Könnte das Wearable „Carv“ den Skilehrer überflüssig machen?
Carv ist das gegenwärtige Kickstarter-Projekt von MotionMetrics, welches aktuell bereits zu phänomenalen 368% finanziert ist. Das Ziel lag bei 50.000 Euro, mittlerweile beläuft sich die Summe auf rund 185.000 Euro, mehr als drei Mal so viel wie mindestens erwünscht, dabei läuft das Projekt noch knapp drei Wochen. Eine sehr gute Ausgangslage also für MotionMetrics und dem digitalen Ski-Lehrer: Carv. Doch was genau ist das? Carv ist ein Wearable, welches aus einer Schuheinlage sowie aus einem 1mm dünnen Clip besteht, welcher einfach außen an einem Skischuh befestigt wird. Das Besondere dabei ist, dass Carv während des Skifahrens zu dem Nutzer spricht und sozusagen eine Echtzeit-Analyse der momentan ausgeführten Bewegungen liefert – ein digitaler Ski-Lehrer eben.
Dies wird erreicht, indem Carv die Bewegungen und Druckverteilungen des Fahrers misst. Per Kopfhörer wird dann das direkte Feedback an den Fahrer übermittelt. Dabei soll das Wearable sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet sein. Mit der Hilfe des Smartphones könne beispielsweise eine bestimmte Übung ausgewählt werden, welche dem Fähigkeitslevel des Fahrers entspricht. Daraufhin analysiere Carv die Technik des Fahrers und mache auf Fehler aufmerksam, welche gerade beim Fahren gemacht werden. Eine falsche Körperhaltung oder Fehler bei der Gewichtsverlagerung könne Carv so erkennen.
Offenbar scheint sich Carv auch schon in der Praxis gut bewährt zu haben, so äußert sich der aktuelle Ski Cross Weltmeister Filip Flisar: „Carv bringt eine neue Perspektive in das Skifahren. Die Drucksensoren erlauben es einem genau zu sehen, was gerade abläuft, und zusammen mit der App ist es eine großartige Kombination – es funktioniert wirklich!“ Auch soll es möglich sein, seinen „Ski IQ“ mit Carv zu berechnen, also ein Wert, welcher anzeigt, wie gut man tatsächlich auf den Skiern unterwegs ist. Dafür werden die verschiedensten Daten von Carv analysiert, die bisher beim Skifahren des Nutzers gesammelt wurden.
Auch sei es möglich, sich in einem Wettkampf mit einem Freund zu messen: Wer kann bei einem technischen Skirennen besser abschneiden? Carv könne einem danach mitteilen, wer das bessere Rennen gemacht hat.
Das erfreuliche Bewähren in der Praxis spricht für eine bereits ausgereifte Technik, die gute Chancen hat, sich unter Skifahrern beliebt zu machen. Obendrein kommt die schon beachtliche Finanzierung des Kickstarter-Projekts, die Carv im Skisport fest etablieren könnte. Vermutlich wird Carv den klassischen Skilehrer nicht gänzlich überflüssig machen, aber vielleicht könnte man dadurch Geld sparen. Es ist jedoch noch nichts über einen möglichen Preis von Carv bekannt.