Alles über Android Wear

Was ist Android Wear?

Das mag sich vielleicht so mancher fragen, dem dieser Begriff zwar hier und da schon einmal begegnet ist, er damit aber nicht allzu viel anfangen konnte. Klar, Android ist bekannt – es ist schließlich das Betriebssystem, was auf zahlreichen Smartphones installiert ist. Mit diesem Gedankengang geht es genau in die richtige Richtung. Die Ergänzung „Wear“ deutet auf etwas Tragbares hin. Konkret sind darunter Wearables zu verstehen, die am Handgelenk oder an sämtlichen anderen denkbaren Stellen am Körper getragen werden können. Natürlich sind dabei Fitness Armbänder, Fitness Uhren und Smartwatches die am häufigsten vorkommenden Produkte. Das Tragen am Handgelenk ist schließlich immer noch die gängigste Art, einen solchen Begleiter über den gesamten Tag zu nutzen, ohne dass er dabei stört.

Und Android Wear ist das Betriebssystem für genau diese Produktkategorie, was aus dem Hause des US-amerikanischen Suchmaschinengiganten Google stammt. Es ist im Prinzip eine abgewandelte Form der auf Smartphones laufenden Android-Software, nur eben vorrangig für Smartwatches und Fitness Uhren. Vielleicht mag an dieser Stelle die Frage aufkommen, warum hier die Fitness Armbänder keine Erwähnung finden. Sie sind aufgrund ihres Aufbaus noch etwas spezieller, denn sie erfüllen sehr stark auf die körperliche Aktivität ausgerichtete Funktionen. Vor allem aber – und das ist der entscheidende Punkt – sind sie Armbänder und erwecken nicht den Anschein, eine Uhr zu sein. Dementsprechend sind sie auch nicht durch ein großes Display gekennzeichnet, was die Inhalte farbig darstellt. Stattdessen zeigt ein oftmals bedeutend kleinerer Bildschirm die entsprechenden Informationen des Trackers an. Kurz gesagt: Fitness Armbänder sind gewissermaßen der Außenseiter in diesem Trio und unterscheiden sich von Smartwatches und Fitness Uhren aufgrund ihrer Konzeption. Deswegen rüsten die Hersteller ihre Produkte zumeist mit einer hauseigenen, speziell auf körperliche Aktivitäten ausgerichteten Software aus.

Als Meilenstein in der Geschichte des Betriebssystems Android Wear gilt der 18. März 2014. Dieser Tag ist die Geburtsstunde dieser Software. Hersteller Google hatte diese an dem besagten Datum erstmals überhaupt präsentiert. Die Intention dahinter besteht zum einen darin, einen intelligenten Alltagsbegleiter zu kreieren, der seinem Nutzer in mehrerlei Hinsicht helfen kann. Zum anderen soll natürlich auch der Markt der Smartwatches und Fitness Uhren durch ein geeignetes und ausgereiftes Betriebssystem einen Auftrieb erfahren. Gleich im Zuge der Präsentation von Android Wear sicherten das südkoreanische Unternehmen LG Group sowie die US-amerikanischen Mitbewerber von Motorola zu, dass sie entsprechende Geräte entwickeln würden, die auf diese Software zugreifen können. Mit dem ebenfalls aus Südkorea stammenden Elektronikkonzern Samsung zog im Juli 2014 und damit nur wenige Monate später der dritte Hersteller nach.

Android Wear Logo

Der wesentliche Unterschied zwischen Android und Android Wear besteht darin, dass die Oberfläche für Wearables bei weitem nicht so umfangreich ist wie für die Nutzung mit dem Mobiltelefon. Warum das so ist, erklärt sich im Grunde von selbst: Ein Handy verfügt über deutlich mehr Bedienfläche und kann demzufolge auch wesentlich mehr Inhalte darstellen. Am Handgelenk gestaltet sich das Ganze etwas limitierter, denn hier ist der Bildschirm nur einen Bruchteil so groß wie auf dem Smartphone. Durch zu viele Optionen und Anwendungen hätte nur die Übersichtlichkeit zu leiden. Und in dieser Hinsicht besteht ein ganz wichtiger Punkt: Android Wear und Smartwatches sollen keineswegs ein Mobiltelefon ersetzen. Vielmehr sind sie als eine Ergänzung vorgesehen, mit der sich Informationen abrufen und austauschen lassen. Gleichzeitig können über das Handgelenk Befehle ausgeführt werden, während das Telefon in der Tasche bleiben darf. Dafür wurde Android Wear geschaffen, um dem Nutzer möglichst sinnvolle Dienste zu erweisen. Die Wearables sollen mit dieser Software möglichst intelligent arbeiten. Als Beispiel: Für 20.00 Uhr ist ein Abendessen mit Freunden geplant. Das ist im Smartphone eingespeichert, die Smartwatch registriert das und erinnert ihren Nutzer daran. Zugleich sorgt sie dafür, dass er möglichst effizient dorthin gelangt. Hat er vor, mit dem Auto zu fahren, erhält er die Information zum kürzesten Weg – nutzt er die öffentlichen Verkehrsmittel, sucht die Smartwatch mit Android Wear nach der passenden Verbindung.

