Die Emma Watch erleichtert Parkinson-Patienten das Leben
Smarte Technologien bringen ein unglaubliches Potenzial mit sich, wie sie den Alltag erleichtern können. Doch es geht nicht immer nur darum, Aktivitäten aufzuzeichnen oder die Geräte als verlängerten Arm des verbundenen Smartphones zu nutzen. Um ein paar Beispiele zu nennen: Apple arbeitet seit Jahren an der Blutzuckermessung mittels Sensoren und steht offensichtlich kurz vor dem Durchbruch. Seit diesem Frühjahr ist die Dot Smartwatch erhältlich, die auch Sehbehinderten die Möglichkeiten einer intelligenten Uhr mittels Braille-Schrift zugänglich macht. Und nun gibt es ein Projekt, welches Parkinson-Patienten mehr Lebensqualität verleiht. Die Idee, hinter welcher Microsoft steht, wurde nun vorgestellt.
Auf Microsofts Build-Conference, die derzeit noch in Seattle stattfindet, ist die Emma Watch präsentiert worden. Der Elektronikhersteller erzählt zudem auf dem unternehmenseigenen Blog die emotionale Geschichte, wie es zur Entstehung dieser Smartwatch kam. Seinen Namen hat dieses Wearable aufgrund der Grafikdesignerin Emma Lawton erhalten. Sie gab den Ausschlag, warum die Idee überhaupt erst in die Tat umgesetzt wurde. Die 29-Jährige leidet bereits seit längerer Zeit an Parkinson, was ihr das Arbeiten nahezu unmöglich macht. Durch das ständige Zittern der Hände war es für sie bislang schon schwierig, gerade Linien zu zeichnen.
Der TV-Sender BBC hat eine Serie ins Leben gerufen, bei der dokumentiert werden soll, wie Technik das Leben einzelner Menschen verändern kann – und das ist im Falle der jungen Frau in jedem Fall geschehen. Haiyan Zhang, ist für Microsoft in der Forschung tätig und für die Emma Watch verantwortlich. Sie hat über mehrere Monate intensiv an diesem Projekt erfolgreich gearbeitet. Als Ergebnis steht nun dieses Wearable, welches auf den ersten Blick etwas an die besagte Dot Watch erinnert. Aber selbstverständlich funktioniert die Emma Watch nach einem völlig anderen Prinzip.
In das Gerät, welches wie eine herkömmliche Uhr am Handgelenk fixiert wird, sind verschiedene Vibrationsmotoren eingebaut. Diese lenken das Gehirn ab und wirken damit dem Zittern von Parkinson-Patienten entgegen. Damit können Betroffene wie Emma Lawton ihre Hände entschieden besser kontrollieren und gewinnen die Fähigkeit zurück, wie vor ihrer Erkrankung zu schreiben und zu zeichnen. Für Lawton ist dies unerlässlich, um weiter in ihrem Beruf zu arbeiten. Sie gibt zu, dass sie ohne die Emma Watch, ihre Tätigkeit aufgegeben und nach einem anderen Job gesucht hätte, in welchem das Zittern sie nicht beeinträchtigt.
Bevor dieses Wearable in den Handel kommt, dürfte wohl noch einige Zeit vergehen. Entwicklerin Zhang hat bereits Gespräche mit Neurologen geführt. Gerade, weil Parkinson bislang nicht heilbar ist, stellt die Emma Watch ein große Chance dar, um den Betroffenen in Zukunft zu wesentlich mehr Lebensqualität zu verhelfen.