Die Techniker Krankenkasse überlegt, Träger von Fitnessarmbändern zu belohnen
Die Techniker Krankenkasse (TK) hat ein Bonusprogramm, das Versicherte für Maßnahmen belohnen soll, die die Gesundheit langfristig pflegen. So will die gesetzliche Krankenkasse etwaigen Kosten durch ungesunde Mitglieder vorbeugen. Das Bonusprogramm beinhaltet bisher Maßnahmen wie die Krebsvorsorge, regelmäßige Zahnarztbesuche, Gesundheitskurse zum Abnehmen oder zum Abgewöhnen des Rauchens sowie Mitgliedschaften in Sportvereinen. Diesem Katalog soll nun eventuell die Nutzung eines Fitness Armbandes hinzugefügt werden.
Jedoch wird dieser Gedanke, den TK-Chef Jens Baas nun geäußert hatte, bereits von verschiedener Seite kritisiert. So sehen etwa Politiker der Grünen das Solidarprinzip gefährdet, zu dem gesetzliche Krankenkasse verpflichtet sind. Sie müssen nach diesem Grundsatz jeden Bewerber aufnehmen und dürfen nicht alte Menschen oder Kranke benachteiligen. Diese Befürchtung weist die TK jedoch zurück, da es sich bei dem Bonusprogramm nur um freiwillige Zusatzmaßnahmen handele und Teilnehmer lediglich profitieren könnten. Andere seien jedoch nicht explizit benachteiligt, wenn sie keine Fitnessdaten übermitteln würden.
Den letztgenannten Punkt der Datenübertragung sehen Datenschützer hingegen kritisch. Sensible Körperdaten sollten mit bedacht behandelt werden und nicht einfach an Konzerne weitergegeben werden – auch nicht an Krankenkassen. So würden Versicherte schnell zu gläsernen Kunden. Ähnliche Kritik hatte auch schon Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas im Februar geäußert, als er sich deutlich gegen Zwänge von Seiten der Krankenkassen aussprach. Eine freiwillige Weitergabe von Fitnessdaten sah der Minister jedoch nicht so kritisch wie viele Verbraucherschützer dies tun.