Neues zur Samsung Smartwatch: Wohl doch Wear OS statt Tizen
Zugegeben: Es ist in diesem Jahr ein ziemliches Hin und Her, was die Berichterstattung zu Samsungs neuer Smartwatch angeht. Die Gerüchte überschlagen sich nahezu und besonderes Gesprächsthema ist das Betriebssystem, das auf der Uhr installiert sein wird. Lange Zeit galt eigentlich als klar, dass der Hersteller aus Südkorea auf seine eigene Software und damit auf Tizen setzt. Dann machte plötzlich die Meldung die Runde, dass Samsung auf Googles Wear OS umschwenkt. Dazu gab es kurz darauf ein Dementi und nun verdichten sich aktuell doch wieder die Zeichen, dass der Abschied von Tizen naht.
Ursprünglich hatte Evan Blass das Gerücht aufgebracht, dass die vierte Smartwatch-Generation von Samsung Wear OS nutzt. Der US-Leaker gilt als absolut verlässlicher Branchenexperte. Er selbst behauptete, Mitarbeiter des Elektronikherstellers mit Uhren am Handgelenk gesehen zu haben, auf denen Googles Betriebssystem installiert war. Kurz darauf nahm er die Behauptung wieder zurück und erklärte, dass es sich nur um Prototypen handelte, die der Suchmaschinenkonzern Samsung zugesendet habe.
Nun bringt sich mit Ice Universe ein weiterer Leaker in die Diskussion ein. Überzeugend berichtet er, die Smartwatch nutzt Wear OS. Dazu hat er weitere Informationen zur vermutlich bald erscheinenden Uhr parat. Der offizielle Produktname wird voraussichtlich Galaxy Watch lauten. Wer ein wenig mit Samsungs Produkten vertraut ist, dürfte wissen, dass die Bezeichnung Galaxy bei der Marke nahezu immer für Geräte mit Android steht. So läuft auf den Galaxy Smartphones und den Tablets ebenfalls die jeweils darauf zugeschnittene Software.
Zu dieser Bezeichnung der Uhr gab es bereits im Vorfeld mehrere Berichte – das gilt auch für den Akku. Hier heißt es, dass Samsung eine leistungsstärkere Batterie verbaut, die 470 mAh bietet. Zum Vergleich: Die noch aktuelle Samsung Gear S3 hat eine Kapazität von 380 mAh vorzuweisen. Ice Universe macht aber noch mehr Angaben. Er bringt ein neues, sogenanntes Panel Level Package (PLP) ins Gespräch. Darunter ist ein Herstellungsprozess zu verstehen, durch den sich Chips kleiner konzipieren lassen. Das ermöglicht in der Konsequenz mehr Platz für andere Hardware.
Zudem soll sich offenbar die Nutzeroberfläche ändern. Eine drehbare Lünette wie bei der Gear S3 ist dann wohl nicht mehr zu erwarten. In der Vergangenheit gab es Patente, die eine Art Display zeigten, das in die Lünette integriert ist. Der letzte Punkt, der aktuell in der Diskussion steht, betrifft eine wichtige Gesundheitsfunktion: Offenbar gehört eine Blutdruckmessung zu den Besonderheiten der vermeintlichen Galaxy Watch. Bekannt ist, dass Samsung verstärkt den Fokus auf Fitness und Gesundheit richten will. Insofern wäre dieses Feature durchaus denkbar.
Bis wirklich Gewissheit zu den zahlreichen Spekulationen zu Samsungs Smartwatch herrscht, ist vermutlich noch bis zu 9. August Geduld gefragt. Dann soll der Hersteller die Uhr gemeinsam mit seinem neuen Note 9 Smartphone enthüllen.
Update am 10.07.2018
Inzwischen ist ein Dokument aufgetaucht, welches ein Galaxy Watch Logo zeigt. Dieses hat Samsung beim südkoreanischen Amt für geistiges Eigentum eingereicht, um es schützen zu lassen. Damit liegt ein weiteres Indiz vor, dass der Hersteller neue Pläne für seine Smartwatches hat. Es ist sowohl denkbar, dass die Galaxy Watch als vierte Generation an die Gear S3 anknüpft, als auch die Option, dass dieses Modell separat entsteht.
Das würde Samsung die Möglichkeit eröffnen, mit der Galaxy Watch eine Uhr anzubieten, die Googles Wear OS nutzt und zusätzlich mit einer eventuellen Gear S4 weiter das eigene Betriebssystem Tizen fortzusetzen. Allerdings sind bislang ausschließlich Hinweise auf die Galaxy Watch entdeckt worden.