Dem Markt für Smartwatches steht ein enormes Wachstum bevor
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden Smartwatches von vielen Medien noch als ein vorübergehender Trend angesehen, der wieder abebbt, bevor er überhaupt an Bedeutung gewonnen hat. Diese Stimmen sind längst wieder verstummt – spätestens seitdem bekannt wurde, dass Apple allein mit seiner Smartwatch einen größeren Umsatz generiert, als die komplette Schweizer Uhrenindustrie. Eine neue Prognose attestiert dem Markt ein eindrucksvolles Wachstum für die kommenden Jahre.
Die aktuelle Prognose stammt vom US-amerikanischen Marktforschungsinstitut IDC (International Data Corporation). Es kommt zum Ergebnis, dass sich der Markt für Smartwatches bis zum Jahr 2022 verdoppeln wird. Schon allein bis Ende des aktuellen Jahres erwartet IDC ein Wachstum von gut 15 Prozent. Das entspricht insgesamt 132,9 Millionen verkauften Geräten. Treffen die Vorhersagen zu, dann gehen 2022 weltweit 219,4 Millionen Wearables über die Ladentheken. Knapp 40 Prozent davon sollen Smartwatches sein. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich bei Fitness Armbändern, wovon künftig weniger verkauft werden.
Doch warum ist das so? Dafür lässt sich eine Erklärung herleiten: Smartwatches sind längst nicht mehr nur der verlängerte Arm des Mobiltelefons und machen zu dort ankommenden Neuigkeiten aufmerksam. Modelle wie eben die Apple Watch oder die letzten Neuerscheinungen von Fitbit legen einen großen Wert auf Aspekte wie Gesundheit und Fitness. Daher erscheint es vielen Interessenten als komfortabler, sich eine Smartwatch zuzulegen, die mindestens die gleichen sportlichen Funktionen aufbietet, den Look einer Armbanduhr mitbringt und vielleicht darüber hinaus auch noch weitere Features bereithält.
Weiterhin sind längst nicht nur Elektronikhersteller auf dem Smartwatch Markt aktiv. Fossil vereint etwa eine Vielzahl an Modelabels und lanciert gemeinsam mit diesen attraktive Ausführungen für Damen und Herren. Insbesondere mit deren Hybriden, die durch ihr analoges Ziffernblatt kaum von einer analogen Armbanduhr zu unterscheiden sind, wird auch das Interesse derjenigen geweckt, die sich ein nicht zu technisch wirkendes Accessoire wünschen.
Die aktuell stattfindende Baselworld als weltweit größte Uhrenmesse beweist zudem ein weiteres Mal, dass auch Luxusmarken wie Hublot der Entwicklung folgen. Obendrein zeigen sich Smartwatches immer unabhängiger vom Handy. Dafür sorgt etwa Apple mit einer LTE-Version seiner Watch Series oder auch Google mit seinem kürzlich umbenannten Wear OS Betriebssystem. Dazu kommen immer neue Funktionen, die mehr Möglichkeiten bieten. Nicht zuletzt erlangen auch Kinder Smartwatches immer mehr Bedeutung. Zwar soll das größte Wachstum in China erfolgen, doch auch hierzulande wollen Eltern vermehrt die Sicherheit ihrer Sprösslinge mit einer intelligenten Uhr erhöhen.
Aus dem einstigen Trend ist vielmehr eine tiefgreifende Entwicklung geworden, die offensichtlich noch ein enormes Potenzial innewohnt.