Smartwatches setzen Schweizer Uhrenhersteller unter Druck

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Armbanduhren aus der Schweiz galten lange nicht nur als Modeaccessoire, sondern auch als Statussymbol. Laut den Analysten der Firma Strategy Analytics zeichnet sich aktuell allerdings ein Wandel ab: Im vierten Quartal 2015 seien nämlich erstmals mehr Smartwatches als Uhren aus der Schweiz ausgeliefert worden: 8,1 Mio. Einheiten. 63 % der ausgelieferten Smartwatches waren dabei laut Strategy Analytics Apple Watch. Damit bleibt Apple Marktführer. An zweiter Stelle steht Samsung mit 16 % Marktanteil. Das bestätigt auch den Erfolg neuer Modelle wie der Samsung Gear S2.

 

Uhrenhersteller aus der Schweiz wiederum konnten laut Strategy Analytics nur 7,9 Mio. Uhren im vierten Quartal 2015 ausliefern. Das entspricht gegenüber dem gleichen Zeitraum 2014 einer Abnahme um 5 %. Laut den Marktforschern falle es den Uhrenanbietern aus der Schweiz mittlerweile schwer den Markt zu stabilisieren. Das verwundert keineswegs: Viele Menschen verzichten heute auf traditionelle Armbanduhren und lesen die Uhrzeit schlichtweg von ihrem Smartphone oder eben ihrer Smartwatch ab. Erst kürzlich seien Unternehmen wie Tag Heuer in den Markt für Luxus Smartwatches eingestiegen. Zu lange hätten die Hersteller aus der Schweiz einfach den Kopf in den Sand gesteckt und darauf gewartet, dass die Smartwatches quasi vom Markt verschwänden.

TAG Heuer Wearable 01

Für den Januar 2016 hat der Verbund der Schweizer Uhrenhersteller ebenfalls bestätigt, dass die Menge der Exporte gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 7,9 % gesunken sei. Jetzt wollen die Anbieter aus der Schweiz als Resultat ebenfalls verstärkt Smartwatches anbieten, um zumindest verspätet mit dem Zeitgeist noch Schritt zu halten. Die möglichen Positionen als Marktführer haben sich aber eben nun Anbieter wie Apple bereits gesichert.

Trotzdem erklärt etwa Tag Heuers Leiter des Uhrengeschäfts, Jean-Claude Biver, dass es immer einen Platz für die analoge Armbanduhr geben werde: Stilvolles Design und Luxus seien zeitlos. Während die Technik einer Smartwatch möglicherweise nach ein oder zwei Jahren zum alten Eisen gehöre, gelte dies für eine traditionelle Schweizer Uhr eben gerade nicht. Deswegen hätten beide Produktkategorien ihre Daseinsberechtigung.

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