Swatch macht mit eigenem Smartwatch Betriebssystem ernst
Erst vor wenigen Wochen hatte der Schweizer Uhrenhersteller Swatch die Aufmerksamkeit der Smartwatch Branche auf sich gezogen. Unternehmens-Chef Nick Hayek kündigte ein eigenes Betriebssystem für intelligente Uhren an, das auf den Namen Swiss OS getauft ist. Nun hat sich der 62-Jährige erneut zu den Plänen geäußert und dabei weitere konkrete Auskünfte gegeben. So steht bereits die erste Marke fest, auf der diese innovative Software installiert sein wird.
Insgesamt 18 renommierte Uhrenhersteller versammelt Swatch unter seinem Dach. Dazu gehört auch die Marke Tissot. Sie geht Ende des kommenden Jahres mit der ersten Smartwatch überhaupt an den Start, die mit Swiss OS arbeiten wird. Nachdem sich Hayek in der Vergangenheit zunächst eher skeptisch gegenüber intelligenten Uhren gezeigt hatte, sieht der Unternehmer inzwischen viel Potenzial. Die Voraussetzung sind für ihn ein schlankes Design und ein unabhängiges Betriebssystem. An diesem arbeitet Swatch weiterhin und zwar gemeinsam mit dem Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnologie (CSEM) in Neuenburg.
Bekannt ist, dass Swiss OS ein sehr energiesparendes Betriebssystem ist. Bis zu einem Jahr kann eine Smartwatch offensichtlich in der Zukunft mit nur einer Akkuladung auskommen. Updates sollen den Nutzern des Weiteren erspart bleiben – die Software ist für fünf bis zehn Jahre ausgerichtet, ohne eine Aktualisierung zu benötigen. Obendrein kündigt Swatch an, dass private Daten absolut sicher sind. Allein mit diesen vielversprechenden Aussagen haben die Schweizer großes Interesse wecken können. Laut Hayek gab es bereits mehr als einhundert Anfragen von Herstellern, die gern mehr Informationen erhalten würden. Rund die Hälfte stammt seinen Angaben zufolge aus dem Silicon Valley und zwar von kleineren Firmen, die mit ihren Smartwatches nicht mit den Größen wie Apple oder Google zusammenarbeiten möchten.
Scheinbar bahnt sich damit ein Gegengewicht zu Android Wear und watchOS an, sofern Swatch all seine Pläne in die Tat umsetzen kann. Ein Erfolgserlebnis gibt es ganz aktuell zu vermelden: Dem Unternehmen ist es geglückt, den bislang kleinsten Bluetooth Chip der Welt zu entwickeln. Dieser wird in den künftigen Smartwatches verbaut sein. Vielleicht gibt das Unternehmen im Rahmen der Baselworld, die in der kommenden Woche stattfindet, weitere Details bekannt.