Wie ein kleiner Chip zur Verarbeitung von 3D-Daten auch Sehbehinderten helfen könnte

brailleEin kleiner energiesparender Chip, der eigentlich Daten von 3D-Kameras auswertet, könnte bald auch Sehbehinderten in ihrem Alltag helfen. Er wurde von Forscher des Instituts für Technologie in Massachusetts entwickelt und verbraucht nur ein tausendstel der Energie im Vergleich zu konventionellen Computer-Prozessoren bei der Berechnung desselben Algorithmus. Nun fungiert es als Herzstück für einen Prototypen eines Navigationssystems, verbaut in einem Fernglas-ähnlichem Gehäuse, das man um den Hals tragen kann.

Das Gerät wurde an der MIT“s Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory entwickelt. Um den Hals gehängt, verarbeitet es Oberflächen-Daten und die Entfernung von Objekten in der Umgebung des Trägers. Die größte Herausforderung war dabei, das System so energiesparend und klein zu gestalten, dass es einfach zum tragen ist, aber es trotzdem so leistungsstark zu machen, um die Daten zeitnah und unabgespeckt zu verarbeiten.

(Photo : Roland DG Mid Europe Italia | Flickr)
(Photo : Roland DG Mid Europe Italia | Flickr)

Dazu gehört auch die Verarbeitung der Daten der 3D-Kamera in hilfreiche Navigationshilfen. Wie jede 3D-Kamera kann auch diese die Berechnungsergebnisse in eine „Punktwolke“ umwandeln. Dabei bezeichnet eine sogenannte „Punktwolke“ eine Menge von Punkten in einem dreidimensional Koordinatensystem. Dadurch lassen sich räumliche Strukturen errechnen und für den Nutzer hilfreiche Entfernungsdaten ermitteln, wie zum Beispiel die Distanzen bis zum nächsten Hindernis in verschiedene Richtungen. Obwohl das Gerät schon sehr kompakt ist, könne die Größe trotzdem noch reduziert werden, so die Forscher. Somit besteht die Chance, dass es in naher Zukunft eine ernsthafte High-Tech-Alternative zum herkömmlichen Blindenhund werden könnte.

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