Universität kritisiert Fitness Tracker als unausgereift

Garmin Vivosmart HRLaut Wissenschaftlern der Universität Lancaster bzw. der University of the West of England and Nottingham Trent seien die Messungen von Wearables weiterhin zu ungenau, um Sportler sinnvoll zu unterstützen. Mittlerweile messen Fitness Tracker und auch Smartwatches den Pulsschlag, zählen Schritte und Kalorien und erfassen in manchen Fällen sogar die Körpertemperatur. Wissenschaftler wie Dr. David Ellis warnen jedoch davor sich allzu sehr auf die Statistiken und die Wearables im Allgemeinen zu verlassen. Ob sie überhaupt einen Effekt auf die Gesundheit des Trägers hätten, könne man aktuell nicht belegen.

Demnach würden die Hersteller wie Fitbit, Garmin und Co. ihre Fitness Tracker zwar mit dem Argument vermarkten, dass die Verwendung die Gesundheit verbessere, doch es gebe bis heute keine empirischen Belege für diese Aussage. Vor allem liege dies daran, dass ca. ein Dittel der Käufer bereits innerhalb der ersten sechs Monate die Verwendung des jeweiligen Fitness-Wearables zu den Akten lege. Mehr als die Hälfte gebe laut den Wissenschaftlern der Universität Lancaster bzw. der University of the West of England and Nottingham Trent nach einem Jahr auf. Wer also ohnehin Sport treibe, setze einen Fitness Tracker vielleicht spielerisch für sein Trainingsprogramm ein, selbst dann sei aber zweifelhaft, ob der Einsatz irgendwelche Vorteile berge – oder genau die gleichen Fitness-Effekte auch ohne das Wearable erzielt würden.

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Mehr Sinn ergebe der Einsatz von Wearables laut Dr. Ellis etwa für Patienten mit beispielsweise Diabetes oder Herzproblemen. Dafür müssten allerdings die Sensoren der Fitness Tracker und anderer Geräte noch viel verlässlicher und präziser arbeiten. Jenes sei aktuell bei für Privatkunden erhältlichen Modellen überhaupt nicht gegeben. Auch für Menschen mit Anzeichen von Depressionen könnten Wearables eine Hilfe sein: Über Smartwatches, Fitness Tracker oder auch konventionelle Smartphones ließen sich z. B. sportliche Aktivitäten, der Schlafrhythmus und die Anzahl der sozialen Interaktionen am Tag erfassen. Das könnte zumindest lose Rückschlüsse auf Symptome einer depressiven Episode liefern.

Insgesamt sehen die Wissenschaftler für Wearables aber noch einen weiten Weg – aktuell lägen etwa die Fehlerquoten bei den Messungen sportlicher Aktivitäten und des Herzschlags bei bis zu 25 %. Zudem sei es bedenklich, dass über Fitness-Apps viele Daten erhoben und von den jeweiligen Anbietern gespeichert bzw. gar weiterverkauft würden. Man müsse im Medizin- und Gesundheitswesen demnach Standards einführen, damit für die Gesundheit der Menschen wirklich ein Mehrwert durch Wearables wie etwa den Garmin Vivosmart HR entstünde.

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