HTC in der Krise: Kann eine Smartwatch es richten?
Der taiwanesische Hersteller HTC hat auf dem jüngst abgehaltenen MWC 2016 im Gegensatz zur Konkurrenz von LG und Samsung noch kein neues Smartphone-Flaggschiff vorgestellt. Stattdessen will das Unternehmen sein HTC 10 später nachreichen. Mit der Ankündigung der ersten, vollwertigen Smartwatch des Unternehmens rechnen wir aktuell für den April 2016. Jene müsste wohl aus Sichtdes Herstellers ein immenser Erfolg werden, denn die Zahlen des Monats Februar 2016 sprechen eine eindeutige Sprache: HTC rutscht tiefer und tiefer in die Krise. So konnte der Hersteller im Februar 2016 gerade einmal 128 Mio. US-Dollar einnehmen.
Im Februar 2015 waren die Einnahmen mit 261 Mio.US-Dollar noch mehr als doppelt so hoch. Selbst im Januar 2016 waren HTCs Einnahmen höher, obwohl dies traditionell ein eher schwacher Monat ist, da die Geldbörsen der Kunden sich von den Weihnachtsfeiertagen erholen müssen. Bereits Ende 2015 musste HTC Verluste in Höhe von 101 Mio. US-Dollar hinnehmen (Viertes Quartal 2015). Aktuell steht es demnach mehr als schlecht für den Smartphone-Hersteller, der vor einigen Jahren noch ganz oben mitspielen durfte.
Nun muss HTC auf Produkte wie das Virtual-Reality-Headset Vive hoffen. Im Markt für Wearables könnte HTC allgemein noch einen Aufschwung erleben: Mit dem HTC Grip hat das Unternehmen ein interessantes Produkt im Angebot und auch die Partnerschaft mit Under Armour ließe sich eventuell ausbauen. Sollte HTC nun wirklich wie angenommen im April seine erste Smartwatch veröffentlichen, dürften darauf enorme Hoffnungen ruhen. Die Chefin Cher Wang hatte selbst zu Protokoll gegeben, dass eine Smartwatch aus dem Hause HTC wie eine Bombe einschlagen müsse. Dies sei jedenfalls der Anspruch des Herstellers. Das scheint auch dringend notwendig zu sein, denn sonst dürfte es mit dem Hersteller weiterhin bergab gehen.