Project Soli: Google bringt Gestensteuerung für Smartwatches weiter voran

Project-SoliDas Project Soli wurde letztes Jahr auf Googles I/O vorgestellt. Was sicherlich vielen aus Science-Fiction-Szenarios bekannt ist, versucht Google mit Soli zu verwirklichen: Es geht um die Steuerung von Gadgets durch Gesten, genauer gesagt durch Bewegungen der Hand. Googles ATAP-Team (Advanced Technology and Projects) hat seit dem ersten Bekanntgeben des Projekts weiter fleißig daran gearbeitet. Der Soli-Chip, der eben jene Gestensteuerung ermöglichen sollte, sei unglaublich ineffizient in Sachen Energie gewesen und einfach noch zu groß, um ihn beispielsweise in eine Smartwatch zu verbauen.

Die auf Radar basierende Technologie ist in der Lage, die feinsten Fingerbewegungen zu registrieren. Jetzt hat Google Alpha-Modelle des Chips an ausgewählte Entwickler in aller Welt verschickt. Was hat sich getan?

Wie Digital Trends berichtet, habe sich der Energieverbrauch von Soli um das 22-fache verringert – was eine enorme Weiterentwicklung darstellt. Google beschreibt, dass Soli dabei immer noch 100 bis 10.000 Bilder pro Sekunde erfassen kann. Weiterhin habe sich auch die Größe des Chips reduziert, was bedeutet, dass Soli nun auch dafür gewappnet sei, in Smartwatches eingebaut zu werden. Ivan Poupyrev vom ATAP-Team soll dazu passend gesagt haben, dass wenn man etwas in eine Smartwatch verbauen könne, man es auch überall anders einsetzen könne. Eine Anspielung also darauf, dass der umkonstruierte und neu gestaltete Chip einen Groß Sprung gemacht und nun bereit dafür ist, weiter getestet zu werden.

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Die Gestensteuerung scheint dabei recht intuitiv zu sein: So kann man sich einen virtuellen Knopf vorstellen und ihn mit Daumen und Zeigefinger drücken. Scrollen sollte wohl auch kein Problem sein: Ein einfaches und sanftes Reiben des Daumens am äußeren Zeigefinger könnte dies bewerkstelligen. Mitarbeiter vom Technikportal The Verge durften Soli bei Google testen berichten, dass gerade das Berühren der eigenen Finger und das gleichzeitige Sehen der Reaktionen auf dem Display, den Kontakt der eigenen Finger wirklich fühlbar macht – so blöd das auch klingt, das ATAP-Team hat sich was dabei gedacht: Denn obwohl die Steuerungen alle virtuell sind, ist das Feedback trotzdem auch physisch beziehungsweise reagierend und das ist wichtig um eine angenehme und präzise Steuerung zu gewährleisten.
In Anbetracht der Tatsache, dass Google bereits letztes Jahr diese Technologie in einen relativ kleinen Chip packen konnte und jetzt wiederum Fortschritte im Bereich der Größe und Energieeffizienz verkündet, kann es gar nicht mehr allzu lange dauern, bis Googles Soli tatsächlich den Weg in reguläre Smartwatches oder andere Geräte findet.

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