Google kooperiert mit einigen Hardwareherstellern, die Android Wear in ihre Geräte implementieren möchten. Dafür vergibt das Unternehmen Lizenzen und die Partner dürfen dann das Betriebssystem für ihre Smartwatch oder Fitness Uhr verwenden. Die momentanen Partner von Googles Android Wear sind ASUS, Broadcom, Fossil, HTC, Intel, LG, MediaTek, Imagination Technologies, Motorola, Qualcomm und Samsung. Bei Samsung gibt es jedoch eine Einschränkung zu machen, denn nachdem die Südkoreaner anfangs noch die Android Wear Software nutzten, haben sie sich mit Tizen OS mittlerweile an einem eigenen und ziemlich erfolgreichen Betriebssystem versucht.

Einige der typischen Android Wear Smartwatches sind die Asus Zenwatch 3, die HUAWEI Watch, die Motorola Moto 360, die Sony Smartwatch 3 sowie die Polar M600 und die Tag Heuer Connected aus dem Luxussegment. Zu guter Letzt soll nicht unerwähnt bleiben, dass Android Wear die Konkurrenzsoftware zu Apples watchOS ist, welches ausschließlich auf der Apple Watch, der Apple Watch Series 1 und Series 2 sowie der Apple Watch Nike+ läuft.

Einrichtung des Android Wear Betriebssystems

Android Wear und Android können erwartungsgemäß miteinander synchronisieren, da sie schließlich beide aus dem Hause des gleichen Herstellers, nämlich Google, stammen. Die einzige Voraussetzung ist, dass mindestens Android 4.3 auf dem Smartphone läuft, dann gibt es keinerlei Probleme zu befürchten. Bevor eine neue Smartwatch auch wirklich einsatzbereit ist, muss sie zunächst eingerichtet und mit dem gewünschten Smartphone gekoppelt werden – bei Google nennt sich dieser Vorgang Pairing. Das Prinzip dabei ist denkbar einfach und nutzerfreundlich, da es in wenigen Schritten vollzogen ist und nur einige Momente Zeit in Anspruch nimmt.

Bevor der eigentlich Vorgang startet, sollte die Smartwatch an eine Stromquelle angeschlossen sein. Das heißt, dass sie entweder über das mitgelieferte Kabel direkt an der Steckdose hängt oder via USB-Kabel Energie zugeführt bekommt. Wer das vergisst, wird ohnehin von seinem Gerät darauf aufmerksam gemacht. Dies ist der erste Schritt zur Vorbereitung. Der zweite besteht darin, die Android Wear App kostenlos aus Google PlayStore herunterzuladen und auf dem Smartphone zu installieren. Wenn das geglückt ist, kann die Anwendung geöffnet werden. Zusätzlich muss Bluetooth auf dem Mobiltelefon aktiviert sein, damit dieses die Verbindung mit der Smartwatch oder der Fitness Uhr aufnimmt.

Im Anschluss führt die Android Wear App Schritt für Schritt durch den Vorgang und nimmt den Nutzer quasi an die Hand, sodass bei diesem keine Fragen auftauchen dürften. Die Anwendung öffnet eine Liste, auf der die Geräte vorliegen, die sich in der unmittelbaren Umgebung befinden und via Bluetooth in Verbindung treten können. Erfahrungsgemäß taucht dabei zumeist lediglich die eigene Smartwatch auf und diese gilt es dann auszuwählen. Das eigentliche Pairing erfolgt dann, wenn der entsprechende Befehl über das Mobiltelefon gegeben wird. Auf der Uhr muss die Anweisung ebenfalls erteilt werden und es erscheint ein Code, den der Nutzer mit dem auf dem Smartphone-Bildschirm angezeigten abgleichen muss. Das Pairing vollzieht sich ebenfalls in wenigen Augenblicken und sobald es abgeschlossen ist, sind die Smartwatch und das Mobiltelefon aufeinander abgestimmt. Gegebenenfalls kann es noch geschehen, dass aktuell ein Softwareupdate für das Wearable parat steht. Sofern es installiert werden muss, kann sich die Einrichtung noch um einige Augenblicke verlängern.

Wenn das erledigt ist, steht die Konfiguration des Geräts auf dem Programm. Hier kommt es unter anderem darauf an, die korrekte Sprache auszuwählen und einige weitere Einstellungen vorzunehmen – beispielsweise ließe sich das Watchface, also das digitale Ziffernblatt, ändern und den eigenen Vorstellungen entsprechend anpassen. Auch grundlegende Energieoptionen können noch angewählt werden. Damit das Display beispielsweise nicht zum Energiefresser wird und stattdessen ökonomisch arbeitet, hat der Nutzer die Möglichkeit, es nur dann aktivieren zu lassen, wenn das Handgelenk auf den Betrachter zugedreht wird. Zusätzlich steht es jedem frei, bestimmten Apps nicht zu gestatten, dass deren Neuigkeiten auf der Smartwatch oder Fitness Uhr ankommen.

Oberfläche und Bedienung von Android Wear

Prinzipiell sind alle Smartwatches mit Android von ihrer Bedienung und ihrem Aufbau gleich. Der Unterschied zur Android-Version für Mobiltelefone besteht darin, dass Google den Herstellern hier nicht die Möglichkeit einräumt, eigene Nutzeroberflächen anzubieten. Der Wunsch ist es vielmehr, den Besitzern einer Smartwatch eine einheitliche Erfahrung im Umgang mit den Geräten zu bieten. Außerdem gestaltet es sich dadurch einfacher, wenn Updates zur Verfügung gestellt werden. Unterschiede zwischen den einzelnen Smartwatches bestehen in Bezug auf das Design und in Feinheiten wie den vorzufindenden Apps, oder aber auch in technischen Gegebenheiten wie einem Pulsmesser, der Akkuleistung oder Features wie einem GPS Modul sowie einer verbauten Kamera.

