Googles Fitbit-Übernahme: Es soll nur um Smartwatches gehen

Fitbit Versa 2 Smartwatch

Im vergangenen November kündigte Google die Übernahme von Fitbit an. Der Suchmaschinenkonzern lässt sich den Deal mit dem Hersteller von Fitness Trackern und Smartwatches 2,1 Milliarden US-Dollar kosten. In trockenen Tüchern ist das Geschäft aber noch nicht. Da global verschiedene Regulierungsbehörden ihre Bedenken geäußert hatten, zieht sich das Vorhaben in die Länge. Bevor es grünes Licht geben kann, müssen diese aus der Welt geschaffen werden. Nun unternimmt Googles Mutterkonzern Alphabet einen Vorstoß.

Vorbehalte – unter anderem in der EU – bestehen dahingehend, da der Deal ein Risiko birgt: Werden Fitbit und Google eins, sind auch die Nutzerdaten von Fitbit und Google Fit unter einem Dach vereint. Die Befürchtung der Behörden lautet, dass der Suchmaschinenriese die neu hinzugewonnenen Gesundheitsdaten auswerten und für personalisierte Werbung verwenden könnte. Alphabet hat sich dazu aktuell in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters geäußert.

Darin heißt es, dass es bei dem Deal ausschließlich um Hardware gehe. Die Smartwatches – und mit Sicherheit auch deren Software – seien also vorrangig von Interesse. Dabei kämen die Nutzerdaten nicht für Werbezwecke zum Einsatz. Zudem sichert der Konzern die Bereitschaft zu, mit der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten und einen Ansatz zum Schutz der Verbraucher zu entwickeln. Auf diese Weise sollen offensichtlich die Behörden überzeugt und die Übernahme beschleunigt werden. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass die EU bis zum 20. Juli eine Entscheidung trifft. Dieser Termin hat sich aber bereits auf den 4. August verschoben.

fitbit versa smartwatch_4

Für den Fall, dass die Europäische Kommission dann immer noch starke Zweifel äußert, kann es zu einer weiteren Verlängerung um bis zu vier Monate kommen. Prüfungen gibt es aktuell auch in den USA und Australien. Der allgemeine Tenor der internationalen Berichterstattung lautet aber, dass ein Abschluss der Übernahme noch in diesem Jahr realistisch ist. Sorgen bezüglich eines Übergewichts auf dem Smartwatch-Markt gibt es indes keine. Hier genießt Apple mit seinem Fitness Tracking Service den größten Anteil, der gut 29 Prozent beträgt. Fitbit hat unterdessen lediglich drei Prozent inne, während Googles Fit-Service gar noch darunter liegt.

Kommt die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen zustande, wird interessant zu sehen sein, wie sie die Zukunft planen. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass Google Dienste auf Fitbit Smartwatches Einzug halten. So gab es etwa im letzten Monat die Meldung, der Sprachassistent würde in die Versa 2 integriert, obwohl dort bereits Amazons Alexa ihre Dienste zur Verfügung stellt. Zudem ist es denkbar, dass eine Google Smartwatch das Licht der Welt erblickt. Bis dahin muss der Deal aber erst einmal unter Dach und Fach gebracht werden.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert