CES 2016: Enttäuschung für Smartwatch-Fans
Egal ob man optimistisch oder pessimistisch in die Zukunft blickt: Es steht fest, dass 2016 für Smartwatches und andere Wearables ein wichtiges Jahr wird. Während Fitnessexperten Wearables beispielsweise als wichtigsten Trend des Jahres einstufen und die Analysten der IDC ebenfalls von einem Boom ausgehen, hat die CES 2016 in Las Vegas diese Woche leider eine andere Geschichte erzählt. Die renommierte Messe ist bekannt dafür, dass auf ihr seitens der Aussteller bereits im Januar wichtige Trends zu erkennen sind. Was Smartwatches und andere Wearables angeht, sah es auf der CES dieses Jahr allerdings noch mauer aus, als in den Vorjahren.
So hat Samsung zwar neue Varianten der bereits erhältlichen Samsung Gear S2 vorgestellt, doch die „Breaking News“ sind das natürlich nicht gerade. Fitbit hat sich mit dem neuen Fitness Tracker mit Smartwatch-Funktionen, dem Fitbit Blaze, sogar vollkommen in die Nesseln gesetzt. Was bleibt, sind Uhren mit Zusatzfunktionen wie die Razer Nabu Watch und Nischenprodukte wie Garmins Tactix Bravo. Doch wo sind sie nun, die interessanten, neuen Smartwatches des Jahres 2016? Das haben sich einige CES-Besucher gefragt. Die Kollegen von The Verge gehen sogar so weit, Smartwatches mit Netbooks zu vergleichen: Netbooks waren sehr kleine Notebooks mit wenig Leistung, die nach dem Aufkommen von Tablets von allen Herstellern vollständig zu den Akten gelegt wurden und heute nur noch eine Erinnerung sind. Blüht Smartwatches ein ähnliches Schicksal?
So weit zu gehen, ist aktuell vielleicht noch fragwürdig. Doch es ist nicht abzustreiten, dass hinter dem Smartwatch-Markt zumindest auf der CES 2016 ein Fragezeichen statt eines Ausrufezeichens prangte. Zumal es interessant ist, dass etwa Hersteller wie Fitbit sich weigern ihre Wearables überhaupt als Smartwatches zu bezeichnen. Auch Fossil geht mit der neuen Q54 Pilot, einer der wenigen neuen Smartwatches der CES 2016, den Weg sich eher an traditionelle Uhren anzulehnen. Deswegen hat sich Fossil auch einen Bildschirm gespart und bietet im Wesentlichen eine hochwertige Uhr mit einigen, intelligenten Zusatzfunktionen an.
Die CES 2016 kann man also als Warnsignal für den Smartwatch-Markt verstehen: Die Hersteller sind aktuell etwas orientierungslos und es fehlt immer noch das „Killer-Feature“, das Smartwatches genau so zum Mainstream macht wie es mittlerweile Smartphones sind. Doch wenn selbst für die Apple Watch auf der CES 2016 keine herausragenden Apps oder anderweitige Erweiterungen vorgestellt werden, dann gibt das zu denken.
Vielleicht lässt der März uns Aufatmen: Dann wird Apple Gerüchten zufolge seine nächste Generation der Apple Watch vorstellen – eventuell mit GPS. Seien wir gespannt, denn man kann sich wohl weiterhin darauf verlassen: 2016 wird für die Zukunft der Smartwatches und weiteren Wearables die Weichen stellen.