Wie die Nutzeroberfläche von Android Wear bedient wird, erfährt der Nutzer einer Smartwatch gleich nach der Einrichtung des Geräts. Auf dem Display bekommt er hilfreiche Hinweise, wie er in das Hauptmenü gelangt oder sich die Watchfaces ändern lassen. Um letztere den eigenen Wünschen entsprechend anzupassen, genügt es, den Finger auf dem Bildschirm für einen Moment gedrückt zu halten. Dann zeigt sich eine Auswahl an den zum jeweiligen Smartwatch Modell gehörenden Designs. In aller Regel lassen sich diese nicht nur auswählen, sondern zusätzlich noch den individuellen Vorlieben entsprechend anpassen. Das Watchface ist schließlich auch der Ausgangspunkt, um in das Menü von Android Wear zu gelangen. Um wichtige Neuigkeiten wie das aktuelle Wetter, Kalendereinträge oder Mitteilungen aus den ausgewählten Apps anzeigen zu lassen, muss vom Startbildschirm nach oben gewischt werden. Das Scrollen geschieht dabei wie auch bei einem Smartphone oder Tablet durch das Streichen in die gewünschte Richtung.

Um auf die auf der Smartwatch installierten Apps zuzugreifen, muss der Nutzer von rechts nach links wischen. Dort öffnet sich dann eine Liste mit den jeweiligen Anwendungen. Auch hier geschieht das Scrollen nach dem gleichen Prinzip. Taucht die gewünschte App auf, genügt ein kurzes Tippen auf das entsprechende Symbol und weitere Optionen stellen sich dar. Wer es noch einfacher wünscht, muss einfach „Ok Google, öffnen“ sagen und anschließend noch den Namen der gewünschten Anwendung anfügen.

Um Energie sparen zu können, lässt sich das Display auch anpassen. Die Einstellungen befinden sich ebenfalls in der Liste mit den Apps. Hier wird dem Nutzer eingeräumt, den Bildschirm jeweils dann zu aktivieren, wenn er die Smartwatch zu sich hin dreht. Durch einen in das Gerät eingebauten Bewegungssensor schaltet sich der Bildschirm selbstständig ein. Ebenso lässt sich die Helligkeit regulieren. Hier zeigt die Smartwatch einmal mehr, dass die Bezeichnung einer intelligenten Uhr tatsächlich zutrifft. Indem die Handfläche auf den Bildschirm gelegt wird, lässt sich die Anzeige dimmen. Die Smartwatch vibriert dann und reguliert anschließend die Helligkeit, sofern der Nutzer zwischenzeitlich den Bildschirm nicht mehr berührt.

Um allerdings Android Wear in vollem Umfang zu nutzen, muss ein Smartphone gekoppelt sein. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Software nicht als ein eigenständiges System verstanden werden kann. Es soll lediglich eine Art Erweiterung oder verlängerter Arm des Android Smartphones sein. Trotzdem ist für die Zukunft zu erwarten, dass Smartwatches mit Android Wear Betriebssystem noch eigenständiger agieren können. Erste Schritte dorthin sind bereits getan: Bei einigen Modellen ist es bereits zur Option geworden, dass sich auf dem Mobiltelefon gespeicherte Musik auch auf die intelligente Uhr kopieren lässt.

Ein Update hat Google seiner Android Wear bereits dahingehend verpasst, dass das GPS Modul eigenständig arbeiten kann – sofern es natürlich zur Ausstattung des Wearables gehört. Zuvor war es zwingend erforderlich, dass das Mobiltelefon immer mit von der Partie sein musste, wenn eine Route aufgezeichnet werden sollte. Für viele Sportler stellte das eine Einschränkung im Komfort dar, denn sie störte ihr Smartphone bei der körperlichen Aktivität. Wer natürlich eine Smartwatch oder Fitness Uhr besitzt, die über keinen GPS Sender verfügt, bei dem ist auch weiterhin das Handy gefragt. Mit dem für 2017 zu erwartenden Android Wear 2.0 Betriebssystem sind weitere Features zu erwarten, welche die Smartwatches zu noch mehr Selbstständigkeit befähigen.

Google Now – Der intelligente Sprachassistent unter Android Wear

Eine Smartwatch ist nicht einzig ein modernes und modisches Accessoire. Es soll dem Nutzer einen Mehrwert bieten und ihm als Alltagshelfer dienen. Dafür ist Google Now der ideale Helfer, denn der Sprachassistent erspart dem Nutzer eine zeitintensive Suche mit dem Smartphone. Noch nicht einmal der Bildschirm der Smartwatch muss berührt werden, um in Sekundenschnelle nach wichtigen Informationen zu fahnden und diese angezeigt zu bekommen. Google Now zeigt dem Nutzer dabei Karten an – so ist die Bezeichnung unter Android Wear für die einzelnen Informationen. Das können unter anderem Vorhersagen für das Wetter sein oder aber auch Angaben zur Verkehrslage sowie aktuelle Nachrichten. Selbst wichtige Daten aus eingegangenen Mails wie Flugdaten oder der Liefertermin für eine Paketsendung erfasst Google Now und weist den Anwender darauf hin. Android Wear arbeitet kontinuierlich daran, diesen Pool an Informationen zu erweitern. Unterschiede gibt es hier in verschiedenen Sprachräumen. Den USA sind aktuell mehr dieser Karten vorbehalten als beispielsweise hierzulande.

