerksam zu machen und dieses zu mindern.
Gerade der weniger ausgeprägte Autismus bei Erwachsenen wurde in der Vergangenheit oftmals nicht wirklich ernst genommen. Vielen der Betroffenen merkt man Probleme wie Angstzustände oder soziale Unsicherheit häufig nicht an. Mithilfe eines drückbaren Balls sollten zunächst Probanden anzeigen, wann sich Angst im Alltag verspürten. So konnten die Forscher Daten sammeln, welche Situationen besonders häufig zu Angstzuständen führten.
Da jedoch viele Probanden den Ball nicht gerne benutzten, weil sie zum einen nicht gerne intime Daten preisgeben wollten und zum anderen den Ball nicht immer mit sich tragen wollten, haben die Forscher individuellere Wearables entwickelt. Hier wurden Armbänder, Gürtel und andere Objekte entwickelt, die in der Hand getragen werden können. Jeder Proband konnte so nach Geschmack ein Wearable für sich aussuchen. Zudem wurden die Daten erst beim Kontakt der Wearables mit einem Computer eines Forschers via Bluetooth transferiert und nicht wie vorher dauerhaft in Echtzeit übertragen.
Neben dem Langzeiteffekt auf die Angstzustände, den sich die Forscher von den Wearables erhoffen, sollen diese auch kurzfristig helfen. Durch das Drücken des Geräts wird der Nutzer sich dem eigenen Angstzustand besser bewusst und kann diesen im Idealfall schneller bewältigen.