EKG-Messung hält hierzulande auf der Apple Watch Series 4 Einzug
Im vergangenen September sorgte Apple bei der Präsentation der Watch Series 4 für staunenden Gesichter. Die Smartwatch aus Cupertino könne künftig ein EKG am Handgelenk erstellen, hieß es im Rahmen der Keynote. US-Kunden durften sich freuen, denn sie profitierten als erste von diesem außergewöhnlichen Feature. In vielen anderen Ländern folgte zunächst Ernüchterung, denn hier musste sich in Geduld geübt werden. Jetzt hat das Warten in Deutschland und einigen anderen Ländern ein Ende: Ab sofort ist die Watch Series 4 auch hierzulande dank eines Updates mit der Fähigkeit ausgestattet.
In der Nacht zum heutigen Donnerstag schickte Apple das Update für sein Betriebssystem watchOS auf die Version 5.2 auf die Reise. Damit wird die EKG-Funktion auf der vierten Generation der Smartwatch freigegeben. Nach Erhalt der Aktualisierung und durchgeführter Installation ist die Funktion noch über die dazugehörige Health-App zu aktivieren. Entweder erscheint dazu automatisch eine Aufforderung, dies zu tun oder der Nutzer kann selbst die Initiative ergreifen. Der Weg dorthin führt über den Menüpunkt „Daten“, über „Herz“ und schließlich zu „Elektrokardiogramm (EKG)“.
Um ein EKG zu erstellen, gibt es eine eigens dafür eingerichtete EKG-App. Während der Messung gilt es, den Arm, an dem die Apple Watch Series 4 fixiert ist, ruhig abzulegen. Für die Dauer von rund 30 Sekunden berührt der Träger außerdem mit einem Finger die Krone, wo eine spezielle Elektrode integriert ist. Im Anschluss gibt die Smartwatch ihre Einschätzung ab, ob der Verdacht auf die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern besteht, alles normal ist oder aufgrund der Ergebnisse keine verlässliche Aussage getroffen werden kann. Alle Daten sind in der Apple Health-App auf dem iPhone einsehbar und lassen sich von dort auf Wunsch als PDF-Datei exportieren, um sie beispielsweise mit einem Arzt zu teilen.
Wichtig an dieser Stelle ist der Hinweis, den die Kalifornier auch selbst zu dieser medizinischen Funktion geben: Das Feature dient nicht dazu, um Krankheiten wie Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz zu registrieren. Auch Schlaganfälle oder Blutgerinnsel vermag die Apple Watch Series 4 dadurch nicht konkret zu erkennen. Wer Schmerzen im Brustkorb zu beklagen hat oder Herzrhythmusstörungen feststellt, sollte umgehend einen Arzt konsultieren. Das Ziel der EKG-Messung ist vielmehr, dass die Patienten „besser informierte Gespräche mit ihren Ärzten“ führen können. Das hatte der Hersteller bereits bei der Präsentation erklärt.
Während der Watch Series 4 die EKG-Messung allein vorbehalten bleibt, gehen auch alle anderen Nutzer der früheren Generationen nicht leer aus: watchOS 5.2 beschert ihnen zumindest eine Warnfunktion. Mit Hilfe des optischen Pulsmessers weist die Uhr beim Verdacht auf Vorhofflimmern auf dieses Risiko hin.