Smartwatch in der Sauna tragen: (K)eine gute Idee?

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Mit einem Saunagang tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes. Welche Auswirkungen das gesunde Schwitzen ganz konkret hat, ließe sich mit einer Smartwatch überprüfen. Wie es um den Puls, die Hauttemperatur oder andere Parameter wie die Herzratenvariabilität (HRV) bestellt ist, zeigen mittlerweile viele Modelle an. Doch was für Sie selbst Entspannung heißt, kann für Ihren smarten Begleiter am Handgelenk enormen Stress bedeuten. Ob es sinnvoll ist, Wearables mit in die Sauna zu nehmen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Dass ein aktuelles Smartwatch-Modell wasserdicht ist, gilt immer mehr als Selbstverständlichkeit. Mit vielen Exemplaren lässt sich bedenkenlos schwimmen gehen. Dadurch liegt die Vermutung nahe, dass sie auch den Saunabesuch unbeschadet überstehen. Doch ist dem wirklich so? Führen wir uns zunächst die Bedingungen vor Augen. Je nach Art der Sauna herrschen dort zumeist Temperaturen zwischen 60 bis 100 Grad Celsius. Die niedrigsten Temperaturen sind bei einer Infrarotsauna üblich, wo sie bereits bei 35 Grad beginnen. Übrigens: Mehr Infos zum Thema Sauna finden Sie im großen Sauna Lexikon von Sauna-Profi.com.

Für eine Smartwatch bedeutet eine solche Umgebung teils eine enorme Herausforderung. Das macht allein ein Hinweis von Branchenprimus Apple klar. Für seine Watch Series – immerhin das weltweit am meisten verkaufte Wearable – gibt er folgenden Hinweis: „Andere Apple-Watch-Modelle als die Apple Watch Ultra dürfen nicht in der Sauna getragen werden.“ Besagte Watch Ultra gilt als das bislang widerstandsfähigste Modell der Kalifornier. Sie präsentierten diese Smartwatch im September 2022. Doch auch sie darf keinen Temperaturen jenseits der 55° C ausgesetzt werden. Vor dem Tragen in einem Dampfbad rät der Hersteller ebenso ab.

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Ganz ähnlich lauten die Worte von Garmin. Die für ihre robusten Outdoor-Wearables bekannte Marke erklärt: „Es wird empfohlen, die Garmin-Uhr abzulegen, bevor Sie eine Sauna oder einen Whirlpool betreten, da die Uhr in diesen Umgebungen großer Hitze und Feuchtigkeit ausgesetzt sein kann, die außerhalb ihrer Betriebsspezifikationen liegen“. Und um noch ein Beispiel zu nennen: Der chinesische Hersteller Amazfit hat mit der T-Rex-Serie Uhren entwickelt, die zahlreiche militärische Zertifizierungen vorweisen können. Doch auch hier eine bereits vertraute Warnung: Das Tragen im Schwimmbad oder am Strand sei kein Problem, „Sauna, Thermalbäder und Tauchen werden jedoch nicht unterstützt“.

Der Grund dafür ist leicht zu erklären. Die Hitze kann technische Komponenten wie den Akku nachhaltig beschädigen, sodass diese womöglich nicht mehr richtig funktionieren. Mitunter erlischt dadurch die Garantie. Zudem ist es denkbar, dass die Materialien der Smartwatch beeinträchtigt werden – Verfärbungen von Metallen oder sich allmählich lockernde Armbänder sind exemplarisch zu nennen. In Saunen mit einer hohen Luftfeuchte verursacht das sich bildende Kondenswasser eventuell Wasserschäden. Und selbst wenn sich die intelligente Uhr von den Bedingungen unbeeindruckt zeigen sollte: Letztlich kann die Hitze auch zu verfälschten Messdaten führen.

Das dürften genügend Gründe sein, Vorsicht walten zu lassen. Gönnen Sie sich eine Auszeit und Ihrer Smartwatch ebenfalls, indem Sie diese rechtzeitig vor dem Saunabesucht ablegen.

1 Kommentar
  1. SaunaKlaus

    Die Hersteller bewerben doch Ihre Smartwatchs mit dem Eindruck, dass diese bei all den gebotenen Möglichkeiten auch in der Sauna getragen werden können. Zugegeben, das machen nur sehr wenige, zu denen Ich mich zähle.
    Ich hatte mir mitte 2022 eine Garmin Vivo aktive 4 zugelegt. Von Anfang an habe Ich diese in jeder Sauna getragen, auch Dampfsauna. Saunagänge waren nie ein Problem. Jetzt, anfang 2024 ging der akku in die knie, in dem sie sehr kurzfristig nur noch 1 Tag hielt, oder innerhalb einer Nacht (wegen Schlafqualität) über 30% an Akkuleistung verloren hat.
    Im Chat mit Garmin habe ich auch gesagt, dass die Uhr auch mehrmals mit in der Sauna war. Die Dame meinte, dass das nicht gut sei und das Teil bis max 55 Grad schaffen würde. Und dann kam die Antwort, Ich solle die Uhr wegen Rücknahme einsenden. Anschließend die Frage, Welches Modell ich den gerne als Garantie-Ersatz ich denn haben möchte.
    Modell Vivoaktive 5 (Nachfolger) oder Venu 2. Nach meiner Entscheidung für den Nachfolger war diese nach 2 Wochen
    bei Mir. Die Vivo 5 hat allerdings ein Kunststoffgehäuse im Gegensatz zur Vivo 4 mit Metallgehäuse. Meine neue werde ich deshalb nicht mehr mit in die Sauna nehmen.
    Meine Brille mit Metallgestell wurde übrigens merklich heißer als das Metall-Uhrengehäuse
    Mein Fazit: Eine richtig gute Uhr mit Metallgehäuse hält viel mehr aus als die Hersteller vorgeben.

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