Interesse an Smartwatches nimmt zu, doch Kunden erwarten andere Features
Ja, was wird denn nun aus Smartwatches: Einerseits wird gefordert, die Wearables sollten unbedingt smarter werden. Andererseits kalkulieren einige Analysten gar damit, dass Smartwatches traditionelle Armbanduhren langfristig in den Verkaufszahlen überholen könnten. Eine neue Studie des Unternehmens Kentico Software deutet nun darauf hin, dass das Interesse der Kunden an Smartwatches durchaus immens sei. Allerdings werde es in der Praxis vorwiegend durch als zu hoch empfundene Preise und einen Mangel an gewünschten Funktionen gedämpft. Jedenfalls kommt eine Umfrage der Marktforscher zu diesem Ergebnis.
60 % der Befragten antworteten in der Studie von Kentico Software, dass sie gerne eine Smartwatch besäßen. Immerhin 36 % wollen innerhalb des nächsten Jahres sogar ein Exemplar erwerben. Dabei haben die potentiellen Käufer auch recht klare Vorstellungen davon, was ihre Smartwatch beherrschen müsse: 46 % wollen mit der Smartwatch E-Mails und Nachrichten abrufen aber auch verfassen. Letzteres stellt natürlich ein Problem dar, denn genau das können Smartwatches nur in Ausnahmefällen. Im Grunde erklären die Befragten, sie möchten unabhängig vom Smartphone in der Textkommunikation antworten können. Hier haben die Hersteller also dringenden Handlungsbedarf.
38 % der Kunden antworteten zudem, dass sie mit einer Smartwatch Sprach- und Videoanrufe ausführen wollen. Auch hier ergibt sich ein Problem, denn genau dieses Feature fehlt ebenfalls dem Gros der Smartwatches. Weiterhin kristallisiert sich heraus, dass 70 % der Befragten erklärten, sie würden eine Smartwatch vor allem privat und nicht beruflich nutzen wollen. Offenbar sieht man derzeit also für professionelle Anwendungen wenig Potential. Außerdem wollen 87 % der Befragten eine Smartwatch vor dem Kauf gerne einmal ausprobieren. Das dürfte derzeit wohl die meisten Interessenten vom Kauf abhalten, da die am meisten gewünschten Features leider eben an verbreiteten Modellen wie der Samsung Gear S2 oder Motorola Moto 360 fehlen.
Entsprechend schlussfolgert der CEO und Gründer der Urheber der Studie, Peter Palas von Kentico Software, dass Smartwatches die Wünsche der potentiellen Kunden besser abdecken müssten. Denn das Interesse sei definitiv vorhanden, doch die Produkte und die Kommunikation müssten sich derzeit noch verbessern.