Deal zwischen Google und Fitbit ist perfekt
Am Ende hat es doch länger gedauert, als die beiden Unternehmen ursprünglich wohl vermuteten. Im November des vergangenen Jahres gaben die Alphabet-Tochter Google und der für seine Wearables bekannte Hersteller Fitbit ihren geplanten Zusammenschluss bekannt. Bis der Deal genehmigt wurde, ist ein gutes Jahr vergangen. Weltweit äußerten mehrere Institutionen Bedenken, da sie durch die Partnerschaft zu viele Nutzerdaten in einer Hand sahen. Zu den Zweiflern gehörte auch die EU-Kommission. Sie hat dem Geschäft nun zugestimmt, verweist aber auf Auflagen.
Ganze 2,1 Milliarden US-Dollar schwer ist der Deal zwischen Google, respektive Alphabet und Fitbit. Der ausschlaggebende Grund für die Verzögerung des Geschäftsabschlusses waren Datenfragen. Behörden wie die EU-Kommission äußerten lange Zeit Bedenken, dass der Suchmaschinenriese in erster Linie an Nutzerinformationen der Fitbit-Anwender interessiert sei. Diese könnten dann ausgewertet und für personalisierte Werbung verwendet werden. Schon zwischenzeitlich beteuerte Google, dass die Übernahme vornehmlich wegen der Hardware erfolge.
Die Brüsseler Behörde hat die Genehmigung jetzt erteilt. Es existieren jedoch Auflagen. Eine ganz wichtige besteht darin, dass die Gesundheits- und Fitnessdaten von Fitbit-Geräten im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) nicht für personalisierte Werbung verwendet werden dürfen. Zudem müssen die Informationen der Fitbit-Nutzer separat von den als Basis für Werbezwecke dienenden Google-Daten gespeichert sein. Die User bekommen darüber hinaus die Möglichkeit, der Verwendung ihrer Daten für andere Google Dienste wie YouTube oder Maps zu widersprechen. Alle Auflagen gelten zunächst für einen Zeitraum von zehn Jahren. Die EU kann bei Bedarf eine Verlängerung um weitere zehn Jahre geltend machen.
Bislang hat das Betriebssystem Wear OS aus dem Hause des Suchmaschinenkonzerns gegenüber der Konkurrenz eher das Nachsehen. Aus diesem Grund möchte Google die Software weiter verbessern. Zudem stehen erstmals eigene Wearables in Aussicht. Gerüchte über die intelligenten Uhren kursieren jedoch schon seit Jahren. Durch die Partnerschaft mit Fitbit dürften diese auf absehbare Zeit Realität werden. Fitbit selbst hatte zuletzt mit der Versa 3 und der Sense zwei sehr umfangreich ausgestattete Smartwatches lanciert. Beide Modelle halten den Google Assistant als Sprachassistenten neben Amazon Alexa bereit.