Erfahrungsbericht: Wie mich das Schrittezählen gepackt hat…
Ich gebe es zu: eigentlich stand ich vielen Geräten aus dem Bereich der Wearable Technology immer eher kritisch gegenüber. „Braucht man das wirklich?“ oder „Kann das was, was mein Smartphone nicht kann?“ sind durchaus Fragen, die ich mir immer im Bezug auf Smartwatches und Fitness Tracker gestellt habe. Ich bin zwar ein relativ exzessiver Smartphone-Benutzer, habe aber bisher nie das Bedürfnis gehabt, mir ein Wearable um das Handgelenk zu schnallen. Man war ich naiv…
Man könnte jetzt vielleicht vermuten, eine der tollen und mittlerweile wirklich vielseitig einsetzbaren Edel-Smartwatches hat es mir angetan. Dem ist jedoch nicht so. Ich habe mich in ein ganz anderes Wearable verliebt: einen Fitness Tracker der untersten Preiskategorie. Ich benutze ein Xiaomi Mi Band (das ohne Pulsmesser). Sicherlich ist es ein angenehm dezentes Armband, aber es käme für mich auch fast jedes andere kostengünstiges Armband in Frage. Mir kommt es vor allem auf die eine Funktion an: den Schrittzähler. Ich habe eine Obsession für mein tägliches Schrittziel von 10.000 Schritten entwickelt. Ja, ich weiß, dass der Trend, 10.000 Schritte zu sammeln uralt ist und nicht gerade wissenschaftlich fundiert. Aber Bewegung ist ja generell gesund, ich kann den wissenschaftlichen Nutzen also etwas außer Acht lassen. Es könnten auch 9.800 oder 12.728 Schritte jeden Tag sein, aber 10.000 ist eine schön runde Zahl und die vielen Nullen stellen für mich eine extra Motivation dar.
Obwohl ich mit Anfang 20 wohl nicht zum typischen Klientel der Spaziergänger und Routine-Menschen gehöre, empfinde ich momentan ziemlich viel Spaß dabei, jeden Tag die 10.000 Schritte vollzumachen. Zudem hilft mir dieses Ziel auch eine Routine in die tägliche Bewegung zu bringen. Man muss einfach jeden Tag was machen, sonst erreiche ich mein Ziel nicht und würde gegen meinen Schweinehund verlieren. Außerdem würde dann meine Strecke von 10.000er-Tagen in der Xiaomi-App auf Null gesetzt werden, das könnte ich nicht ertragen.
So werde ich abends oft nervös, wenn ich etwa erst 6000 Schritte gemacht habe, aber der Tag sich dem Ende zuneigt. Dann gibt es kein Pardon und ich geh nochmal an die frische Luft. Wenn es allzu viele Schritte sind, gehe ich halt Joggen. Hier zeigt sich ein weiterer angenehmer Nebenenffekt. Da sich mit Joggen das Schritte-Konto schneller auffüllen lässt, hat man öfter einen Grund, laufen zu gehen.
Genug geschwafelt… Auch wenn es mir etwas unangenehm ist: es ist schon 21:00 Uhr und ich habe erst 6.310 Schritte auf dem Konto. Ich muss mich nochmal in Wallung bringen. 10.000 Schritte machen sich auch am Wochenende nicht von alleine!