Warum Smartwatches alles andere als tot sind

Android-Wear-SmartwatchSmartwatches sind tot. Der Markt bricht ein. Die Technologie stirbt schon wieder, bevor sie sich überhaupt durchgesetzt hat – so oder so ähnlich lauteten die Schlagzeilen noch vor einigen Wochen. Der Anlass für diese ziemlich gewagten und voreiligen Aussagen waren die Zahlen der International Data Corporation (IDC) zum dritten Quartal dieses Jahres, auf die sich viele Journalisten stürzten. Mittlerweile sind derartige Meldungen nicht mehr zu finden, doch widerlegt wurden die Thesen von den Berichterstattern bisweilen noch nicht.

Wer sich in diesen Tagen dazu entscheidet, eine Samsung Gear S3 oder eine Apple Watch Series 2 zu kaufen, wird große Augen machen. Egal um welches Modell es sich handelt – sie sind ausverkauft. Auf der offiziellen Facebook-Seite von Samsung sind beispielsweise zahlreiche Kommentare von Interessenten zu finden, die sich nach der begehrten Smartwatch erkundigen. Aufgrund der großen Nachfrage komme es aktuell leider zu Verzögerungen, lässt der südkoreanische Elektronikriese seine Nutzer dabei wissen und entschuldigt sich zugleich für die Wartezeiten.

Vorbestellungen für die Samsung Gear S3 waren bis zum 17. November möglich. Danach versendete das Unternehmen die smarte Uhr, die es in einer Classic-Variante und als sportlichere Frontier-Ausführung gibt. Doch selbst von Vorbestellern ist bei Samsung zu lesen, dass sie noch auf ihr geordertes Modell warten. Das Unternehmen scheint auf diesen Ansturm nicht gefasst gewesen zu sein. Als voraussichtlicher Versandtermin ist im Shop der Südkoreaner nun der 5. Dezember angegeben.

Samsung Gear S3 ausverkauft Smartwatch

Und ganz ähnlich geht es auch dem härtesten Konkurrenten von Samsung – Apple. Der Kauf einer der neuen Apple Watch Series 2 stellt sich ebenfalls alles andere als einfach dar. Die meisten der neuen intelligenten Zeitmesser aus Cupertino sind ebenfalls derzeit nicht verfügbar. Hier gibt das Unternehmen oftmals Mitte Dezember als nächsten Termin an, zu dem mit der Apple Watch Series 2 gerechnet werden darf. Bei der Suche nach Apple Stores, die das Produkt noch auf Lager haben, sieht es ebenfalls dürftig aus.

Die beiden Zugpferde Apple Watch Series 2 und Samsung Gear S3, die im letzten Quartal vorgestellt wurden, widerlegen exemplarisch die Schwarzmalerei im Hinblick auf den Smartwatch-Markt. Als die Verkaufszahlen so einknickten, erhielten die beiden Wearables erst ihren großen Auftritt. Beispielsweise hatte Apple noch kein neues Produkt lanciert, womit sich vermutlich die zwischenzeitlichen Einbrüche erklären lassen. In diesem Segment bleiben die Kalifornier dennoch unangefochtener Spitzenreiter mit rund 45 Prozent Marktanteil.

Samsung Gear S3 Präsentation

Im Zuge der Präsentation der Gear S3 auf der IFA in Berlin konnten sich unsere Redakteure selbst ein Bild von dem Hype um die smarte Uhr machen. Wenig später löste dann auch die neueste Apple Watch eine mindestens genau so große Euphorie aus. Genaue Verkaufszahlen der beiden Konzerne zu ihren Smartwatches lassen sich so kurze Zeit nach dem offiziellen Erscheinungsterminen noch nicht finden. Spätestens bei der nächsten Auswertung der IDC-Studie dürfte der jetzige Eindruck auch Schwarz auf Weiß vorliegen: Smartwatches sind alles andere als tot.

Für das nächste Jahr ist ein weiterer Auftrieb zu erwarten. Das hängt vor allem daran, dass Suchmaschinengigant Google nun endlich sein lang ersehntes neues Smartwatch Betriebssystem Android Wear 2.0 bereitstellt – und zudem selbst zwei schlaue Uhren lanciert. Viele Hersteller haben auf die verbesserte Software gewartet und daher 2016 keine neuen Produkte ins Rennen geschickt. Das wird sich definitiv 2017 ändern: Dann kommen aller Voraussicht nach die Sony Smartwatch 4, die Motorola 360 3, die Pebble 2 oder auch die HUAWEI Watch 2, um nur einige prominente Beispiele zu nennen. Wahrscheinlicher für 2017 ist wohl daher eher, dass die Branche so boomen wird, wie nie zuvor.

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