2015 wird das Jahr der Smartwatch
Während sich die Apple Watch (zumindest in der projizierten Theorie) in rauen Massen verkauft, stellt eine andere Smartwatch ganz andere Rekorde auf: Die Pebble Time ist mit mehr als 75.000 Unterstützern und einer Summe von insgesamt über 20 Millionen Dollar eines der erfolgreichsten Crowdfunding-Produkte der Welt. Die Auslieferung der Pebble Time an die Unterstützer begann diese Woche. Während der Smartphone-Markt so gut wie saturiert ist, sind Wearables momentan der innovativste Bereich der Teich-Welt. Während der Markt der Wearables durch die verschiedenen Fitness-Tracker pioniert wurde, ist 2015 das Jahr der Smartwatches.
Ein Markt mit Potenzial
Nicht nur, dass der Markt für Smartphones gesättigt ist. Auch der Markt für Tablets bietet nur noch geringe Profitchancen, und die Nachfrage nach Kameras, Musik-Playern, Konsolen und Navigationsgeräten wurde durch das Smartphone minimiert. Smartwatches allerdings bieten momentan ein immenses Marktpotenzial.
Apples erste Smartwatch ging im letzten Monat in den Verkauf, und es wird erwartet, dass davon fast 20 Millionen Einheiten in diesem Jahr verkauft werden. Das Unternehmen ist allerdings nicht alleine auf diesem lukrativen Markt. Google bietet mit Android Wear ein eigenes Betriebssystem für Wearables. Damit kompatible Produkte werden von Motorola, LG, Sony, Asus und vielen anderen verkauft. Samsung hat in den letzten 18 Monaten sogar sechs neue Smartwatches auf den Markt gebracht.
2014 wurden weniger als 3 Millionen Smartwatches verkauft – von allen Herstellern zusammen. 2015 sollen die Verkäufe im Bereich Wearables insgesamt auf 75 Millionen Einheiten hochschnellen. Mehr als die Hälfte davon (36 Millionen) sollen Smartwatches sein. Apples Smartwatch soll mit 19 Millionen verkauften Einheiten mehr als die Hälfte des Marktes für Smartwatches ausmachen.
“There are 1.2bn traditional watches sold every year and 23% of those are digital watches according to data from Statistics Brain, even if only a small proportion of those digital watches become connected, that’s a lot of smartwatches”, so Angela McIntyre von der Analysefirma Gartner.
Für jeden die passende Smartwatch
Bei der Pebble Time handelt es sich um eine eher simple Smartwatch, die die Zeit darstellt und zusätzlich durch Vibrationen auf Benachrichtigungen von einem gekoppelten Smartphone aufmerksam macht. Andere Firmen, wie etwa Apple, haben versucht, ein komplettes Smartphone auf die Größe einer Uhr zu schrumpfen. Google versucht, die Bedürfnisse des Trägers mithilfe von künstlicher Intelligenz vorherzusagen. Der Markt bietet bereits jetzt eine Vielzahl von Smartwatches, und das Angebot wird nur noch besser werden.
Der Nutzen von Smartwatches beschränkt sich nicht nur auf Benachrichtigungen, auch wenn vor allem Features, die Benachrichtigungen sortieren und nur die für den Nutzer wichtigen anzeigen, sehr nützlich sind. Viele Smartwatches erfüllen inzwischen die gleichen Funktionen wie dedizierte Fitness-Tracker, und adere intelligenten Uhren bieten hervorragende Turn-by-Turn-Navigation. Die Apple Watch erinnert den Träger zudem durch dezente Vibrationen nach einer Stunde ruhigem Sitzen, dass er aufstehen muss.
Neben den Funktionen ist es aber vor allem der Stil und das Design, was eine Smartwatch erfolgreich macht. „The wrist is a commonly accepted place for technology, but it needs to be attractive and something people want to wear. We’re in the stone age for wearables. In the next five years we’ll look back at smartwatches, which are all gadget bling right now, and laugh, but only if they provide an experience that’s compelling beyond what could be done by just pulling out a smartphone. Contactless technologies including payments could be one such use, so Ben Wood von CSS Insight.
2015 dürfte, wenn man den Analysten glauben schenkt, ein sehr erfolgreiches Jahr für Smartwatches werden. Mit einem projizierten Marktvolumen von mehr als 50 Prozent richten sich alle Augen auf die Apple Watch. Ihr Erfolg oder Misserfolg dürfte als Thermometer für den Zustand des Smartwatch-Marktes fungieren.