NumberSync erlaubt Telefonieren an Smartwatches frei von SIM oder Smartphone
In den USA hatte der Mobilfunkbetreiber AT&T bereits im Oktober eine neue Technik angekündigt, welche insgesamt frischen Wind in den Smartwatch-Markt bringen könnte. So sprach man von einem Feature, welches es Smartwatch-Besitzern erlauben soll, Anrufe entgegen zu nehmen und Nachrichten zu beantworten, selbst dann, wenn sie ihr Smartphone Zuhause liegen lassen. Jetzt hat AT&T die Technik namens NumberSync mit mehr Details aufgeschlüsselt. Ab 2016 soll der Dienst für sowohl die brandneue Samsung Gear S2 als auch die LG G Watch Urbane 2 zur Verfügung stehen – leider, leider nur in den USA.
Das Prinzip klingt so spannend, dass man nur hoffen kann, dass andere Anbieter auch in Deutschland ähnliche Dienste anbieten: NumberSync leitet Anrufe und Textnachrichten an eine mit einem Wi-Fi-Netzwerk verbundene Smartwatch weiter. Dabei wird auf die jeweilige, bereits vorhandene Telefonnummer zurückgegriffen. Wo das Smartphone währenddessen rumliegt, ist vollkommen egal. Man muss es also nicht parallel zur Smartwatch mit sich führen. Und genau deswegen klingt NumberSync natürlich extrem interessant, denn der Dienst schneidet die geradezu erwürgende Nabelschnur zum Smartphone durch. Mit mehr Autonomie gewinnen die Wearables beträchtlich an Nutzen.
Um NumberSync zu verwenden, müssen AT&T-Kunden in den USA ihr sekundäres Gerät, also die Smartwatch, an ihre primäre Mobilfunknummer koppeln. Das ist im Rahmen von AT&T Mobile Share möglich. Dadurch, dass sowohl die Samsung Gear S2 als auch die LG Watch Urbane 2 eSIM-Technik implementieren, unterstützen sie das Feature. AT&T kann dadurch quasi eine einzige SIM wie ein Multi-SIM-Angebot verwalten.
Die clevere Technik hat dadurch sogar einen Vorsprung gegenüber beispielsweise dem Prinzip der ersten Samsung Gear S. Letztere integriert auf Wunsch eine eigene SIM-Karte. Via NumberSync benötigt man jene aber gar nicht mehr. Das ist klasse, wenn man nur eine einzige Nummer an mehreren Geräten benutzen und über eine einzige Abrechnung verwalten will.
Die Kosten für Nutzer halten sich mit 10 US-Dollar im Monat, umgerechnet etwa 9,15 Euro, in Grenzen. Da AT&T aber nicht in Deutschland aktiv ist, haben wir hier von NumberSync leider erstmal nix. Wie gesagt, hoffe ich, dass Anbieter hierzulande vielleicht ähnlich plitsche Ideen entwickeln. Denn das könnte dem Smartwatch-Markt wirklich einen Schub verleihen: An der Smartwatch unkompliziert Anrufe entgegen nehmen, Nachrichten beantworten – alles mit derselben Nummer wie am Smartphone – das klingt klasse.