Besonders hilfreich erweist sich Google Now, wenn es um das Erteilen von Sprachbefehlen geht. So ist die Möglichkeit gegeben, einen wichtigen Termin direkt in die Smartwatch hineinzusprechen und diese erinnert rechtzeitig daran. Eine andere, durch Google Now erwiesene Hilfe ist das Starten einer Navigation zu einem gewünschten Ziel.

Eine Besonderheit besteht bei diesem Assistenten von Android Wear, dass er kontextsensitiv arbeitet. Was zunächst einmal nach Fachchinesisch klingt, ist aber eine besonders fortschrittliche Innovation. Es bedeutet im Prinzip nichts anderes, als dass Google Now die Informationen immer zur richtigen Zeit liefert. Ist bekannt, dass der Träger der Smartwatch jeden Morgen einen bestimmten Weg zur Arbeit nutzt, warnt ihn der Assistent dann, wenn mehr Zeit als gewöhnlich erforderlich ist, weil beispielsweise ein Stau bemerkt wurde. Er erhält also rechtzeitig einen Hinweis, dass er zehn Minuten eher als gewöhnlich starten sollte, um rechtzeitig einzufreffen oder er bekommt eine alternative Route vorgeschlagen. Durch diese Innovation ist Android Wear gemeinsam mit Google Now den Mitbewerbern wie Apples Siri oder Samsungs S-Voice einen Schritt voraus.

Neben all diesen Informationen, die den Alltag effizienter und stressfreier gestalten, bringen die Android Wear Smartwatches auch alle Ereignisse vom Smartphone auf das Handgelenk. Vom Anruf über die Mail bis hin zur WhatsApp-Message ist alles über den smarten Begleiter abrufbar. Doch die Inhalte sollen nicht ausschließlich zur Kenntnis genommen, sondern natürlich auch beantwortet werden. Und weil sich das Tippen auf dem kleinen Display natürlich als umständlich erweisen würde, geht es deutlich komfortabler: Per Sprachbefehl lässt sich auf die Nachrichten schnell und einfach reagieren – einmal mehr kann das Smartphone somit in der Tasche bleiben.

Die wichtigsten Sprachbefehle für Android Wear

1. „Ok Google, zeig‘ mir den Weg zu (Ziel angeben).“

Den schnellsten Weg zu einem Zielort finden, ohne dabei lange suchen zu müssen? Mit diesem Sprachbefehl geht das. Sofort startet der Zugriff auf Google Maps und die Navigation setzt sich in Gang, nachdem noch das gewünschte Fortbewegungsmittel – mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß – ausgesucht wurde. Mit einem einzigen Kommando avanciert die Smartwatch auch zum Navigationssystem am Handgelenk.

2. „Wecke mich um (Uhrzeit angeben).“

Das umständliche Tippen ins Smartphone, um den Wecker einzustellen oder die Eingabe über das Display der Smartwatch sind unnötig – dank dieses Befehls. Das Wearable speichert die gewünschte Uhrzeit ein und holt ihren Träger dann mit einem Vibrationsalarm am Handgelenk und auf Wunsch auch mit einem akustischen Signal aus dem Träumen.

3. „Ok Google, wie viele Quadratmeter sind ein Hektar?“

Das ist eine der typischen Fragen, auf die Google Now im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen eine Antwort parat hat. Hier ließen sich unzählige andere Beispiele anbringen, mit denen die Smartwatch sofort die Suchmaschine anwirft und das gewünschte Ergebnis liefert. Auch hier bleibt dem Anwender Zeit erspart, bevor er erst das Smartphone gezückt und dort seine Frage gestellt hat.

4. „Musik hören.“

Bei sportlichen Aktivitäten, auf dem Weg zur Uni oder zur Arbeit oder bei anderen Situationen ist es für viele unverzichtbar: Die Lieblingstitel zu hören, um die Zeit schneller vergehen zu lassen oder die nötige Portion Motivation abzuholen. Durch dieses kurze und bündige Kommando startet sich die favorisierte Musik App des Smartphones. Für den Fall, dass es sich dabei um Google Play Music handelt, springt das „Auf-gut-Glück-Radio“ an. Das ist so ausgerichtet, dass dort eine Zufallswiedergabe mit den Lieblingstiteln des Nutzers läuft.

5. „XYZ anrufen“ oder alternativ: „XYZ Anruf starten“

Eine der wichtigsten Funktionen, die mit einer Smartwatch möglich sind, besteht darin, dass sich Anrufe direkt vom Handgelenk aus starten lassen. Dafür wird der Name des Kontakts in das Wearable gesprochen und „anrufen“ nachgestellt. Eine Alternative ist, dass nach der Angabe des gewünschten Gegenübers „Anruf starten“ gesagt wird. Beide Methoden verfolgen das gleiche Ziel – ein Telefonat mit einer Person über das gekoppelte Smartphone in die Wege zu leiten.

6. „Sende eine SMS/Mail/WhatsApp-Nachricht an XYZ“

Eine mindestens ebenso wichtige Funktion besteht im Versenden von Mitteilungen an auf dem Smartphone gespeicherte Kontakte. Anders als beim Telefonieren kann hier das Handy getrost in der Tasche bleiben. Die Smartwatch ist dazu imstande, das gesprochene Wort in Text umzuwandeln. Einfacher geht es für den Nutzer wohl nicht.

