Smartphones mit dem Schädel entsperren: Deutsche Forscher entwickeln einzigartiges Passwortsystem
Das Smartphone an das Ohr halten und es mithilfe der Geräusche des eigenen Schädels entsperren. Könnte so eine Technik der Zukunft aussehen? Das könnte durchaus funktionieren, meinen zumindest drei deutsche Forscher. Stefan Schneegass von der Universität Stuttgart, Youssef Oualil von der Saarland Universität sowie Andreas Bulling vom Max-Planck-Institut für Informatik haben ein solches Entschlüsslungssystem entworfen. Noch gestaltet sich diese Form der Entsperrung von Wearables als recht aufwendig.Jeder Schädel reflektiert Geräusche individuell verschieden. Diese Reflektionen können mithilfe eines speziellen Mikrofons aufgenommen werden. Um ein solches Geräusch zu kreieren, muss allerdings vorher ein Ultraschall-Signal zum Schädelknochen gesendet werden. Dieser Vorgang ist durchaus gängig und nennt sich Knochenleitung oder auch Knochenschall. Wird das empfangene Signal als das des jeweiligen Nutzers erkannt, soll dann das betroffene Endgerät enstperrt werden.
In der Planung der Forscher befindet sich die Apparatur mit dem speziellen Mikrofon in einem Smartglass oder einer VR-Brille. Der Prototyp ist etwa ein konfiguriertes Google Glass. In ersten Versuchen hatte diese Methode eine Erfolgsquote von 97 Prozent. Sie ist also schon recht genau. Allerdings ist diese Methode gerade durch die Bindung an eine spezielle Brille oder ein ähnliches Gerät nicht so einfach umzusetzen. Aber wenn man solch eine Brille besitzt und trägt, scheint die Ensperrung schneller und bequemer als per Passwort oder manch einem Fingerabdruch-Scanner. Da besonders letzterer aus Datenschutz-Gründen von manchen Nutzern abgelehnt wird, könnte die Knochenleitungs-Methode einige Fans finden, so lange diese Daten widerum nicht anderweitig missbraucht werden können.