Fitbit reicht Patent zur Blutdruckmessung ein
Wenn es um Wearables geht, die einen klaren Fokus auf die Gesundheit der Träger richten, ist Fitbit ein besonders wichtiger Hersteller. So war beispielsweise die Sense eine der ersten Smartwatches überhaupt, welche die Hauttemperatur messen kann. Auch das Erstellen von EKGs am Handgelenk oder das Bestimmen des Sauerstoffgehalts im Blut (SpO2) gehören zu den typischen Fähigkeiten von Fitbit Wearables. Mit einem aktuell publik gewordenen Patent widmen sich die Kalifornier dem Blutdruck.
Gerade erst am 1. August hat das Unternehmen aus San Francisco neue Unterlagen beim US-amerikanischen Patent- und Markenamt (USPTO) eingereicht. Darin geht es um eine innovative, bislang noch nicht praktizierte Methode zum Messen des Blutdrucks am Handgelenk. Konkret sieht das Konzept vor, dass dieser wichtige Gesundheitsparameter von einer Smartwatch bestimmt wird, indem diese feststellt, wie sich ein PPG-Signal bei unterschiedlichem Druck verändert.
PPG-Sensoren werden in vielen Wearables verbaut, die immer mit grünen LEDs und manchmal auch mit roten LEDs arbeiten. Mit ihnen lässt sich unter anderem der Puls sowie der Sauerstoffgehalt im Blut (SpO2) bestimmen. Fitbit beschreibt in dem Patent, dass neben dem PPG-Sensor an der Gehäuserückseite der Smartwatch ein Kraft- oder Drucksensor platziert ist. Dieser registriert, wie fest die Uhr gerade auf die Haut gedrückt wird.
Will der Träger seinen Blutdruck bestimmen, erhält er die Anweisung, die Smartwatch mit zunehmendem Druck gegen sein Handgelenk zu drücken. Der PPG-Sensor registriert in der Zwischenzeit, wie sich das Blutvolumen in den Arterien verändert. Parallel dazu bestimmt der Drucksensor, wie hoch die aktuell ausgeübte Kraft ist. Mithilfe dieser Daten nimmt der Prozessor der Smartwatch eine Analyse vor: Es wird dabei berechnet, wie sich die Amplitude des PPG-Signals bei zunehmendem Druck verändert. Im Normalfall sollte die Amplitude ansteigen, denn die Arterienwand wird verengt. Das ruft stärkere Pulsationen hervor. Ist jedoch ein bestimmter Druck erreicht, verschließt dieser die Arterie, wodurch die Amplitude abnimmt.
Die Träger der Smartwatch würden damit gewissermaßen die Aufgabe einer Manschette übernehmen, die sich ansonsten aufpumpt und Energie verbraucht. Vermutlich sieht dieses Verfahren aber – ähnlich wie bei Samsungs Smartwatches – eine regelmäßige Kalibrierung mit einem klassischen Gerät vor. So lässt sich die Verlässlichkeit der Messwerte gewährleisten, denn Faktoren wie die genaue Position der Uhr am Handgelenk oder die Technik des Anwenders beim Ausüben von Druck können die Daten beeinträchtigen.
Dieses aktuelle Patent ist nicht das einzige, das Fitbit zur Blutdruckmessung entwickelt hat. Schon in der Vergangenheit reichte der Hersteller mehrere Konzepte ein. Daran lässt sich erkennen, dass dem Unternehmen diese Gesundheitsfunktion ein wichtiges Anliegen ist. Auf absehbare Zeit könnte die erste Fitbit-Smartwatch mit der Fähigkeit zur Blutdruckmessung auf den Markt kommen. Konkrete Anhaltspunkte dazu fehlen aber noch.