Maas lehnt günstigere Kassentarife durch den Einsatz von Fitnesstrackern ab
Fitness Tracker sind weiter auf dem Vormarsch. Nun hat sich sogar die Bundesregierung (die ja nicht unbedingt jeden technischen Trend beachtet) zu dem Thema Fitness Tracker geäußert. Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz Heiko Maas hat vor der Datennutzung von sensiblen Körperdaten durch Krankenkassen gewarnt. Hier gab es seitens der Krankenkassen in letzter Zeit immer wieder Pläne, den körperlichen Zustand von Patienten weitestgehend durch Fitness Tracker zu überwachen und somit Kassenbeiträge zu individualisieren.
Maas äußerte sich am heutigen Dienstag im Rahmen des „Safer Internet Day“ in Berlin zu den Plänen und ihrer Problematik. Krankenkassen dürften laut Maas niemanden dazu zwingen, ihre Fitness-Daten offenzulegen. Damit meine er auch indirekte Zwänge. „Das heißt, wenn es Angebote gibt nach dem Motto (…) entweder alles, oder du kriegst nichts, hast keinen Zugang zu irgendwelchen lukrativen Tarifen, dann hat das auch nichts mehr mit Freiwilligkeit zu tun.“
Eine freiwillige Weitergaben der sensiblen Daten wie Puls, Sportintensität oder -häufigkeit hält der Minister dagegen für unbedenklich. Man müsse die Entwicklung der Sachlage weiter abwarten, um etwaige Maßnahmen zum Datenschutz seitens der Politik vorzunehmen.
Eine gerade veröffentliche Studie von Bitkom hatte ergeben, dass ein Drittel der Befragten Fitnessdaten erheben würden. Ebenso nutze ein Drittel der Smartphone-Benutzer Gesundheits-Apps, von denen etwa drei Viertel ihre Daten auch im Zweifelsfall an ihren Arzt weitergeben würden. Das Vertrauen in Krankenkassen ist hier jedoch deutlich geringer: 62 Prozent würden ihre Daten nicht an die Kassen weitergeben wollen.
Es bleibt abzuwarten, wie lange man vor der Nutzung noch so vehement warnt. In letzter Zeit stand Heiko Maas bei Themen wie der Vorratsdatenspeicherung nicht unbedingt für eine klare politische Position und Linie. Eine Auswahl an Fitnesstrackern finden Sie hier.