Geisinger plant Programm zur Ausstattung von Patienten mit Wearables
Der Sprung vom Freizeit-Equipment zur medizinischen Ausrüstung ist bei Wearables nicht sehr groß. Die amerikanische Gesundheitsorganisation Geisinger plant bereits diesen Monat ein Programm zu starten, bei dem Patienten aus dem orthopädischen Bereich für den Genesungsprozess zu Hause mit einem Wearable ausgestattet werden. Das Wearable ähnelt herkömmlichen Fitness-Trackern, die am Handgelenk getragen werden und sammelt über einen längeren Zeitraum Gesundheitsdaten der Patienten. Mit Hilfe einer speziellen Software, die von dem Forschungsprogramm Oberd entwickelt wurde, können Ärzte auf die Daten zugreifen und auswerten.
Neben der elektrischen Datenauswertung sind die Beschreibungen des Patienten trotzdem wichtig. Dafür kommuniziert das Wearable mit dem Patienten über Fragebögen mit denen der Genesungsprozess beschrieben werden kann. Somit können die eher subjektiven Darstellungen der Patienten von den ausgewerteten Daten des Wearables ergänzt werden können und stellen den Ärzten mehr und detaillierte Informationen zu Verfügung. Der Tracker kann zum Beispiel die Herzfrequenz und den Bewegungsablauf beim Treppensteigen aufzeichnen. Fügt man beide Informationen zusammen, kann anhand von Anomalien der Herzfrequenz genau festgestellt werden, exakt bei welchen Bewegungen beim Patienten Schmerzen enstehen. Wird ein bestimmtes Limit bei der Herzfrequenz, gelaufenen Schritt oder Distanzen festgestellt, wird automatisch eine Kurznachricht verschickt. Diese befragt den Patienten nach dem aktuellen Stand und der Patient kann angeben, wie er sich momentan fühlt und welche Beschwerden er hat.
Die Kombination von persönlicher Empfindung und biologischen Daten soll somit dem Arzt ein genaues Bild über den aktuellen Zustand und Genesungsprozess des Patienten geben. Dabei werden für die Entwicklung der kleinen Geräte handelsübliche Fitness Tracker verwendet. Das Programm soll laut Geisinger Mitte Februar starten. Wie viele Patienten mit Wearables ausgestattet werden, wurde nicht bekannt gegeben. Ein positives Fazit könnte die Integration solcher Technologie in medizinischen Bereich einen weiteren Anstoß geben und vielleicht auch bei Krankenkassen hierzulande neue und weitergehende Diskussionen anregen.