Wearable „ClearVision“ für Piloten soll Flüge sicherer machen

flugzeugDie Firmen ATR Aircraft und Elbit arbeiten aktuell zusammen, um ein Wearable speziell für Piloten auf den Markt zu bringen. Beide Unternehmen sind Privatkunden eher unbekannt, da sie sich auf die Fertigung von Flugzeugen bzw. entsprechendem Zubehör spezialisiert haben. Spannend ist, dass Wearables aber somit auch im kommerziellen Luftfahrtsektor mehr Bedeutung erlangen. Das Wearable von ATR und Elbit soll ein für Piloten optionales Gadget sein, das unter anderem Infrarotsicht ermöglicht und die Amaturen und Flugdaten anzeigt. Deswegen könnte das Wearable bei schlechter Sicht aus dem Cockpit die Sicherheit verbessern.

Im Vergleich mit anderen Head-Up-Displays (HUDs) soll das Sichtfeld bei dem neuen Wearable deutlich größer sein. Aktuell rechnen die Anbieter ATR und Elbit damit, dass ihr Wearable für Piloten wohl ab dem Sommer 2017 für den Einsatz zertifiziert sein dürfte.

atr elbit wearable
Als Bezeichnung haben die Hersteller „ClearVision“ ausgewählt. Dank der Infrarot-Kamera soll sich bei Nacht und schlechten Wetterbedingungen, etwa bei Nebel, für die Piloten die Sicht verbessern. Direkt auf dem HUD erscheinen Angaben zur Höhe, Neigung, Geschwindigkeit, etc. des Flugzeugs. Dabei passen sich die Anzeigen je nach Flugphase an. Bei der Landung etwa konzentrieren sich die Anzeigen auf den Winkel zur Landebahn, die Geschwindigkeit und Höhe.

Laut ATR und Elbit soll sich ClearVision dazu eigenen, im Idealfall kurz vor der Landung genutzt zu werden. Das Wearable ist also nicht darauf ausgelegt den ganzen Flug auf der Nase zu sitzen. Der Tragekomfort gleiche laut den Herstellern einem Audio-Headset. So liegt das Gewicht nur knapp über 300 Gramm. Über einen einfachen Button können Piloten am Wearable die Infrarotsicht ein- und ausschalten. Die zuständigen Behörden von der EASA (European Aviation Safety Agency) und FAA (Federal Aviation Administration) seien in die Entwicklung früh eingebunden gewesen, so dass der Nutzung in Zukunft wenig im Wege stehen dürfte.

Dabei handelt es sich bei ClearVision um das erste Wearable dieser Art, das für die zivile Luftfahrt freigegeben werden soll. Mehrere Fluggesellschaften sollen bereits Interesse zeigen. ATR und Elbit planen allerdings bereits für weitere Generationen: Später soll ClearVision auch eine Kombination aus Infrarot- und zweitem Kamerabild nutzen können bzw. jederzeit zwischen ihnen wechseln. Wie man sieht, setzen sich Wearables also auch im Markt für Geschäftskunden durch und finden dort reges Interesse.

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