NBA erwägt das Tragen von Wearables während der Spiele zu erlauben
Vor einigen Monaten haben wir darüber berichtet, warum Wearables in der National Basketball Association, besser bekannt als NBA, verboten sind. Entfacht wurde die Debatte um das Verbot damals durch Matthew Dellavedova, einem Spieler der Cleveland Cavaliers. Im Spiel gegen die Brooklyn Nets wurde es ihm untersagt, ein Wearable namens „Whoop“ zu tragen – die Spiele zuvor trug er es jedoch stets am Handgelenk. Seither wird darüber diskutiert, warum die Wearables nicht auch bei den Spielen zugelassen sind, denn die Profisportler nutzen sie ohnehin. Bis jetzt sah es so aus, als würde sich am generellen Verbot nichts ändern, welches übrigens durch das erhöhte Verletzungsrisiko und die Furcht vor einer „Überflutung“ der Wearables in der NBA begründet wird.
Nun bringt ein neu gegründeter Ausschuss, bestehend aus Liga-Offiziellen und Vertreter der Spielgewerkschaft, neuen Schwung in die Sache. Er soll darüber beraten, ob und welche Art von Wearable möglicherweise doch erlaubt werden könnte, welche Daten aufgezeichnet werden dürfen und wie sie weiterverwendet werden. Darüber hinaus spielt auch der ökonomische Nutzen eine Rolle.
Es spricht tatsächlich einiges dafür, das Tragen der Wearables auch bei den Spielen zu erlauben. Auch Will Ahmed, CEO des Hersteller Whoop, äußerte sich, nachdem die Diskussion durch Dellavedova in Fahrt gekommen war. Seine Meinung nach müsse man den Spielern die Möglichkeit einräumen auch und gerade bei den Spielen, bei welchen körperlich alles von den Athleten abgefordert wird, bestimmte Daten aufzuzeichnen. Man nehme den Spielern so Chance, sich ohne Doping weiter zu verbessern, meint Ahmed. Tatsächlich haben auch Studien belegt, dass sich durch das Tragen von Whoop das Schlafverhalten verbessert, der Stresslevel sowie die Herzfrequenzschwankungen verringert und Verletzungsrisiken gemindert werden.
Anders als in der NBA, ist bisher zumindest ein Wearable namens „motus“ in der Major League Baseball (MBL) erlaubt. CEO Will Ahmed wittert hier zur Zeit eine Chance, um Whoop in einem weiteren Profisportbereich zu etablieren. So wurde es dem Unternehmen erlaubt, eine Studie mit 230 Sportler zu führen, die bisher allerdings nicht in der MBL, sondern in den unteren Ligen spielen. Whoop misst bei den Spielern die Herzfrequenz(-schwankungen), die Temperatur, Bewegungen sowie Hautreaktionen und gibt Aufschluss über den Zusammenhang zwischen körperlichem Zustand und Leistung. Laut Ahmed bestätige die Studie den Bedarf am kontinuierlichen Tracking im Profisport, auch während der Spiele, um so die Gesundheit und Sicherheit der Spieler zu garantieren.
Wie es scheint, hat nun auch die NBA begriffen, welches Potential in den Wearables gerade für Profisportler steckt. Das Ergebnis des Ausschusses bleibt jedoch abzuwarten. Aber warum eine einfache, nicht chemische Methode verbieten, welche die Gesundheit, Sicherheit, Effizienz und Leistung eines Sportlers dauerhaft verbessern kann?