Chem-Phys: Wearable-Pflaster stellt Fitness Armbänder in den Schatten
Chem-Phys ist ein neues Wearable-Pflaster der University of California San Diego. Das besondere an dem Gerät ist, dass es zugleich biochemische und elektrische Signale des menschlichen Körpers präzise erfassen kann. Dies war zuvor nicht in dieser Form so leicht möglich. Dadurch kann Chem-Phys z. B. Elektrokardiogramme (EKG) anfertigen. Auch die Laktatwerte erfasst das Pflaster und kann so in Echtzeit die körperliche Anstrengung des Trägers auswerten. Getragen wird Chem-Phys nicht am Handgelenk, sondern auf der Brust. Via Bluetooth ist die Vernetzung mit Smartphones, Smartwatches oder auch Notebooks möglich.
Die zuständigen Wissenschaftler des UC San Diego Center for Wearable Sensors nehmen an, dass sich das Wearable beispielsweise für Leistungssportler eignen würde, um ihr Training zu optimieren. Freilich ist auch die Anwendung im medizinischen Bereich naheliegend. Aufgrund der kontinuierlichen Messungen des Chem-Phys könnten Ärzte das Wearable etwa einsetzen, um Patienten mit Herzerkrankungen zu überwachen und ihre Daten auszuwerten. Im Gegensatz zu aktuellen Gerätschaften ist das Chem-Phys sehr klein, leicht und damit angenehm zu tragen. Trotzdem sollen die erhobenen Daten sehr verlässlich und genau sein.
Laut den Forschern der US-Universität seien die Messungen von Fitness Armbändern viel zu ungenau. Medizinische Wearables würden aber in der Regel dagegen nur einen Wert präzise messen: z. B. eben den Puls oder aber biochemische Werte. Der Clou von Chem-Phys ist also die Kombination. Gerade dass die Laktatwerte und der Herzschlag gemessen werden, kann Aufschluss über besondere physische Belastungen geben.
Für die Zukunft planen die Wissenschaftler der University of California San Diego noch weitere Sensoren und Messungen in Chem-Phys zu ermöglichen. Etwa will man auch die Magnesium- und Potassium-Werte erkennen. Bis zur Marktreife dürfte aber wohl noch einige Zeit vergehen. Zunächst will man mit Leistungssportlern weitere Experimente durchführen. Mit traditionellen Fitness Armbänder von Garmin und Co. soll Chem-Phys natürlich nicht konkurrieren. Vielmehr dürften die Entwickler speziell den Bereich für professionelle Sportler und medizinische Einrichtungen anvisieren.