Snapchat sieht keinen Mehrwert in einer Smartwatch-App

Zahlreiche große Unternehmen haben in den vergangenen Wochen eigene Apps für Smartwatches veröffentlicht. Damit die intelligenten Uhren aber tatsächlich die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können, müssen auch die aufstrebenden Startups von den Vorteilen einer eigenen App überzeugt werden. Wie der Fachblog „Techcrunch“ nun allerdings berichtet, sieht Snapchat-Chef Evan Spiegel für sein Unternehmen zunächst keine Zukunft auf der Smartwatch. Auf der „Code Conference“ in Südkalifornien sagte der Unternehmenschef demnach ganz offen: „Warum sollte man auf ein kleines Foto schauen, wenn man sich das Foto auch in groß auf dem Smartphone anschauen kann?“

Apple Watch-Apps

Smartwatch vs. Smartphone

Damit spricht Spiegel einen wunden Punkt an. Solange die meisten Smartwatches ohnehin nur in Verbindung mit einem Smartphone genutzt werden können, ist oftmals nicht ganz klar, worin der Vorteil einer eigenen Uhren-App liegt. So kann man seinen Kontostand bei der Deutschen Bank vermutlich deutlich ausführlicher und ähnlich unkompliziert auf dem Handy überprüfen wie mit der Smartwatch-App des Geldhauses. Letztlich scheinen die Entwickler von Snapchat jedenfalls keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage ihres Chefs gefunden zu haben. Denn Spiegel erzählte im Pressegespräch auf der Fachkonferenz auch, dass man sich mit der Apple Watch beschäftigt habe. Nur sei die Entscheidung negativ ausgefallen: „Am Ende haben wir dann mit Snapchat auf der Smartwatch noch gewartet“, so der Unternehmenschef.

Kleiner Bildschirm wird zum Problem

Die Skepsis des Konzernlenkers gegenüber einer Smartwatch-App dürfte aber nicht nur rein funktionale Gründe haben, sondern auch mit der Grüße des Bildschirms zusammenhängen. So hat Snapchat erst vor kurzem damit begonnen, den Service zu monetarisieren und Werbevideos zu zeigen. Bisher ist allerdings noch vollkommen unklar, ob eine solche Vorgehensweise auf einer Smartwatch auch funktionieren kann. Wahrscheinlich ist daher, dass Snapchat den Markt im Auge behalten wird und dann betritt, wenn das Unternehmen überzeugt ist, auch mit einer Smartwatch-App Geld verdienen zu können.

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