Smarte Jacken als neuer Trend für Wearables
Smarte Jacken sind nicht völlig neu: Es gibt bereits einige Exemplare, welche mehr oder minder sinnvolle Funktionen integrieren: Z. B. Möglichkeiten mobile Endgeräte aufzuladen oder die Fitness zu verbessern. Nun haben Wissenschaftler als Kontrast zu anderen Modellen kommerzieller Hersteller eine eigene, smarte Jacke entwickelt. Sie gehen dabei ein paar Schritte weiter und sprechen davon, dass die Jacke im Grunde eine Wearable-Cloud darstelle. Im Grunde soll in die Jacke also eine eigene, technische Infrastruktur integriert sein, auf welche andere Geräte zugreifen dürfen.
Einer der Initiatoren des Projekts, der Forscher Ragib Hassan von der University of Alabama, erklärt, dass es derzeit Wearables an sinnvollen Vernetzungsmöglichkeiten mangele. Natürlich gebe es die Option, Verbindungen zu Smartphones aufzubauen. Da höre es dann aber auch schon auf. Sein Ziel ist es, dass Fitness Armbänder, Smartwatches, Smart Glasses und Smartphones sich am Ende allesamt parallel mit einer zentralen Anlaufstelle verbinden können, um ihre Sensoren, Daten und Auswertungen zu vereinen. Genau das könnte die smarte Jacke der Wissenschaftler bieten.
Als Basis dienen der Jacke zehn Raspberry Pi, drei Powe Banks und ein kleiner Touchscreen – integriert in eine normale Lederjacke. Am Ende würde die Jacke, sollte sie jemals zu einem Produkt für den Massenmarkt überleiten, Wearables mit seiner Hardware auch zentral die Rechenpower bereitstellen. Statt einen teuren neuen Fitnesstracker zu erwerben, würde es dann genügen günstige Modelle zu wählen, welche sich auf die Leistung der Jacke verlassen. So könnten Smartwatches wie die Asus Zenwatch 2, deutlich günstiger gestaltet werden, da man auf kostspielige SoCs und RAM weitgehend verzichten könnte.
Es wäre sogar möglich, dass mehrere Träger der smarten Jacken ihre Hardware vernetzen und so die Rechenleistung noch erhöhen. Wie man sieht, sind die Potentiale also enorm. Entgegen stehen könnte der Veröffentlichung einer derartigen Jacke, dass man quasi ein standardisiertes Ökosystem bräuchte, damit verschiedene Wearables die Jacke wirklich zentral für Berechnungen und Vernetzungen nutzen. Trotzdem klingt die Idee insgesamt wirklich vielversprechend. Ob aus dem Konzept bzw. dem Prototyp allerdings auch ein Produkt für den Massenmarkt wird, steht aktuell natürlich in den Sternen.