Somatic Labs entwickelt Wearable mit haptischem Feedback
Somatic Labs hat es sich zum Ziel gemacht, auch den Tastsinn mehr in den Gebrauch von smarten Gadgtes zu involvieren. Dementsprechend haben sie jetzt ein Wearable entwickelt, welches dem Benutzer mit Hilfe seines Tastsinns Informationen vermittelt. Somatic Labs wurde von Shantanu Bala an der Arizona State University gegründet, wo haptische Technologie bereits seit 2009 ein größeres Forschungthema sei. Angesichts der Tatsache, dass wir die meiste Zeit nur auf unseren Sehsinn zurückgreifen, wenn wir beispielsweise Smartphones, Laptops oder Smartwatches bedienen, scheint die Weitergabe von Informationen mit Hilfe von bestimmten Vibrationsmustern recht innovativ. Allerdings gibt es auch schon andere Wearables, die mit Hilfe eines haptischen Feedbacks arbeiten. So zum Beispiel die „Dot Watch„, eine Smartwatch für Blinde. Wir haben dieses Wearable bereits vor einiger Zeit vorgestellt. Ganz neu ist die Idee mit dem haptischen Feedback also nicht. Die Art und Weise jedoch wie Somatic Labs dies umsetzt, gab es wahrscheinlich vorher noch nicht.
Grundidee des Wearables ist es, dem Nutzer Informationen mit Hilfe von sehr präzisen Vibrationsmustern zu übermitteln. Es wird beispielsweise mit einer GPS-Navigation geworben, die keinerlei Ansagen benötigt. Mit Hilfe eines bestimmten Vibrationsmusters könne der Nutzer so erkennen, wo er als nächstes Abbiegen muss. Auch soll es möglich sein, bestimmte Vibrationsmuster beziehungsweise Vibrations-Rhythmen für seine Kontakte im Smartphone festzulegen. So könne man an Hand der spezifischen Vibration erkennen, wer gerade anruft – und das alles ohne jegliche Gräusche. Ebenso geräuschlos könne auch der morgentliche Weckvorgang ablaufen. Wem das grelle Weckergeräusch auf die Nerven geht, kann stattdessen auch mit Hilfe von Vibrationen geweckt werden, deren Intensität sich langsam steigert. Die Apps, die dafür benötigt werden, sollen bald im App Store und bei Google Play verfügbar sein.
Vielleicht ermöglicht das Wearable auch eine gänzlich andere Zeitwahrnehmung. Es soll möglich sein, sich bestimmte Zeitintervalle (zum Beispiel 5 oder 15 Minuten) mit Hilfe von Vibrationen anzeigen zu lassen. Dies könnte möglichweise die Produktivität bei verschiedensten Aktivitäten steigern oder auch im Fitnessbereich genutzt werden. Auch Musiker könnten Nutzen an dem Gerät finden. Bestimmte Vibrationen können auch als eine Art Metronom fungieren. Wie sinnvoll sich die beschriebenen Funktionen in der Praxis bewähren, ist fraglich. Es können schließlich nur sehr begrenzt Informationen durch das Wearable übertragen werden, auch wenn die Funktionen vielversprechend klingen. Schwer vorzustellen, dass das Armband mit den zahlreichen Eigenschaften anderer Gadgets mithalten kann – aber das soll es vermutlich auch gar nicht.