US-Universität zwingt Studenten Fitbit-Tracker zu tragen
Dass Smartwatches und Wearables nicht nur positive Eigenschaften haben, ist ja kein Geheimnis. So können sie (bei Missbrauch etwa) zum Beispiel ein Sicherheitsrisiko für ihre Benutzer werden. Aber auch der Umgang mit den gesammelten Aktivitäts-Daten bedarf einiger Verantwortung und einem gewissen Fingerspitzengefühl. Dieses hat nun eine Bildungsanstalt in den USA vermissen lassen (wenn auch mit einem eigentlich gut gemeinten Ziel: der Gesundheit ihrer Studenten).
Die Oral Roberts University in Tulsa (Oklahoma) hat nämlich seinen Erstsemester-Studenten verordnet, Fitbit Fitnesstracker zu tragen. Die Studenten sollen die Wearables tragen, damit die Universität deren sportliche Aktivität überprüfen kann. Die christliche Universität wirbt nämlich mit einem ganzheitlichen Ansatz, der die Gesundheit von Körper und Geist der Studenten neben deren universitärer Bildung gewährleisten soll.
Die sportliche Aktivität der Studenten geht zudem in deren Noten ein. Angeblich sollen die Studenten jeden Tag 10.000 Schritte gehen sowie am Ende des Semesters einen 1,5-Meilen-Lauf absolvieren. In der Bücherhandlung der Uni, wo auch die Fitness Tracker vertrieben werden, wurden bereits 550 der Fitbit-Geräte abgesetzt.
Kritik an der Überwachung der Studenten durch die Uni wies deren Direktor ab. William M. Wilson betonte, dass das einzigartige Vorgehen der ORU nur zum Besten der Studenten sei und die Universität voran bringe. Sicherlich würde eine solche Anordnung nicht in dieser Form an einer deutschen Hochschule funktionieren. Neben dem Zwang für die Studenten (die wohlgemerkt keine Sport-Studenten sind) ist das ganze Vorgehen auch in Sachen Datenschutz als bedenklich einzustufen. Denn die Uni bekommt die Bewegungsdaten der Studenten direkt von Fitbit. Solch ein Vorgehen wäre wohl rechtlich kaum tragbar.