„Bio-Prozessor“ von Samsung bietet neue Möglichkeiten für Wearables
Der Markt für Wearables, die mit Hilfe von Sensoren Gesundheitsdaten vom Träger sammeln und verarbeiten, ist stetig am wachsen. Das koreanische Unternehmen Samsung hat nun einen neuen Prozessor mit in die Massenproduktion aufgenommen, der die Antwort auf die wachsende Nachfrage bereithalten soll. Dieser sogenannte „Bio-Prozessor“ ist ein Chip, der eine Vielzahl an Werten erfassen kann, die zur Ermittlung des Gesundheitszustands des Nutzers genutzt werden können. Dabei verfügt der Chip nicht nur über die Analog Front Ends (AFE), sondern auch über einen Mikrokontroller, einen Power-Management-IC, DSP und eFlash-Speicher, um seine Berechnungen unabhängig von externer Hardware durchführen zu können. Obwohl der Chip über diese zusätzliche Technik hat, ist er viel kleiner als andere Module mit den gleichen Funktionen. Er nimmt nur ein viertel des Platzes ein, dem sonst solche Hardware in einem Wearable zustehen würde.
In Zukunft könnte diese Raumersparnis ungeahnte Möglichkeiten freigeben, Wearables mit neuer und leistungsstärkeren Technik auszustatten oder neue Designs zu kreieren. Die AFEs bestehen aus fünf analoge Schnittstellen, die vom Chip zur Datensammlung genutzt werden. Diese nutzt er zur Bioelektronischen Impedanzanalyse (Bestimmung der Körperzusammensetzung von Menschen), zur volumetrische Messungen von Organen, zur Erstellung eines EKGs und zur Erfassung der Hauttemperatur. Diese Funktionen gehen derzeit über die der meisten Fitness-Armbändern und Smartwatches weit hinaus.
Die Messungen geben im weiteren Verlauf darüber Auskunft, wie hoch der Körperfettanteil ist und wie hoch der Anteil Muskelmasse ist. Der Herzschlag wird überprüft, wie auch der Herzschlag-Rythmus. Desweiteren kann auch das Stress-Level gemessen werden. Viele Fitness-Armbänder können momentan nur den Puls messen.
Bereits in diesem Monat hat Samsung mit der Produktion des Chip begonnen. Nach Angaben des Unternehmens sollen schon in der ersten Hälfte des nächsten Jahres die ersten Geräte auf den Markt gebracht werden, die den Bio-Prozessor in sich tragen. Man kann gespannt sein, welche Wellen der Bio-Prozessor schlagen wird und wie der Wearable-Markt für Health- und Fitnesstracking auf den neuen Chip reagieren wird.