Was Apple mit dem Scheitern des Projekts „Simband“ von Samsung zu tun hat
Mittlerweile ist Samsung ein Big Player in der Wearable-Branche: Neben drei Fitness Armbändern (Charm, Gear Fit, Gear Fit 2), hat das südkoreanische Unternehmen mit der Gear S3 einer der beliebtesten und erfolgreichsten Smartwatches auf den Markt gebracht, aber auch das Vorgängermodell, die Gear S2, war schon ein großer Erfolg. Kaum vorzustellen, dass das erfolgsverwöhnte Unternehmen Samsung ein Projekt in den Sand setzt. Im Jahr 2014 hat der Elektronikkonzern in San Francisco das Simband vorgestellt, damals ein sehr ambitioniertes Projekt. Das modulare Fitness Armband sollte die Fitness-Technologie revolutionieren: Nicht nur Herzfrequenz und Schritte konnte es registrieren, sondern zum Beispiel auch den Blutdruck, die Hauttemperatur oder die Schweißproduktion.
Samsung hatte sich eine Menge vorgenommen, doch der große Durchbruch blieb aus. Das Magazin Fast Company hat in einem Artikel die Ursachen dafür untersucht: Apple ist maßgeblich daran schuld, dass Samsung bis heute mit dem Projekt „Simband“ zu kämpfen hat.
Bereits 2011 gab es Gerüchte, dass Apple an einem revolutionären Gesundheits-Wearable arbeitet. Mittlerweile ist klar, dass es sich dabei um die erste Apple Watch handelte, welche gar nicht so revolutionär war, wie es die Gerüchte suggerierten. Samsung sah sich trotzdem im Zugzwang und arbeitete mit Druck an einem eigenen Fitness-Wearable, dass jenes Gadget von Apple sogar übertreffen sollte.
Die Gerüchte um eine bombastische Smartwatch von Apple hielten weiter an; bereits nach wenigen Jahren Entwicklungszeit wollten die Südkoreaner vorpreschen und stellten eine Woche vor Apples Worldwide Developer Conference das Simband (damals noch ein Prototyp) vor – in dem Glauben, Apple würde die mit die Spannung erwartete Apple Watch kurz darauf vorstellen. Doch weit gefehlt, das Unternehmen aus Cupertino ließ sich weitaus mehr Zeit: Erst im September 2014 wurde die Apple Watch vorgestellt, im April 2015 kam sie auf den Markt.
Samsung fürchtete die Apple Watch so sehr, dass ohne Rücksicht auf Verluste an einem Fitness-Wearable gearbeitet wurde. Nach und nach wurde dem Unternehmen wohl klar, dass es zu voreilig gehandelt hat. Zum einen wurde die Apple Watch maßlos überschätzt, zum anderen wurden die Kosten für das Projekt „Simband“ unterschätzt. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Mitarbeiter für das Projekt reduziert – dennoch werde immer noch daran gearbeitet, allerdings lässt man sich dieses Mal offensichtlich mehr Zeit. Aktuell gibt es Gerüchte über ein Fitness-Wearable mit dem Namen „Gear Fit Pro“, es ist nicht auszuschließen, dass das Projekt „Simband“ darin involviert ist.