7. „Notiz schreiben“

Oft genug kommt es vor, dass einem wichtige Gedanken durch den Kopf schießen und diese schnellstmöglich festgehalten werden sollen. Doch bevor ein Zettel und ein Stift zur Hand sind, ist der Einfall längst wieder verflogen. Dafür stehen mehrere Apps zur Auswahl, die Android Wear unterstützt. Die gängigste davon ist ohne Zweifel Google Keep und liegt aufgrund des Betriebssystems am nächsten. Auch andere Anwendungen wie beispielsweise Evernote sind kompatibel. Es gilt nur, einmalig die favorisierte App auszuwählen – dann dürfen dort jederzeit die gewünschten Notizen hinterlassen und gespeichert werden.

8. „Was heißt Krankenhaus auf Spanisch?“

Auch das ist nur ein Beispiel, wie sich der Google Übersetzer schnell rufen lässt, wenn mal das passende Wort in einer anderen Sprache nicht geläufig ist. Es ließe sich natürlich jede andere Vokabel durch jede andere Sprache ersetzen – Google Now von Android Wear hat die Antwort jederzeit parat.

9. „Timer einstellen, XY Minuten“

Gelegentlich verwechselt, ist der Timer nicht mit einer Stoppuhr gleichzusetzen. Während diese eine Zeit nimmt, fungiert der Timer stattdessen als Countdown. Einfach die gewünschte Dauer ansagen und schon zählt die Smartwatch mit Hilfe dieses Sprachbefehls die Zeit rückwärts. Ist diese abgelaufen, gibt sie ein Signal von sich, meistens sowohl akustisch als auch per Vibration. Das obliegt dem Nutzer und seinen Konfigurationen.

10. „Puls messen“

Eine Reihe an Smartwatches und Fitness Uhren bietet die Option, nicht permanent die Herzfrequenz zu messen, sondern ledglich bei sportlicher Aktivität und auf Kommando. Sofern diese Einstellungen vorgenommen wurden, dient dieser Befehl dazu, diesen Wert von dem Wearable ermitteln zu lassen.
Android Wear und die Apps

Eines gleich vorneweg: Etwa 200 Anwendungen können mit Android Wear genutzt werden – eigenständige und explizit für das Smartwatch Betriebssystem von Google entwickelte gibt es aber nicht. Auch das ist dem Umstand geschuldet, dass es eben kein völlig eigenständiges System ist, sondern vielmehr eine Erweiterung zum Smartphone darstellt. Für Handys stehen stattdessen Tausende Programme zur Verfügung, doch auch Android Wear erfährt eine Entwicklung und wird künftig mit noch mehr Apps interagieren können.

Google hat jedoch einen geschickten Schritt bei der Konzeption von Android Wear gemacht: Alle Anwendungen, die für dieses Betriebssystem geeignet sind, landen gleichzeitig auf der Smartwatch, wenn sie auf dem Mobiltelefon heruntergeladen und installiert werden. Für den Nutzer ist das denkbar komfortabel, denn ihm bleibt zusätzlicher Aufwand erspart.

Die gängigsten und beliebtesten Apps bei Android Wear

Mit den standesgemäß auf einer Smartwatch oder Fitness Uhr vorzufindenden Apps ist es bei Weitem nicht getan. Die Auswahl gibt mittlerweile deutlich mehr her und jeder Nutzer hat seine eigenen Ansprüche und Bedürfnisse, was er mit seinem Wearable anstellen will. Eine kleine Auswahl gefällig? Hier finden Sie eine Liste häufig auf Smartwatches und Fitness Uhren installierter Apps. Der Reihenfolge kommt dabei keine spezielle Bedeutung zu.

Find My Phone

Smartphone und Smartwatch sollen miteinander über Bluetooth in Verbindung stehen, damit sich die Benachrichtigungsfunktionen und weiter Features stets in vollem Umfang nutzen lassen. Doch schnell geschieht es einmal, dass das Mobiltelefon vergessen wird und schon beginnt die Suche. Mit der App Find My Phone gehört dieser Zustand der Vergangenheit an. Sobald sich die Uhr und das Handy zu weit voneinander entfernen, gibt der Assistent am Handgelenk ein Vibrationsalarm ab und macht darauf aufmerksam.

InstaWeather

Die Wetterinformationen von Googles Android Wear sind bereits verlässlich. Noch umfangreicher und genauer wird es aber mit der App InstaWeather. Hier finden noch weitere meteorologische Angaben ihren Platz und manche Smartwatch Modelle lassen gar die Anzeige von Radarinformationen zu. Der Nutzer erhält hier exakte Hinweise, ob er den Regenschirm einpacken sollte und welche Kleidung für den Tag am meisten Sinn macht. Hinzu kommt eine Auswahl spezieller Watchfaces, welche die Informationen zudem im schicken Gewand präsentieren.

Shazam

Über die App Shazam müssen nicht viele Worte verloren werden. Viele haben die Anwendung auch auf ihrem Smartphone installiert. Einen Titel hören und nicht erfahren, wie der Song und der Interpret heißen? Das gehört mit Shazam der Vergangenheit an, denn die App erfasst das Lied über das Mikrofon und liefert dem Musikfreund sofort die nötigen Angaben.

If by IFTTT

IFTTT ist die Kurzform des Englischen „If this then that“, was so viel bedeutet wie, wenn das geschieht, dann tue das. Der Anwender hat mit dieser App die Möglichkeit, verschiedene Apps miteinander zu verknüpfen. Mehr als 250 Dienste unterstützt dieses Programm. Wer sich hierunter noch nichts vorstellen kann, erhält hier ein Beispiel: IFTTT kann den Befehl erhalten, wenn der Nutzer bei Facebook auf einem Foto markiert wird, soll er eine Nachricht zugeschickt bekommen.

