„Pokémon Go“: Augmented Reality mit optionalem Wearable
Der größte Hype um die Pokémon mag nach endlosen Games, Fernsehserien und sogar Filmen mittlerweile den Zenit überschritten haben. Schließlich gibt es die Videospiele um die possierlichen Tierchen bereits seit Mitte der 1990er-Jahre und den Zeiten des GameBoy bzw. GameBoy Color. Trotzdem reißt die Beliebtheit der niedlichen Monster rund um Maskottchen Pikachu nicht ab. Entsprechend wundert es nicht, dass mit „Pokémon Go“ ein Ableger für mobile Endgeräte erscheint. Auf der E3 2016 zeigte Nintendo neues Material und stellte sogar ein Wearable zum Spiel vor. Mit „Pokémon Go Plus“ soll der Sprung in die Augmented Reality noch leichter fallen.
In „Pokémon Go“ stapft man als Spieler beim Zocken ganz normal durch seine Heimatstadt. Am Smartphone kommt die Kamera zum Einsatz und nimmt die physische Umgebung wahr. So hat man Gelegenheit quasi am eigenen Wohnort Pokémon aufzustöbern. Wichtige Merkmale der eigenen Stadt können dann zudem zu Shops werden. Beispiel: Das reale Einkaufszentrum um die Ecke ist eventuell auch in „Pokémon Go“ ein Shop für In-Game-Items. Das Prinzip ähnelt dem Spiel „Ingress“, das vom gleichen Entwickler stammt.
Die Kämpfe sind in „Pokémon Go“ allerdings deutlich simpler als in den Konsolenspielen. So fehlen rundenbasierte Konfrontationen und die Kreaturen beharken sich bei Begegnungen vielmehr automatisiert. Trotzdem könnte das Sammeln von Erfahrungspunkten, Aufwerten der eigenen Pokémon und natürlich die Suche nach neuen Begleitern für mehr Langzeitspaß sorgen, als bei so manch anderen Augmented Reality Titeln. Doch wie genau tritt denn hier das Wearable „Pokémon Go Plus“ auf den Plan?
Nun, es handelt sich um ein Armband, das in den USA 34,99 US-Dollar kostet. In Deutschland soll es ebenfalls Ende Juli auf den Markt kommen – der Preis ist aber noch offen. Via Bluetooth vernetzt sich das Wearable mit dem Smartphone und damit auch mit „Pokémon Go“. Wer das Armband nun während seines Alltags trägt, erhält darüber Vibrationsalarme bzw. Signale über die integrierte LED, wenn etwa Pokémon in der Nähe sind. Will man die Pokémon fangen, kann man am Wearable einen Button betätigen. Anschließend zeigt die LED den Erfolg (blaues Licht) bzw. Misserfolg (rotes Licht) an. Das Konzept dahinter ist, dass man so „Pokémon Go“ quasi nebenbei weiterspielen kann, ohne ständig das Smartphone zücken zu müssen.
Hier gibt sich der Zweck des „Pokémon Go Plus“ natürlich zwiespältig: Einerseits ist es fantastisch, dass man auf diese Weise Fortschritte im Spielgeschehen machen kann, ohne z. B. ein Gespräch zu oder den Spaziergang zu unterbrechen. Andererseits geht etwas der Reiz verloren, wenn man neue Pokémon schon fängt, indem man lediglich ein Knöpfchen drückt. Allerdings sollte man wohl bis Juli abwarten, um dann selbst auszuprobieren, wie das Pokémon Go Plus sich im Alltag schlägt. Die Frage ist natürlich, ob sich viele Gelegenheitsspieler das Accessoire zulegen und damit freiwillig im Alltag herumlaufen.
Das Spiel selbst, also „Pokémon Go“, wird übrigens kostenlos sein. Stattdessen wollen die Entwickler über optionale In-App-Käufe die Finanzierung sichern. An dem interessanten Spiel sieht man jedenfalls, dass Wearables auch im Gaming-Segment durchaus Potential haben und Zusatzfunktionen übernehmen können. Gerade Augmented Reality dürfte hier in Zukunft viel Potential für Wearable Technology bieten.
Vielleicht erscheinen dann in Zukunft auch mehr Smartphone-Spiele, die Smartwatches wie die Samsung Gear S2 einbinden. Auch für Modelle mit Googles Android Wear, etwa die HUAWEI Watch bestünde hier enormes Potential.