Warum 2017 das Jahr der Wearables wird

4644758_Smartwatches_Hand_grossDer letzte Tag des Jahres ließe sich natürlich hervorragend dafür nutzen, um zurückzublicken, welche Produkte zu begeistern wussten und welche Neuerscheinungen es gab. Viel interessanter ist jedoch ein Blick in die Zukunft. Was bringt 2017 und womit werden die Hersteller für Aufsehen sorgen? Um es bereits vorweg zu nehmen: Es ist mit zahlreichen neuen Smartwatches und Fitness Trackern zu rechnen. Sie werden bestenfalls nicht nur die Fans von tragbaren Technologien erfreuen, sondern auch diejenigen für sich gewinnen, die bislang noch keinen Zugang zu intelligenten Begleitern fürs Handgelenk hatten.

Eine wesentliche Rolle spielt Google im Jahr 2017. Und das nicht allein wegen der beiden eigenen Smartwatches, die in den kommenden Wochen der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Viel entscheidender ist die Tatsache, dass der Suchmaschinengigant sein Betriebssystem Android Wear auf die Version 2.0 updatet. Mit der überarbeiteten Software, das haben die ersten Einblicke gezeigt, können Smartwatches künftig deutlich eigenständiger agieren – das Smartphone muss demnach nicht permanent am Mann getragen werden.

 

Preview Android Wear 2.0

Wie Google selbst, dürften zahlreiche Hersteller von Smartwatches, welche ebenfalls auf dieses Betriebssystem setzen, mit frischen Produkten an den Start gehen. Schließlich haben die meisten abgewartet, bis die Software fertig und ausgereift ist. Als eine der ersten Marken hat LG bereits angekündigt, 2017 gleich vier neue Modelle zu lancieren. Zudem wird der Kreis der Unternehmen, die auf Android Wear 2.0 bei ihren Wearables setzen, um mindestens einen Kandidaten erweitert. New Balance, bisweilen nur als Sportartikelhersteller aus den USA bekannt, mischt künftig auf dem Smartwatch-Markt mit.

blocks

Blocks – das Projekt der modularen Smartwatch, bei der sich die Nutzer die Bestandteile nach Belieben zusammenstellen können – wird im Januar und Februar 2017 ausgeliefert. Nachdem es Verzögerungen gab, haben die ersten Unterstützer des Crowdfunding-Projekts nach Weihnachten ihr Modell erhalten. Das Konzept darf als richtungweisend verstanden werden: Zum eigentlichen Hauptgerät mit dem runden Display lassen sich Komponenten wie GPS, ein Herzfrequenzmesser, kontaktloses Bezahlen oder ein zusätzlicher Akku hinzufügen.

Interessant dürfte zu beobachten sein, was 2017 aus dem Hause Fitbit kommt. Nachdem der für seine sportlichen Wearables bekannte Hersteller vor einigen Wochen das angeschlagene Startup Pebble übernommen hatte, erweitern sich dessen Kompetenzen. Fitbit will sich künftig durch das erworbene Knowhow auch auf dem Markt der Smartwatches etablieren. Kontaktloses Bezahlen wird mit diesen Geräten künftig möglich sein, denn mit dem Unternehmen Coin konnte ein weiterer versierter Partner ins Boot geholt werden. Gut möglich, dass Fitbit bereits 2017 den Angriff auf den Smartwatch-Markt plant.

Samsung Gear S3 Classic und Frontier Schwarz und Rot

Diesen dominieren noch die beiden gefragtesten Modelle – die Samsung Gear S3 und die Apple Watch Series 2, als die bislang komplettesten intelligenten Uhren. Von den beiden Herstellern ist auch im neuen Jahr einiges zu erwarten. Die nächste Apple Watch soll unter anderem noch schlanker werden, mehr Speicher bereithalten und eine Kamera für Videoanrufe und dergleichen mehr bieten. Zudem steht noch im Raum, ob die Apple Watch Series 3 womöglich ein rundes Display aufweist, nachdem Anfang Dezember Patentanmeldungen des Konzerns aus Cupertino publik wurden. Mit Sicherheit hat auch Samsung einiges an Neuerungen in der Schublade, um die nächste Smartwatch-Generation noch besser zu machen.

BSX Athletics LVL Fitness Armband

Abgesehen von den renommierten Marken wird 2017 auch deswegen das Jahr der Wearables, weil wohl noch nie zuvor so viele innovative Projekte auf den gängigen Crowdfunding-Plattformen eine erfolgreiche Finanzierung erhalten haben. Allen voran das LVL Fitness Armband, welches den Wasserhaushalt seines Trägers exakt überwacht und zu einer der erfolgreichsten Kickstarter-Kampagnen aller Zeiten avancierte. Ein anderes Beispiel ist die Cronovo Smartwatch als kleinstes EKG-Messgerät der Welt. Darüber hinaus beschränkt sich die Wearable-Technologie schon längst nicht mehr ausschließlich auf die Geräte, die am Handgelenk zu tragen sind. Immer beliebter zeigen sich beispielsweise sogenannte Hearables, also smarte Kopfhörer mit Funktionen wie einem umfangreichen Fitness Tracking und einer ausgeklügelten Musikwiedergabe.

Die Entwicklung smarter Technologien schreitet signifikant fort und zeigt, dass sie noch längst nicht am Ende ist – vielmehr dürfte sie 2017 die Kritiker zum Schweigen bringen, welche die Wearable-Branche auf dem absteigenden Ast sehen.

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