PixtoCam for Android Wear

Im Gegensatz zu den bisher genannten Apps ist PixtoCam for Android Wear nicht völlig kostenlos, sondern für den Erwerb wird ein geringer Eurobetrag fällig. Dafür kann der Besitzer einer Smartwatch oder Fitness Uhr profitieren, sofern sein Wearable über eine verbaute Kamera verfügt. Standbilder als auch Videos lassen sich damit auf einfache Weise auslösen. Außerdem ermöglicht es die App, zwischen der vorderen und der hinteren Kamera zu wechseln. Ebenso werden über die PixtoCam for Android Wear die einzelnen Zoomstufen präzise gesteuert. Selbst das Knipsen von Gruppenfotos über die Smartwatch stellt sich als Kinderspiel heraus.

Feel The Wear

Mehr ein Gimmick als ein wichtiger Alltagshelfer ist die App Feel The Wear. Während die Smartwatch von Haus aus bereits festgelegte Vibrationsmuster besitzt, bringt diese Anwendung etwas Abwechslung ins Spiel. Für alle Benachrichtigungen, welche das Wearable unterstützt, können hier spezielle Vibrationsformen gewählt werden. Allein durch die Art, wie sich die Smartwatch oder Fitness Uhr am Handgelenk bemerkbar macht, weiß der Träger, was gerade auf seinem Mobiltelefon geschehen ist.

Wear Mini Launcher

Nett zu haben, aber auch kein Muss ist die App Wear Mini Launcher. Ganz einfach aus dem Grund, weil die Anwendung für mehr Übersicht sorgt. Die einzelnen auf der Smartwatch befindlichen Anwendungen werden hier auf einen Blick dargestellt, sodass langes Suchen und Scrollen ausbleibt.

Lyft

Taxi gefällig? Mit Lyft ist das kein Problem. Die App findet für ihren Nutzer umgehend eine Mitfahrgelegenheit, ohne dass er dafür lange über das Smartphone suchen muss. Alles, was sich anbietet, um am schnellsten von A nach B zu kommen, sucht die Anwendung heraus. Auch das Bezahlen für die Fahrt lässt sich über Lyft realisieren. Das Mobiltelefon kann dabei permanent in der Tasche bleiben.

LevelUp

Apropos Bezahlen: LevelUp ist die Alternative schlechthin zu NFC. Ob nun Geld an Freunde überwiesen werden soll, Lebensmittel eingekauft wurden oder wofür sich sonst noch die Brieftasche erleichtern lässt – mit dieser App geschieht alles simpel am Bildschirm der Smartwatch. Das Mobiltelefon oder gar das Portemonnaie müssen nicht gezückt werden. Das einzige, was zum Zahlen erforderlich ist, ist der entsprechende QR-Code.

Wear Audio Recorder

Wie aus dem nichts fällt einem plötzlich etwas ein, was unbedingt noch zu erledigen ist oder es schleicht sich eine kluge Idee ein. So schnell wie die Gedanken gekommen sind, so schnell verschwinden sie auch – wenn sie nicht festgehalten werden. Wear Audio Recorder bietet die Chance, diese Geistesblitze in das Wearable einzusprechen und als Audio-Datei abzuspeichern.

Google Keep

Wer sich aus den Notizen dann womöglich einen Einkaufszettel oder eine andere Agenda erstellen möchte, freut sich über die App Google Keep. Hier lassen sich die unterschiedlichsten Checklisten anlegen und abarbeiten. Selbst wenn das Display der Smartwatch oder der Fitness Uhr mit Android Software ausgeschaltet ist, stellt die Anwendung dennoch die Inhalte so dar, dass sie erkennbar bleiben – der Akku wird dennoch geschont.

Wear Store for Wear Apps

Einen Store, extra mit Apps, die mit Android Wear kooperieren können, das bietet die Anwendung Wear Store for Wear Apps. Hier herrscht eine hohe Übersichtlichkeit durch schnelle Sortierungsmöglichkeiten. Sich hier zurechtzufinden und stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben, gestaltet sich wesentlich leichter als im herkömmlichen App Sore.

2048 Android Wear

Gelangweilt? Manchen mag vielleicht das Computerspiel 2048 etwas sagen, welches auf mobilen Endgeräten und im Webbrowser abgerufen werden kann. Hier kommt es darauf an, Kacheln so zu verschieben, dass die Zahl 2048 als Resultat entsteht. Dieses Spiel ist nun auch für Smartwatches und Fitness Uhren erhältlich und kann dabei helfen, die Wartezeit auf den Bus oder in der Bahn zu verkürzen.

Invaders

Und weil es so schön war, gleich noch ein Spiel fürs Handgelenk. Der alte Klassiker Invaders, bei dem sich unzählige Aliens dem Nutzer nähern, steht auch für Smartwatches und Fitness Uhren bereit. Der muss diese so geschickt abschießen, dass sie nicht an den unteren Bildschirmrand gelangen, wo er sich befindet.

Calendar for Android Wear

Von den unterhaltsamen Dingen, wieder zurück zu den Alltagshelfern: Die App Calendar for Android Wear holt einen kleinen digitalen Kalender auf das Handgelenk. Natürlich steht auch einer auf dem Smartphone zur Verfügung und auf diesen haben die Smartwatches Zugriff, doch sie informieren nur über die am aktuellen Tag anstehenden Termine. Wer etwas längerfristig planen möchte, greift womöglich auf diese App zurück.

