Adidas schließt seine Wearable-Abteilung
Noch im März dieses Jahres tauchten Fotos auf, die ein neues Fitness Armband vom Sportartikelhersteller Adidas vermuten ließen. Das Chameleon HR sollte ein Tracker werden, der sich dem Vernehmen nach speziell an die weibliche Zielgruppe richtet. Aktuellen Berichten zufolge schwinden die Chancen für all diejenigen, die Interesse an diesem Gerät hatten. Nachdem es ohnehin monatelang keine neuen Meldungen zu diesem Thema zu konstatieren gab, hat Adidas nun seine Wearable-Abteilung aufgelöst.
Insgesamt waren 74 Mitarbeiter im Bereich der smarten Technologien bei dem Unternehmen aus Herzogenaurach beschäftigt. Sie verteilen sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in China sowie Portland und anderen Regionen der USA. Konkret nannte sich diese Abteilung bei Adidas Digital Sports und existierte bereits seit 15 Jahren. Die Mitarbeiter sollen nun in anderen Bereichen des Sportartikelherstellers wirken. Die aktuellen Neuigkeiten sind jedoch noch nicht gleichbedeutend mit einem absoluten Ende der Wearables. Stattdessen ist offenbar noch nicht komplett intern geklärt, wie es in dieser Hinsicht weitergeht.
Zumindest die Erwartungen an ein neues Fitness Armband aus dem Hause Adidas sind vorerst einmal gedämpft. Angesichts der Tatsache, dass die beliebte Sportmarke eineinhalb Jahrzehnte an intelligenten Technologien von smarter Bekleidung über Schuhe bis hin zu Fitness Armbändern gearbeitet hat, fällt es schwer zu glauben, dass alledem ein Ende gesetzt wird. Noch 2015 hatte Adidas das österreichische Startup Runtastic übernommen, um sich die Kompetenzen des App-Anbieters zu Nutze zu machen. Darüber hinaus ist seit April dieses Jahres die Adidas All Day Fitness App verfügbar. Diese liefert neben Trainingstipps auch Ratschläge zur besseren Entspannung sowie Kochrezepte.
Ein kompletter Rückzug von Adidas in Sachen Wearables ist aus diesem Blickwinkel wohl eher nicht zu erwarten. Zudem – und das soll nicht in Vergessenheit geraten – erscheint im nächsten Jahr ohnehin ein Wearable mit dem Branding der Sportmarke. Schließlich ist Adidas mit Fitbit eine Partnerschaft eingegangen und es kommt eine Sonderedition der Ionic Smartwatch auf den Markt. Neben einem exklusiven Design versprechen die beiden Unternehmen zudem ein „exklusives Adidas-Coaching-Erlebnis“. Völlig dürfte das Sportlabel daher ohnehin nicht von der Bildfläche des Wearable-Segments verschwinden.