Verkehrs-App für die Smartwatch wird in Helsinki getestet
Autofahrer rechtzeitig vor Gefahrenstellen zu warnen, kann im Zweifelsfall helfen, Unfälle zu vermeiden. Die klassischen Durchsagen über das Autoradio sind dabei allerdings nicht besonders effizient und zielgenau. Finnische Wissenschaftler planen daher nun eine App, die Autofahrer mit gezielten Informationen auf der Smartwatch versorgen soll. Dies scheint auf den ersten Blick Sinn zu machen, ist aber auch nicht ganz unproblematisch. Denn eigentlich sollten Smartwatches während des Autofahrens nicht genutzt werden. Zuletzt kam eine Studie sogar zu dem Ergebnis, dass die Ablenkung durch intelligente Uhren sogar größer ist als durch Smartphones.
Vibrationsalarm meldet neue Nachrichten
Die Finnen gehen allerdings davon aus, dass eine intelligent gestaltete App die Ablenkung auf ein Mindestmaß reduzieren kann. So soll die Steuerung beispielsweise per Sprachbefehl erfolgen. Neue Informationen werden zudem per Vibration angekündigt, sodass der Fahrer nicht ständig nach neuen Nachrichten schauen muss. Die angezeigten Informationen sollen zudem so präzise, klar und leicht verständlich sein, dass sie mit einem Blick unmittelbar erfasst werden können. Beispiele für eine sinnvolle Anwendung gibt es dabei einige: So könnte die Uhr vor Staus warnen, auf ungesicherte Unfallstellen aufmerksam machen oder den Nutzer auf freie Parkplätze leiten.
Tests in Finnland erfolgreich
Die Fahrer sollen zudem in der Lage sein, per Sprachsteuerung bestimmte Situationen zu melden. Diese Informationen werden dann an App-Nutzer gemeldet, die sich mit ihren Fahrzeugen derselben Stelle nähern. Erste Testnutzer in Finnlands Hauptstadt waren mit der App jedenfalls sehr zufrieden. Die „Park&Ride“ genannte Anwendung sei sogar nützlicher als entsprechende Smartphone-Applikationen, so der allgemeine Tenor. Als Nächstes sollen nun finnische Frachtunternehmen ihre Fahrer mit Smartwatches und der entsprechenden App ausstatten und anschließend von ihren Erfahrungen berichten.
Die „Park&Ride“-App wurde für Googles Betriebssystem „Android Wear“ entwickelt und soll später in mehreren Sprachen verfügbar sein.