Sleep as Android

Ganz richtig, wie es anhand der Produktbezeichnung schon deutlich wird, geht es bei dieser App ums Schlafen. Genauer gesagt leistet die Anwendung eine sehr exakte Analyse der Nachtruhe und erstellt dabei Schlafmuster, zeichnet die Bewegungen auf und erbringt die Unterscheidung in Phasen des tiefen und leichten Schlafes. Natürlich erkennt Sleep as Android auch die Momente, in denen der Nutzer zwischenzeitlich aufgewacht ist.

Eat24

Und wie sich anhand dieser App-Bezeichnung erkennen lässt, geht es hier ums Essen. Die Anwendung Eat24 zeigt auf, wo es in der unmittelbaren Umgebung schnellstmöglich Restaurants und Bistros gibt, die den eigenen Ansprüchen gerecht werden. Wer etwas bequemer ist, kann über die App auch einen Lieferdienst nach Hause bestellen.

Water Drink Reminder

Geht es ums Essen, ist auch das Trinken nicht weit. Die Flüssigkeitszufuhr ist für den Menschen ein enorm wichtiger Aspekt – schließlich besteht er zum größten Teil selbst aus Wasser. Außerdem bringt es eine Palette an Vorteilen mit sich, wenn ausreichend getrunken wird. Das Hautbild verbessert sich, es werden mehr Kalorien verbrannt und die Leistungsfähigkeit steigt. Die App Water Drink Reminder erinnert in regelmäßigen Abständen daran, wieder einen Schluck zu sich zu nehmen. Sie macht es von wichtigen Angaben wie dem Gewicht, der Körpergröße, dem Alter und dem Geschlecht sowie weiteren Daten abhängig.

Medisafe Meds & Pill Reminder

Viele Menschen sind auf Medikamente angewiesen. Jedes einzelne davon kann in der App Medisafe Meds & Pill Reminder hinterlegt werden. Die Anwendung sorgt für den Nutzer, indem sie ihn zu den entsprechenden Zeiten erinnert, die Einnahme nicht zu vergessen. Dazu kommen noch weitere Angaben wie die korrekte Dosierung und um welchen Wirkstoff es sich handelt.

Stellio Music Player

Wer gerne Musik hört und dabei die Steuerung am liebsten über das Handgelenk erledigt, dürfte ein Liebhaber der App Stellio Music Player werden. Während bei den meisten anderen vergleichbaren Apps nur die Option gegeben ist, den gerade abgespielten Titel zu wiederholen oder einen Song zu überspringen, wird hier noch die Möglichkeit eingeräumt, die Lautstärke zu regulieren. Auch weitere Informationen zum Album und dem Interpreten stehen auf dem Display zum Abruf bereit.

Coffee

Auch wenn die App auf den Namen Coffee hört, hat sie doch nichts mit dem beliebten Heißgetränk zu tun. Stattdessen macht sie das Beantworten von Nachrichten um einiges leichter. Sie hat nämlich eine Reihe vorgefertigter Antworten parat, mit denen der Anwender schnell und unkompliziert reagieren kann.

Android Wear 2.0 Ankündigungen

Lang ersehnt wird die neue Version von Googles Android Wear 2.0, für die einige Verbesserungen angekündigt sind. Ursprünglich lautete der Plan, dass das aktualisierte Betriebssystem noch 2016 kommen wird – dieses Vorhaben bewahrheitete sich jedoch nicht. Frühestens zum Beginn des Jahres 2017 erscheint Android Wear 2.0. Viele behaupten, dass sich aufgrund der Verzögerungen der Software auch viele Hersteller von Smartwatches eher zurückhaltend gezeigt haben. Abgesehen von der auf der IFA in Berlin vorgestellten ASUS ZenWatch 3 war die Auswahl an Neuerscheinungen sehr begrenzt. Die meisten anderen erschienenen Wearables kamen zumeist mit einem hauseigenen Betriebssystem. So zum Beispiel die Samsung Gear S3, auf der erneut Tizen OS installiert ist.

Andere Stimmen behaupten gar, dass das Warten auf Android Wear 2.0 zu einem vorübergehenden Einbruch des Smartwatch-Marktes geführt hat. Im dritten Quartal des Jahres 2016 deuteten die Verkäufe der Smartwatch-Hersteller darauf hin, dass sich diese Technologie nicht final durchsetzen könnte. Weil Google sich so viel Zeit mit seinem überarbeiteten Betriebssystem gelassen hat, zögerten eben auch viele Unternehmen und lancierten stattdessen kein neues Produkt. Stattdessen warten sie wie die Kunden selbst auf das Release von Android Wear 2.0.

Auf insgesamt drei Entwickler-Previews hatte Google seine Arbeit an dem aufgefrischten Betriebssystem präsentiert und dort die entsprechenden Neuerungen vorgestellt. Der Suchmaschinengigant hat sich viel Zeit gelassen, bevor er Android Wear 2.0 freigibt. Prinzipiell ist die Software bislang noch auf dem Stand von 2014, als die das erste Mal ihre Anwendung fand. Zwischenzeitlich spendierte Google zwar hier und da eine kleine Verbesserung, doch der ganz große Wurf kommt erst Anfang 2017, frei nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben.

Welche Neuerungen bringt Android Wear 2.0?

Die wichtigste und deswegen gleich an erster Stelle genannte Verbesserung, welche Google Android Wear 2.0 verpasst, ist ein eigenständiger Play Store für das Betriebssystem. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Smartwatches und Fitness Uhren grundsätzlich unabhängiger vom Smartphone werden. Ohne dieses ließ sich zuvor keine einzige Anwendung abrufen und nutzen. Nur wenn die App auch auf dem Mobiltelefon vorzufinden war, lief sie auch auf dem Wearable.

