Auswertungen von Smartwatches zeigen: Zeitumstellung bereitet Probleme
So richtig mag sie niemand und doch sind alle ausnahmslos dazu gezwungen, sich ihr zu unterwerfen – und eigentlich sollte sie auch schon verschwunden sein. Die Rede ist von der Zeitumstellung, die 2019 laut einem Beschluss im EU-Parlament eigentlich abgeschafft werden sollte. Viele Menschen haben den Eindruck, dass ihnen das Drehen an der Uhr zwei Mal pro Jahr nicht guttut. Der Elektronikhersteller Samsung bestätigt dieses Gefühl nun zahlenmäßig: Er zeigt anhand der Auswertung von Millionen Nutzern und ihren Schlafdaten die Anpassungsschwierigkeiten.
Die Südkoreaner haben in die Auswertung Daten von Smartwatches und dem Galaxy Ring verwendet. In die Analyse sind Werte aus den USA, Kanada und 40 europäischen Ländern eingeflossen. Die grundlegende Erkenntnis: Ab der Nacht der Zeitumstellung war der Schlafrhythmus bei den Trägern gestört. Teilweise dauerte es bis zu drei Wochen, bis sich der Körper an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hat.
Am ersten Tag der Zeitumstellung dauerte es 37 Minuten länger, bis die Nutzer einschliefen, wobei sie gleichzeitig 34 Minuten früher aufwachten. Eine weitere Erkenntnis der Analyse: Zwischen den Altersgruppen gibt es Unterschiede. Gerade die 20- bis 29-Jährigen leiden unter der Umstellung – auch eine Woche danach ist im Durchschnitt noch ein Schlafdefizit von über 15 Minuten festzustellen. Unterdessen fällt Menschen über 30 die Umstellung leichter.
Samsungs Health App, in der die Daten von Smartwatches und dem Galaxy Ring landen, berechnet auf Grundlage von Schlafzeiten, Zyklen und Regeneration einen Schlafwert. Ebenfalls interessant: Geht es nach der Auswertung von Samsung, dann leiden die Deutschen in Europa am meisten unter der Umstellung. Der Rückgang ihres Schlafwerts ist am deutlichsten. Sie haben zu Beginn der Sommerzeit ein Schlafdefizit von durchschnittlich 48 Minuten.
Dass die 20- bis 29-Jährigen am meisten mit der Umstellung hadern. wurde schon erwähnt. Zudem brachte die Samsung-Analyse zutage, dass es den Menschen mit zunehmendem Alter leichter fällt, sich an die Zeitumstellung anzupassen. Die wenigsten Probleme haben über 60-Jährige. Doch unabhängig von der Altersgruppe ist auch nach drei Wochen noch nicht alles normalisiert. Im Schnitt brauchen die Nutzer dann immer noch drei Minuten mehr, um einzuschlafen. Sie wachen außerdem 14 Minuten früher auf.
Samsung selbst bietet den Trägern seiner Wearables über die App Unterstützung an. Der sogenannte „Energiewert“ liefert Anhaltspunkte, wie viel Schlaf der Körper braucht und es wird ein individuelles Schlaftraining angeboten. Grundsätzlich sind eine gute Schlafumgebung hinsichtlich der Luftqualität, der Temperatur und der Feuchtigkeit wichtig, um eine gute Nachtruhe zu ermöglichen.