Chinas führender Luxusuhrenhersteller hat keine Angst vor der Apple Watch

In Fachkreisen wird bereits seit längerem diskutiert, ob die Apple Watch eine Gefahr für die traditionsreichen Hersteller klassischer Uhren ist. Dabei wurde insbesondere die Zukunft der Schweizer Uhrenindustrie ausführlich erörtert. Doch auch in anderen Ländern gibt es Uhrenhersteller, die sich mit der neuen Konkurrenz auseinandersetzen müssen. Eine Reporterin des chinesischen Fernsehsenders CCTV besuchte daher Pekings ältesten Uhrenhersteller, die Beijing Watch Factory, traf dort aber auf entspannte Manager: „Ich denke nicht, dass das Ganze allzu viel Einfluss auf unsere Industrie haben wird“, sagte Miao Hongbo, General Manager des Uhrenherstellers.

Premiumprodukte statt Plagiate

China ist bei westlichen Kunden und Herstellern vermutlich vor allem für die riesige Auswahl an gefälschten Markenuhren bekannt und berüchtigt. Doch die 1958 gegründete Beijing Watch Factory hat nicht nur eine vergleichsweise lange Tradition, sondern ist auch der größte einheimische Luxusuhrenhersteller. Rund 700 Mitarbeiter fertigen in Peking Armbanduhren, die anschließend für Preise zwischen 6.000 und 72.200 Dollar über die Ladentheke gehen. Ganz ohne Schweizer Knowhow geht es dabei allerdings auch nicht: Die bei der Produktion genutzten Maschinen und Werkzeuge kommen aus dem Alpenland. Verkauft werden die Uhren dann vornehmlich an reiche chinesische Kunden.

Apple Watch ein Technologieprodukt

Befürchtungen, dass ein Teil der zahlungskräftigen Kundschaft in Zukunft lieber die prestigeträchtige Apple Watch kaufen wird, hat das Unternehmen keine. „Ich denke die Apple Watch ist immer noch ein Hightech-Elektroprodukt, das sich doch von traditionellen Uhren unterscheidet“, so der Manager Miao Hongbo. Die Apple Watch sei in erster Linie ein Technologieprodukt und keine Uhr. Ganz ähnlich hatten in der Vergangenheit auch einige Manager von Schweizer Uhrenherstellern argumentiert.