Neu wird nun also, dass der Nutzer direkt von seinem Ziffernblatt aus einen Zugang zum Play Store für Android Wear erhält. Dieser lässt sich ebenso durchsuchen, wie es vom Smartphone bekannt ist und sobald eine Anwendung erscheint, die den eigenen Wünschen entspricht, darf sie direkt auf das Handgelenk geladen werden. Die erforderliche Internetverbindung lässt sich entweder über ein verbautes WLAN-Modul abrufen oder aber über den Umweg mit dem Smartphone. Eine Ausnahme besteht noch darin, wenn die Anwendungen kostenpflichtig sind. Das muss dann noch über das Handy akzeptiert werden. So war der Stand im Vorfeld. Zum wirklichen Erscheinungstermin soll das auch direkt über das Wearable realisiert werden. Nach dem gleichen hier beschriebenen Prinzip gestaltet es sich für den Nutzer auch, wenn er neue Watchfaces downloaden will.

Als eine zweite ähnlich wichtige Verbesserung ist Smart Reply zu nennen. Dem Anwender soll es hier um einiges leichter gemacht werden, wenn es um das Beantworten von Nachrichten direkt am Handgelenk geht. Das erklärt sich natürlich damit, weil aufgrund des limitierten Displays die Eingabe von längeren Texten etwas umständlich ist. Alternativ ist natürlich die Option gegeben, die Sprachsteuerung zu nutzen, doch vielen Nutzern ist das gerade in der Öffentlichkeit noch befremdlich. Mit Smart Reply erteilt die Smartwatch oder die Fitness Uhr Vorschläge, wie auf die letzte Mitteilung geantwortet werden kann. Aus diesen Möglichkeiten kann die passende gewählt und umgehend versendet werden.

Weitere erwähnenswerte Verbesserungen bestehen darin, dass die Watchfaces vom Nutzer noch die erforderliche Erlaubnis einholen müssen, ob sie auch wirklich Daten aus den einzelnen Apps auslesen dürfen und Benachrichtigungen empfangen können. Die Bestätigung mit „Ja“ oder eine Ablehnung mit „Nein“ genügen dabei aus. Die Watchfaces selbst lassen sich auch nach den eigenen Vorlieben anpassen. Hier dürfen verschiedene Wigdets platziert werden, welche die Informationen zeigen, die für den Anwender relevant sind. So ist es beispielsweise möglich, neben den Daten zum Fitness Tracking einen Messenger zu positionieren. Apropos Fitness: Als weitere zu verkündende Verbesserung soll sich auch die Unterstützung für körperliche Aktivitäten erweitern. Zu guter Letzt wird die Menüführung laut Aussagen von Google optimiert.

Bei Android Wear 2.0 trennen sich die Wege

Im Sommer 2016 wurde bekannt, dass einige Smartwatches mit Android Wear Betriebssystem kein Update auf die neue Aktualisierung erhalten. Während mit der ersten Version noch Einheitlichkeit vorherrschte, kommt es nun zu einer Fragmentierung. Betroffen sind unter anderem die Motorola Moto 360 und die LG G Watch. Sie werden nicht mehr mit Android Wear 2.0 laufen. Gegebenenfalls könnten noch weitere Modelle anderer Hersteller betroffen sein, das ist aber nach dem gegenwärtigen Stand noch nicht durchgesickert.

Grundsätzlich ist noch offen, wann der konkrete Veröffentlichungstermin von Android Wear 2.0 ist. Es ist nur grob das Frühjahr 2017 angegeben. Mit dem aufgefrischten Betriebssystem dürften auch neue Smartwatches von den Herstellern auf den Markt strömen, die sich 2016 zurückgehalten hatten.
Google plant auch eigene Smartwatches

Erste Gerüchte machten schon im Sommer 2016 die Runde: Der Suchmaschinengigant will sich nicht mehr ausschließlich auf die Bereitstellung und das Entwickeln der Software konzentrieren. Vielmehr tüftelt das Unternehmen auch selbst an zwei Smartwatches. Was bekannt ist: Sie werden wohl unter dem Codenamen Angelfish und Swordfish konzeptioniert. Die erstgenannte Variante soll dabei deutlich umfangreicher ausgestattet sein und im luxuriösen Gewand daherkommen. Ein Pulsmesser, ein GPS Modul sowie integriertes LTE sind die wesentlichen Extras, die hier zur Debatte stehen.

Nicht ganz so üppig ausgestattet, sondern eher eine Smartwatch mit intuitiver Bedienung ist stattdessen die Google Swordfish Smartwatch. Sie ist als ein Einsteigermodell zu verstehen und legt noch größeren Wert auf die Optik. Nachdem Google im Herbst 2016 bereits zwei eigene Smartphones lanciert hatte, könnten auch diese beiden Smartwatches Realität werden. Spekulationen zufolge schickt sie das Unternehmen im gleichen Atemzug wie Android Wear 2.0 ins Rennen.

Der Clou dabei ist: Angeblich hat der Hersteller einige spezielle Funktionen in der Hinterhand, welche ausschließlich den eigenen beiden Modellen vorbehalten sein sollen – die anderen Smartwatches mit Android Wear müssen mit den bereits bekannten Neuerungen auskommen. Gut möglich, dass sich Google hier tatsächlich einen Marktvorteil verschafft. Welche Spezifikationen die beiden Smartwatches des Suchmaschinenriesen auszeichnen sollen, ist ebenfalls noch eine zu klärende Frage.