Smartwatches bald mit höheren Verkäufen als traditionelle Uhren?
Wer hätte das gedacht: Smartwatches und Fitness Tracker könnten sich laut einer aktuellen Studie der Marktforscher von Mintel bis 2020 besser verkaufen als traditionelle Armbanduhren. So geben die Analysten an, dass die Verkaufszahlen der Wearables sich aktuell extrem positiv entwickelten und sich zudem viele Nicht-Besitzer von Smartwatches einen Kauf vorstellen könnten. Bedenken sollte man jedoch, dass Mintel für seine Studie die potentiellen Verkaufszahlen von Fitness-Wearables und Smartwatches aggregiert hat. Für sich genommen, dürften sich traditionelle Armbanduhren dann also auch 2020 noch besser verkaufen als Smartwatches. Doch ein Trend scheint erkennbar.
Mintel bezieht sich mit seiner Studie jedoch nur auf die USA und nicht den internationalen Markt. Da die Vereinigten Staaten in der Adoption neuer Techniken in der Regel weitaus fixer sind als das konservative Europa, dürfte hierzulande deutlich mehr Zeit ins Land gehen, bis Smartwatches und Fitness Tracker Armbanduhren am Markt übertrumpfen. Als Hauptinteressenten an Smartwatches hat Mintel übrigens Männer im Alter von 18 bis 34 Jahren ausgemacht. Von jenen sagten 37 % derer, die innerhalb der letzten zwölf Monate eine Armbanduhr gekauft hatten, im Rahmen der Studie aus, dass sie auch „sehr interessiert“ daran seien innerhalb des nächsten Jahres eine Smartwatch oder einen Fitness Tracker zu erstehen.
Mintel räumt aber ein, dass Smartwatches und andere Wearables nur reguläre Armbanduhren überholen könnten, wenn sich der aktuelle, mediale Hype noch stärker in realen Verkaufszahlen niederschlage. Aktuell hätten zwar viele Kunden an den Geräten Interesse, doch es brauche noch eigenständigere Hardware, breitere App-Unterstützung sowie niedrigere Preise, um Smartwatches ihren Durchbruch zu verleihen. Spannend: Innerhalb der Studie kristallisierte sich heraus, dass 25 % der Käufer ihre Uhr in erster Linie als modisches Accessoire tragen. Entsprechend dürfte in Zukunft das Design der Smartwatches eine enorme Rolle für den Erfolg spielen. Hier ließen in der Vergangenheit viele Modelle noch zu wünschen übrig. Aktuelle Wearables wie die Samsung Gear S2 oder die Moto 360 der zweiten Generation überzeugen jedoch bereits.
Erwähnenswert ist abschließend, dass andere Analysten Mintels Prognosen widersprechen: Die Marktforscher der NPD (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Partei) etwa bezweifeln, dass Smartwatches traditionellen Armbanduhren Käufer wegnehmen. Stattdessen würden die Smartwatches vielmehr Käufer anziehen, die sonst keinerlei Armbanduhren tragen. Auch Fitness Tracker seien laut NPD kein Ersatz für traditionelle Armbanduhren und vielmehr eine Ergänzung für Sportler.
Somit heißt es abwarten, wie sich der Markt für Armbanduhren und Smartwatches die nächsten Jahre entwickelt – man darf gespannt sein.